ROMANA EXKLUSIV BAND 231
Ihre Sachen lagen auf dem Stein neben ihm, und wer wusste schon, wie lange er sie beobachtet hatte.
„Ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie mir die Privatsphäre ließen, die in solchen Situationen allgemein üblich ist“, fauchte sie böse.
Er verzog den Mund. „Sie haben Ihre Ration Privatsphäre für heute verbraucht. Kommen Sie da heraus, und beeilen Sie sich, wir müssen weiter.“
Für ihn war das Gespräch damit beendet, er drehte sich um und wollte zwischen den Bäumen verschwinden. Was eigentlich auch logisch und annehmbar gewesen wäre. Warum also konnte Gabrielle sich nicht zurückhalten zu sagen: „Ich komme aus dem Wasser heraus, wenn ich es für richtig und nötig befinde?“
Er blieb stehen und drehte sich wieder zu ihr um. „Wie bitte?“
Wenn auch eine kleine Stimme sie warnte, sie konnte es nicht lassen. „Ich denke, Sie haben gehört, was ich sagte.“
Er kam zum Becken zurück. „Oh, gehört habe ich es schon, ich kann es nur nicht glauben.“
Sie lächelte ihn freundlich an. „Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt. Ich komme heraus, sobald ich fertig bin …“
„Und Sie erwarten von mir, dass ich auf Sie warte. Verstehe ich das richtig?“ Er ging am Ufer in die Hocke und musterte ihr Gesicht. Der Vergleich mit einem Tiger, der seiner Beute auflauerte, drängte sich Gabrielle unwillkürlich auf, aber sie verdrängte dieses Bild sofort. Doyle hatte ihr bisher das Leben so ungemütlich wie möglich gemacht, warum sollte sie ihn da nicht auch ein wenig ärgern?
„Aber ja.“ Sie lächelte immer noch freundlich. „Schließlich können Sie ja schlecht ohne mich weitergehen, oder?“
Er schien über die Bemerkung nachzudenken, dann richtete er sich auf. „Ehrlich gesagt, die Vorstellung hat etwas Verlockendes.“
„Was tun Sie da?“ Sie beobachtete mit gerunzelter Stirn, wie er vom Ufer zurücktrat und begann, sich die Stiefel aufzubinden. Dann machte er sich an seinen Hemdsknöpfen zu schaffen. „Doyle! Was soll das?“
Er wandte ihr das Gesicht zu und lächelte, während er das Hemd von den Schultern streifte und sich die Hose auszog. „Ich weiß noch nicht genau, welches Spiel Sie spielen, Gabrielle, aber ich werde es herausfinden.“
„Spiel? Ich spiele kein …“ Sie schrie auf, als er ins Wasser stieg und mit kräftigen Zügen auf sie zugeschwommen kam. Direkt vor ihr tauchte er auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht, während er sie abwägend anlächelte. Dieses Lächeln jagte ihr einen erwartungsvollen Schauer über den Rücken, und sie verabscheute sich dafür.
„Dieses kleine Verführungsspiel“, sagte er leise. „Denn das ist es doch, nicht wahr, Süße? Sie wollen unbedingt herausfinden, ob ich für Ihre Reize genauso empfänglich bin wie andere Männer.“
„Ich … Nein! Sie irren sich! Verdammt, Doyle, ich will Sie nicht verführen!“ Sie hatte sich so in Rage geredet, dass sie sich aufgerichtet hatte. Als sie seinen Blick sah, der zu ihren bloßen Brüsten ging, sank sie sofort wieder bis zu den Schultern ins Wasser. Sie lief rot an und wandte den Kopf, denn dieser Blick hatte eine Sehnsucht in ihr aufflackern lassen, von der er nie erfahren durfte.
„Wirklich nicht, Gabrielle?“ Seine Stimme klang tief und verführerisch, seine Hand lag an ihrem Kinn, und sie konnte nur hilflos den Kopf schütteln, wenn sie sich nicht verraten wollte.
„Nun, es wäre verständlich. Ich meine, Sie befinden sich unfreiwillig in einer Situation, in der Sie noch nie waren, die völlig fremd für Sie ist und von der Sie nicht wissen, ob Sie damit fertig werden. Deshalb führen Sie eine Situation herbei, in der Sie Erfahrung haben, mit der Sie umgehen können. Sie brauchen die Bestätigung, dass Sie die Kontrolle über Ihr Leben nicht völlig verloren haben. Und ich muss gestehen, mir fällt es gar nicht schwer, dieses Spiel mitzuspielen.“ Er schob seine Hand hinter ihren Nacken und zog sie leicht zu sich heran, gerade weit genug, dass nackte Haut nackte Haut berührte.
Gabrielle schnappte nach Luft, verwirrt und erschreckt über die Reaktion ihres eigenen Körpers. Jedes Nervenende vibrierte, Flammen leckten an ihr, die ihren Ursprung in ihrem tiefsten Innern zu haben schienen. Als seine Lippen sich auf ihren Mund pressten, wehrte sie sich nicht, im Gegenteil, sie erwiderte den Kuss mit Inbrunst. Als seine Hand fordernd über ihren Rücken glitt, hielt sie ihn nicht zurück, fasziniert von den Gefühlen, die in ihr tobten. Sie spürte seine
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