Romana Extra Band 1
vielleicht eine gefährliche Entscheidung zu treffen?
Lexi wollte ihre Umhängetasche auf den Beifahrersitz werfen, als sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Sie erstarrte und dachte für den Bruchteil einer Sekunde daran, zu schreien und zu Mark zurückzulaufen. Doch dadurch würde sie sich zum Feigling der Woche krönen.
Zögernd sah sie zur Seite und blinzelte ungläubig, als sie zwei niedliche weiße Kätzchen auf dem Beifahrersitz entdeckte.
Lexi musste lachen, aber irgendwie klang es hysterisch und ging schnell in Schluchzen über. Sie lehnte sich im Sitz zurück und ließ ihren Tränen freien Lauf. Das ist nicht fair, absolut nicht fair.
Nach einigen Augenblicken riss sie sich zusammen. Sie krallte ihre Finger um das Lenkrad, als wäre es ein Rettungsanker, und schaute nach vorn zu den Oliven- und Orangenbäumen. Erst dann hörte sie die Schritte auf der kiesbedeckten Auffahrt. Kurze Zeit später stützte Mark seine Arme auf das geöffnete Fenster der Fahrerseite.
Stur sah Lexi weiter geradeaus. Aber nach wenigen Sekunden hielt sie das Schweigen nicht mehr aus. „In meinem Wagen sind Katzen. Damit hatte ich nicht gerechnet.“ Sie schniefte und klappte die Sonnenblende herunter, um sich in dem kleinen Spiegel zu betrachten.
„Schauen Sie sich das an.“ Sie deutete auf ihr Gesicht. „Ich habe am Flughafen eine Stunde gebraucht, um mich zu schminken. Jetzt ist das Make-up hin, und ich bin es ebenfalls.“ Sie schlug zweimal aufs Armaturenbrett, womit sie die Kätzchen erschreckte, die sich aufsetzten und sie vorwurfsvoll angähnten. „Verstehen Sie nun, warum ich von meinem Vater im Job nicht rede? Schon das Erwähnen seines Namens macht mich …“ Sie fuchtelte mit den Händen herum und legte sie dann in den Schoß.
„Ja, ich habe es bemerkt.“ Mark klang ruhig und zugleich etwas angestrengt, als würde er sich bemühen, nett zu sein. „Darf ich vorstellen? Das sind Snowy eins und Snowy zwei. Sie lieben alle weichen, warmen Plätze wie Autositze, gepolsterte Liegestühle oder flauschige Badetücher. Daran sollten Sie vielleicht denken, wenn Sie draußen arbeiten.“
Langsam wandte Lexi den Kopf, und ihre Gesichter waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt. Er hatte wirklich faszinierend blaue Augen. „Arbeiten? Hier?“, stieß sie mit leicht piepsender Stimme hervor, und Mark nickte. „Aber gerade konnten Sie mich nicht schnell genug loswerden.“
„Ich habe es mir anders überlegt.“
„Einfach so?“, fragte sie, und er nickte erneut. „Haben Sie die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass ich nicht mehr mit Ihnen zusammenarbeiten möchte? Unsere letzte Unterhaltung war etwas spannungsgeladen. Und ich werde nicht gern als Lügnerin bezeichnet.“
„Ich habe darüber nachgedacht, was Sie gesagt haben, und bin zu dem Schluss gekommen, dass Sie vielleicht nicht ganz unrecht haben.“
„Tatsächlich. Dann wundert mich aber, dass es so lange gedauert hat.“
Starr blickte Mark sie an, und Lexi bemerkte zum ersten Mal, wie herrlich lang seine Wimpern waren.
„Ich werde mich nicht entschuldigen“, meinte sie. „Können Sie das verwinden?“
„Wie seltsam. Ich wollte gerade dasselbe sagen. Können Sie es verwinden?“
„Ich weiß es nicht.“
Nachdenklich kaute sie auf ihrer Unterlippe. Es wurde Zeit, sich zu entscheiden. Sollte sie bleiben oder abreisen? Sie klopfte mit den Fingern auf das Armaturenbrett und hörte, dass Mark immer schneller atmete. Offenbar war er nervös und wollte es nicht zeigen.
„Okay, ich gebe Ihnen noch eine Chance“, fuhr sie schließlich leise fort, während sie ihm in die Augen sah. Sie bemerkte, wie der Ausdruck darin weicher und wärmer wurde, und ein Schauer durchrieselte sie. Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich, und übernimm endlich das Kommando.
„Und so wird es ablaufen“, fügte sie hinzu, bevor er etwas erwidern konnte. „Als Erstes lade ich das Gepäck wieder aus, trage die leichteren Sachen zurück zu Ihrer herrlichen Villa und suche mir ein Zimmer. Mit Meerblick. Anschließend befassen wir uns mit der Biografie Ihrer Mutter. Wenn das Buch fertig und absolut super geworden ist und Sie es präsentieren, dann sagen Sie, dass Sie diesen Bestseller nicht ohne die Hilfe von Lexi Sloane schreiben konnten. Und Schluss, aus, Ende. Keine Vorwürfe oder Beschuldigungen mehr. Nur ein einfaches Dankeschön. Danach lebt jeder sein Leben weiter. Glauben Sie, dass Sie das schaffen, Mr Belmont?“
„Miss Sloane
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