Romana Extra Band 2
Alejandros Arme um ihre Taille. Überdeutlich spürte Stephanie die Berührung seiner Hände auf ihren Hüften. Hitzewellen durchfluteten sie. Ungewollt. Ungebeten. Und wieder konnte sie nichts dagegen tun.
„Meine Güte, Kinder, doch nicht so hölzern!“ Der Fotograf schüttelte genervt den Kopf. „Also wirklich, ich habe schon Schaufensterpuppen gesehen, in denen mehr Leben steckte als in euch beiden. Könnt ihr nicht wenigstens so tun, als würdet ihr euch gut verstehen? Das kann doch nicht so schwer sein!“
Alejandro schien die Worte des Mannes als Herausforderung zu sehen, wie Stephanie sogleich klar wurde. Der Griff um ihre Hüften wurde fester, als er sie herumdrehte, sodass sie nun halb seitlich vor ihm stand.
„Was …?“
Sie schaffte es nicht, den Satz zu beenden, weil Alejandro seinen Mund auf ihren senkte.
Stephanie wollte sich sträuben. Wollte ihn von sich fortstoßen und ihm eine schallende Ohrfeige verpassen, für die Frechheit, die er sich herausnahm.
Doch ihr Widerstand schmolz schneller dahin, als sie ihren Körper dazu bringen konnte, sich gegen seine unerwartete Zudringlichkeit zu wehren.
Es war, als hätte jemand in ihrem Kopf einen Schalter umgelegt. Die Welt um sie her versank, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Alejandros heißer Atem streifte ihr Gesicht, als er den Kuss kurz unterbrach, nur um ihn Sekunden später wieder zu vertiefen. Stephanie legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und gab sich ganz dem Gefühl hin, von ihm geküsst, von ihm gehalten zu werden, ihm nahe zu sein. Flüssiges Feuer schien durch ihre Adern zu pulsieren. Sie konnte nicht mehr richtig atmen, ihre Kehle war wie zugeschnürt. Was stellte dieser Mann nur mit ihr an? Woher nahm er die Macht, sie so zu beherrschen?
Ein Hüsteln holte sie in die Realität zurück. Alejandro und sie fuhren auseinander wie vom Blitz getroffen.
Stephanie war schwindelig, und sie konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Ihre Wangen brannten, und als sie sich nervös mit der Zunge über die Lippen fuhr, merkte sie, dass sie von Alejandros Kuss geschwollen waren. Vor Scham wäre sie am liebsten im Boden versunken.
„Nicht schlecht“, lautete der trockene Kommentar des Fotografen.
Stephanie war froh, dass sich keines der Kinder in der Nähe befand. Wie hatte sie nur so sehr die Kontrolle über sich verlieren können? Alejandro hin oder her – sie durfte nicht zulassen, dass so etwas noch einmal passierte. Eine erwachsene Frau musste sich besser im Griff haben!
Alejandro schien den Vorfall nicht besonders ernst zu nehmen. Im Gegenteil, er wirkte völlig gelöst und entspannt, und Stephanie begann sich zu fragen, ob er den Kuss nicht ausschließlich für die Kamera inszeniert hatte. Konnte das sein? War er ein so hervorragender Schauspieler?
Das Fluchen des Fotografen unterbrach ihre Gedankengänge.
„Was ist los?“, erkundigte sich Alejandro. „Gibt es Schwierigkeiten?“
„Könnte man so sagen“, erklärte der Mann. „Mit dem Objektiv stimmt etwas nicht. Natürlich habe ich Ersatz dabei, aber der liegt bei meiner restlichen Ausrüstung im Wagen.“ Missmutig schnalzte der Mann mit der Zunge. „Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Sachen zu holen. Und Sie beide versuchen in der Zwischenzeit, nicht übereinander herzufallen, alles klar?“
„Sehr witzig“, murmelte Stephanie, als er ging.
Kurz darauf war sie allein mit Alejandro. Eine Krankenschwester hatte die Kinder zum Abendessen hereingeholt, und der Assistent des Fotografen begleitete seinen Chef zum Auto. Später, nach dem Abendessen, sollten noch die Fotos mit den Kindern folgen.
Alejandro hob eine Braue. „Seit wann bist du so verspannt, Pixie?“, fragte er neckend. „Ich muss schon sagen, früher hattest du mehr Sinn für Humor.“
„Ach, tatsächlich?“, gab sie gereizt zurück. „Und was war an der Situation gerade besonders lustig? Wenn das deine Vorstellung von Humor ist, kann ich gut und gern darauf verzichten.“ Sie bedachte ihn mit einem eisigen Blick. „Aber eigentlich hätte ich es wissen müssen, nicht wahr? Schließlich hast du mir schon vor dreizehn Jahren ziemlich eindrucksvoll bewiesen, wie unterschiedlich unsere Ansichten in dieser Angelegenheit sind.“
Er runzelte die Stirn. „Was meinst du? Würdest du mir bitte erklären, wovon du sprichst?“
Stephanie zögerte. Da war etwas in seinem Blick, das sie nicht recht deuten konnte, eine Mischung aus Wut, Enttäuschung – und
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