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Romana Extra Band 1

Romana Extra Band 1

Titel: Romana Extra Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Carol Grace , Penny Roberts , Nina Harrington
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Gedanke unerträglich gewesen, dass ihr vergötterter einziger Sohn Beth womöglich heiraten würde – die Tochter eines mittellosen Alkoholikers. So hatte das Unglück seinen Lauf genommen …
    Der Grund, dafür, dass sie heute keinen Schlaf fand, lag allerdings nicht in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart, und er hieß Luís. Sobald sie die Augen schloss, sah sie sein Gesicht vor sich. Es schien nichts zu geben, was sie dagegen tun konnte. Und am meisten irritierte sie, dass sie nicht etwa über ihren Auftrag nachgrübelte oder welche Konsequenzen ein Scheitern für Lindy und Helen haben würde. Nein, sie konnte nur daran denken, wie sehr sie sich danach sehnte, Luís Santiago wiederzusehen.
    „Du kannst auch nicht schlafen, wie?“ Lindy lehnte im Türrahmen. Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. „Es ist doch meine Schuld, oder? Du bist sauer, weil ich dir mit meinem vorlauten Mundwerk alles vermasselt habe, sei ehrlich.“
    Beth stand auf, ging zu ihrer Schwester und schloss sie in die Arme. „Nein, Süße, ich bin überhaupt nicht böse auf dich. Wenn überhaupt jemand für diesen Schlamassel verantwortlich ist, dann bin ich es. Ich …“
    Sie verstummte, als das Telefon im Flur klingelte. Überrascht hob sie eine Braue. Es war elf Uhr durch – wer mochte so spät noch anrufen?
    „Geh ran“, forderte Lindy sie auf. „Onkel Timothy ist schon im Bett, und vielleicht ist es wichtig.“
    Beth war überrascht, Luís’ Stimme zu vernehmen, als sie abhob.
    „Ich hatte diese Nummer auf meinem Display“, sagte er nur.
    Beth konnte nichts dagegen tun – beim Klang seiner Stimme erwachten die Schmetterlinge in ihrem Bauch gleich wieder zum Leben. Hastig nickte sie. „Ja, ich wollte Sie noch einmal sprechen und Ihnen versichern, dass ich …“
    „Keine Erklärungen“, unterbrach er sie. „Hören Sie mir lieber zu: Ich werde Ihnen Cala de Laura zeigen. Wenn Sie möchten, können Sie sich ein Bild von dem Gelände machen. Also – sind Sie interessiert?“
    „Ob ich …?“ Sie hielt die Luft an. „Natürlich bin ich das.“
    „Gut. Passt es Ihnen übermorgen Vormittag?“
    Einen Moment schwieg Beth, dann fand sie die Sprache wieder. „Selbstverständlich.“
    „In Ordnung. Ich hole Sie gegen elf Uhr ab. Ziehen Sie sich bequem an. Adíos !“
    Beth wollte noch etwas erwidern, doch die Verbindung war bereits unterbrochen. Verblüfft starrte sie den Telefonhörer an. Sollte doch noch alles gut werden?

5. KAPITEL
    Es war Punkt elf Uhr, als Beth am übernächsten Vormittag aus dem Haus trat. Sie trug bequeme weite Jeans und Turnschuhe, ihr langes rotes Haar war zu einem Zopf gebunden. Auf Make-up hatte sie, wie in ihrer Freizeit meistens, komplett verzichtet, und in Lindys Rucksack, der locker über ihrer Schulter hing, befand sich Proviant und etwas zu trinken. Während sie wartete, fiel ihr auf, dass sie es richtiggehend genoss, hier zu stehen. Die Sonne, die schon hoch am Himmel stand, kitzelte ihre Nase, und um sie herum war weit und breit nichts als Ruhe und Natur. Kein störender Straßenlärm und keine Autoabgase. Stattdessen Vogelgezwitscher und das Rauschen der leichten Brise, die vom Meer kam und mit ihrem Haar spielte. Unwillkürlich verglich sie die Situation mit der, die sie erwartete, wenn sie in London morgens aus dem Haus trat: Autos, schlechte Luft und hektische Menschen – das krasse Gegenteil!
    Irritiert runzelte sie die Stirn. Täuschte sie sich, oder begann ihre anfängliche Angst vor der Rückkehr nach Estellencs langsam zu weichen? Fühlte sie sich nicht sogar ganz wohl hier?
    Energisch verdrängte sie den Gedanken. Natürlich hatte sie nie etwas gegen den Ort selbst gehabt: Es war sicher einer der schönsten Plätze der Welt. Aber das änderte nichts daran, dass Estellencs für sie mit zahlreichen Erinnerungen verknüpft war, die sie am liebsten für immer aus ihrem Gedächtnis gestrichen hätte.
    Sie blickte auf, als sie Motorengeräusche hörte. Ein Range Rover hielt vor ihr am Straßenrand an, und hinter dem Steuer saß Luís.
    Wie jedes Mal nahm sein Anblick sie gefangen, und sie spürte, wie ihr Herz höher schlug, was sich noch verstärkte, als er ausstieg. Er trug eine helle Cargohose und ein einfaches Hemd, dazu derbe Stiefel und eine dunkle Sonnenbrille und sah einfach umwerfend gut aus. Nach einer knappen Begrüßung ließ er sich den Rucksack geben und verstaute ihn auf dem hinteren Sitz. Dann hielt er Beth die Beifahrertür auf und wartete, bis sie

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