ROMANA EXKLUSIV BAND 231
hatte.
„Wäre es wirklich so schwer, mich zu heiraten und dies alles mit mir zu teilen? Wir könnten unserem Sohn ein gutes Leben bieten und die Gegenwart des anderen genießen.“
Gabrielle schloss die Augen. Oh, der Gedanke war so verlockend! Sie konnte nicht leugnen, dass Doyle recht hatte. Aber wie lange würde seine Leidenschaft ausreichen, um eine Ehe aufrecht zu halten, die nicht aus Liebe geschlossen wurde? Wie lange würde es dauern, bis Doyles Leidenschaft abkühlte? Sie würde es nicht ertragen können, immer mit der Angst zu leben, ihn irgendwann zu verlieren. Dann war es besser, alles so zu lassen, wie es jetzt war.
Sie kämpfte darum, ihre Verzweiflung nicht zu zeigen. Doyle wollte sie nicht aus Liebe heiraten – davon hatte er kein Wort gesagt –, sondern nur wegen des Babys. „Ich werde dich nicht heiraten. Wir würden es beide an irgendeinem Punkt bereuen. Und ich sehe auch keinen Grund, diese Unterhaltung fortzusetzen, es ist reine Zeitverschwendung.“
„Aber nein, ganz im Gegenteil. Ich habe viel herausgefunden, Gabrielle. Unsere Unterhaltung hat mir die Augen geöffnet. Wer du in Wirklichkeit bist. Ich habe nicht vor, meinen Sohn von einer Frau aufziehen zu lassen, die nichts für sein Wohlergehen tun will.“
„Wie kannst du es wagen! Raus!“
Er bewegte sich keinen Zentimeter. „Ich gehe, aber ich komme zurück, Süße. Regelmäßig, so lange, bis das Kind geboren ist. Und dann …“, im hellen Licht des Kristalllüsters wirkte sein Gesicht jetzt noch härter, kantiger und kälter, „werde ich alles in meiner Macht Stehende daransetzen, das Sorgerecht für das Kind zu bekommen.“
„Wie bitte?“ Gabrielle starrte ihn entsetzt an. „Aber das ist ja lächerlich! Mit welcher Begründung?“
„Dass du eine unfähige Mutter bist. Dass dein Jet-Set-Leben kaum dazu geeignet ist, dem Kind eine stabile und sichere Umgebung zu bieten. Glaube mir, es wird nicht gut aussehen, wenn vor Gericht erst einmal alles aufgerollt wird und ich mit dir fertig bin.“
„Du bist verrückt! Völlig verrückt! Ein solcher Fall würde nie vor Gericht kommen!“
„Bist du da so sicher?“ Er zuckte die Schultern. „Wie auch immer, ich bin bereit, das Risiko einzugehen. Die Frage ist doch, bist du auch bereit, eine solche Publicity zu ertragen, die die Sache auf jeden Fall hervorrufen würde? Stell dir vor, die ganze Klatschpresse voll mit Geschichten über dich. Inklusive der Details deines kleinen Dschungelausflugs.“ Er lächelte kalt. „Ich bin gespannt, wie das auf die Sponsoren deines Wohltätigkeitsfonds wirkt. Wollen sie wirklich eine solche Frau als Vorsitzende für eine Organisation haben, die sich um bedürftige Kinder kümmert?“
Sie hatte das Gefühl, nicht mehr denken zu können. In ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander. Die Klatschspalten voll mit dem Namen Marshall, die Arbeit, die in so kurzer Zeit zu ihrem Lebensinhalt geworden war, eine ungewisse Zukunft für ihr Kind … „Hasst du mich wirklich so sehr, Doyle?“, war alles, was sie herausbrachte.
Er schaute sie für einen langen Moment schweigend an. „Nein, ich hasse dich nicht, Gabrielle. Um genau zu sein, hat das, was ich für dich fühle, nicht im Entferntesten mit Hass zu tun. Ich bin ein besonnener Mann, Gabrielle. Daher werde ich dir Zeit lassen, über meinen Vorschlag nachzudenken. Heirate mich, und alles ist in Ordnung. Aber bilde dir nicht ein, ich würde nichts unternehmen, wenn du diesen Vorschlag ablehnst. Ich warne dich. Dafür ist mir mein Kind zu wichtig.“
Noch lange, nachdem er gegangen war, stand Gabrielle regungslos da, eine Hand schützend über ihren Leib gelegt. Als sie eine schwache Bewegung fühlte, füllten sich ihre Augen mit Tränen.
Jetzt wusste sie mit Sicherheit, dass Doyle sie nicht liebte. Und noch eines wusste sie: Niemals würde sie zulassen, dass er ihr ihr Kind wegnahm!
11. KAPITEL
„Madame Marshall, ein Brief für Sie!“
„Merci, Madame.“ Lächelnd nahm Gabrielle den Brief von der Concierge am Eingang entgegen und ging durch das marmorgeflieste Foyer zum Lift, der sie zu ihrer Wohnung bringen würde. Während sie auf den Aufzug wartete, sah sie auf den Absender und erkannte die Handschrift ihrer Mutter. Sie seufzte leise. Sie wusste bereits, was in dem Brief stand – genau das Gleiche wie in den anderen Briefen. Bitten, dass Gabrielle endlich zur Vernunft kommen und nach London zurückkehren möge. Das Problem war nur – ihre Mutter ahnte nicht, warum Gabrielle
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