ROMANA EXKLUSIV BAND 231
vermissen!
„Noch ein Grund, warum ich es vorgezogen habe, ein Zimmer in einem Hotel zu nehmen“, sagte sie angespannt.
Jay beantwortete diese Bemerkung nur mit einem Lächeln.
„Es freut mich, dass ich immer noch solch eine Wirkung auf dich ausübe.“ Dann aber wurde er ernster. „Ich wollte mich nicht über dich lustig machen, tut mir leid.“
Sie konnte es kaum ertragen, dass er sich so plötzlich von seiner netten Seite zeigte. Das war noch schlimmer, als wenn er scharf und zynisch reagierte. Dieser Mann ließ sie einfach nicht kalt, und Langeweile kam in seiner Anwesenheit nie auf.
Elizabeth musste an das Abendessen mit Robert zurückdenken. Mit ihm hatte sie sich gelangweilt. Es war keine Stimmung aufgekommen, und als er sie vor der Haustür küssen wollte, hatte sie ihn freundlich, aber bestimmt abgewiesen.
„Da ich schon einmal dabei bin, mich zu entschuldigen, kann ich ja gleich weitermachen“, bemerkte Jay. „Ich habe deine Reservierung hier im Hotel storniert.“
„Was?“ Sie starrte ihn ungläubig an. „Das kann doch nicht wahr sein.“
„Doch. Ich bin nicht einmal auf den Gedanken gekommen, dass du nicht in unserem Haus wohnen willst. Ich wollte nur gastfreundlich sein.“
„Dabei bist du fürchterlich arrogant. Ich werde bei der Rezeption Bescheid sagen, dass du dich getäuscht hast und ich das Zimmer behalten möchte.“
„Das wird nichts werden. Sie haben mir gesagt, dass sie eine Reisegruppe erwarteten. Da kam es ihnen sehr gelegen, dass du ausziehst.“
Beth wusste nicht mehr, was sie noch darauf antworten sollte. Die Vorstellung, in ihr Haus zurückzukehren, kam ihr seltsam vor, da sie fürchtete, dort endgültig die Kontrolle über die Situation zu verlieren.
„Also, was meinst du?“ Er schaute auf die Uhr. „Ich möchte dich nicht drängen, aber ich muss heute Nachmittag auf der Werft sein.“
„Gut. Aber ich werde nicht lange bei dir bleiben.“
„Das werden wir später sehen, jetzt lass uns erst einmal fahren!“
Er wartete an der Zimmertür auf sie, bis sie den Koffer gepackt hatte. Elizabeth wäre gern einige Augenblicke allein gewesen, um in Ruhe nachzudenken, doch beobachtete er sie weiterhin. Dann klingelte sein Handy:
„Jay Hammond“, stellte er sich vor, und seine Stimme hatte einen kühlen, geschäftsmäßigen Tonfall angenommen. Als er erkannte, wer ihn anrief, lachte er fröhlich auf und sagte: „Wir sehen uns heute Nachmittag …“ Dabei vibrierte seine Stimme tief und erotisch. „Bis später, Caroline!“
Wer ist Caroline? fragte sich Elizabeth. Hatte er eine neue Freundin? Und was war mit Lisa?
Jay nahm den Koffer.
„Ist das alles?“
„Ja“, erwiderte sie und trat rasch einen Schritt zurück. Es war schon seltsam, aber seine Nähe machte sie unglaublich nervös. Langsam folgte sie ihm hinaus in die strahlende Sonne. Dann kamen sie bei dem Hauptgebäude mit der Rezeption vorbei.
Elizabeth konnte es einfach nicht fassen, wie er sich benommen hatte. Ohne sie nach ihrer Meinung zu fragen, hatte er die Reservierung storniert. So war das schon immer mit Jay gewesen. Er tat, was er wollte, die anderen mussten folgen.
Er legte den Koffer auf die Rückbank seines Geländewagens und hielt ihr dann höflich die Beifahrertür auf.
„Ich hatte ganz vergessen, wie warm es auf Jamaika werden kann“, bemerkte Elizabeth, als er den Motor anließ. Sie fühlte sich sehr unwohl in ihrer Haut. Vielleicht lag das an der Hitze, vielleicht auch an der Zeitverschiebung. Oder es war die Vorstellung, wieder nach Sugar Cane Bay zu kommen, wo sie mit Jay gelebt hatte.
„Ich mache die Klimaanlage an“, erwiderte er. „Dann wird es gleich besser gehen.“
Elizabeth hatte den Kopf abgewandt und schaute über die weite Landschaft, doch nahm sie gar nicht recht wahr, was sie sah, da Jays Nähe sie weiterhin irritierte. Es gelang ihr auch nicht, die Erinnerung an die heiße Liebesnacht zu vertreiben.
„Fühlst du dich besser?“, fragte er besorgt.
„Ja, es geht.“
„Du siehst ein wenig blass aus. Am besten legst du dich ein wenig in die Sonne, um braun zu werden.“
„Ich bin nicht gekommen, um hier Ferien zu machen, Jay. Es geht um Geschäfte, mehr nicht.“
„Es spricht doch nichts dagegen, sich auch ein wenig zu entspannen. Ich brauche dich nur für die Besprechungen mit der Bank, das lässt dir noch genug Zeit, den Sommer hier zu genießen.“
Beth runzelte die Stirn. Sie hatte keinesfalls die Absicht zu faulenzen.
„Ich habe auch vor, mich
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