Romana Extra Band 2
verschieden von seinem war. Als ihre Adoptiveltern das vierte Album mit Babyfotos von Rissa ansahen, stürmte er aus der Wohnung. Verzweifelt folgte ihm Rissa, und von diesem Moment an änderte sich ihre Ehe. Sich zu verstellen war nicht mehr nötig.
Das eine, auf das alle warteten – die alte Contessa, die Bewohner der Keir Hardy Buildings und sämtliche Journalisten der Boulevardpresse –, passierte nicht. Für Luigi war es eine Katastrophe. Sein Stolz und die Erwartungen der Familie zerstörten sein Leben. Der Mann, in den sich Rissa verliebt hatte, gab sich ganz dem Zigaretten- und Alkoholkonsum hin.
Insgeheim hatte sie sich ständig mit dem Verdacht herumgequält, dass es ihre Schuld war. Sie war noch unschuldig gewesen, als sie Luigi geheiratet hatte, und von ihm hatte sie wenig gelernt. Also hatte sie auch keine Lösung für ihre Probleme gefunden. Schließlich hatte sie sich eingeredet, frigide zu sein. Jetzt, nachdem sie so leidenschaftlich auf Antonio reagiert hatte, war sie sich dessen nicht mehr so sicher. Sie begehrte ihn, aber sie hatte Angst. Wenn es nicht klappte, würde er entdecken, was Luigi die ganze Zeit über gewusst haben musste: dass sie einen Mann nicht befriedigen konnte.
Mehr würde er nicht erfahren. Antonio sah ihr an, wie bekümmert sie war. Zweifellos hatte er einen wunden Punkt getroffen. Vielleicht war die Ehe der Contessa nicht so perfekt gewesen, wie es in den Hochglanzmagazinen immer behauptet worden war. Was meinte sie damit, ihr Mann hätte „genug Sorgen“ gehabt? Finanzielle Schwierigkeiten? Antonio hatte sich schon gedacht, dass die angeblich reiche Witwe dringend Geld brauchte. Erst ihr Plan, das Anwesen zu einem rentablen Wirtschaftsunternehmen zu machen, und dann ihre Begeisterung über den Erlös aus dem Kleiderverkauf. Was hatte dieser Mistkerl Alfere ihr alles angetan? Antonio fühlte sich veranlasst, sie zu trösten, aber er hielt sich zurück. Ihre Ehe gehörte der Vergangenheit an und brauchte ihn nicht zu interessieren. Jetzt war sie frei und ungebunden, und er wollte sie haben.
„Larissa!“
Bei seinem Ton ließ sie erschrocken ihren Handrechen fallen und sah auf.
„Ich weiß, dass du im Hotel ebenso erregt warst wie ich.“
Sie wurde rot. „Ich möchte nicht, dass so etwas noch einmal vorkommt. Ich hätte nicht mit dir in diese Suite gehen dürfen. Es war … ein Versehen.“
„Zwischen uns hat es doch eindeutig gefunkt. Was kann es denn schaden? Wir haben beide keine feste Beziehung und keine Verpflichtungen.“
Was er sagte, war irgendwie richtig. Sie konnte tun und lassen, was sie wollte. Allerdings hatte sie sich geschworen, sich nie wieder emotional mit einem Mann einzulassen. Sie hütete sich davor, ihr Herz zu verschenken, nur damit es noch einmal mit Füßen getreten wurde. Andererseits, wenn keine Gefühle im Spiel waren …
„Liebe ist eine Komplikation, die ich in meinem Leben nicht gebrauchen kann“, erklärte Rissa energisch.
Antonio zuckte die Schultern. „Wer braucht Liebe? Ich rede von Sex. Und du willst mich, Larissa. Gib es zu.“
Erst nach zwei Versuchen brachte sie das Wort heraus. „Vielleicht.“
„Ich wusste, dass du schließlich einverstanden sein würdest.“
„Ein Mann wie du erkennt wohl die Anzeichen?“
„Ja, Erfahrung ist viel wert“, räumte er ein. „Ich suche meine Eroberungen jedoch mit Sorgfalt aus. Bist du ebenso wählerisch?“
Die Frage verletzte sie zutiefst. „Offiziell bin ich noch in Trauer um Luigi. So etwas solltest du mich nicht fragen.“
„Aber es wird in Ordnung sein, dass ich mit dir ins Bett gehe?“
Ihr war so vieles daran fremd und unheimlich. Antonio hatte ermittelt, was am Palazzo getan werden musste, er hatte die Arbeitskräfte eingestellt und trieb die Instandsetzung mit hohem Tempo voran. Er war eine große Hilfe, und der Klassenunterschied bedeutete ihr nichts – schließlich war sie wahrscheinlich von niedrigerer Herkunft als er. Nur würden die Klatschreporter durchdrehen, wenn sie eine Story über „die Contessa und ihren Bauarbeiter“ ergatterten.
„Eine Frau in meiner Position muss sehr vorsichtig sein, Antonio.“
„Du denkst, ich würde Einzelheiten unserer Affäre an eine Zeitung verkaufen?“ Während er den Blick über ihren Körper gleiten ließ und darauf brannte, sie zu berühren, blieb sein Verstand klar. Verkaufen würde nur sie etwas, und nicht Geld für eine heiße Geschichte, sondern der Palazzo Tiziano würde den Besitzer wechseln.
„Nein,
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