Romana Extra Band 2
natürlich nicht. Aber was schlägst du vor? Du willst keinen Arbeitslohn …“
„Richtig. Und ich habe kein Bedürfnis, dein Callboy zu werden. Es sei denn, die Vorstellung reizt dich“, erwiderte er ruhig.
Trotz seiner lässigen Antwort erkannte Rissa, dass ihn ihre Andeutungen gekränkt hatten, er würde sich bezahlen lassen. Zweifellos spielte er gern den Casanova und wollte die Kontrolle haben. „Nein“, sagte sie schnell. Sie sehnte sich danach, sich seinen Verführungskünsten hinzugeben, dem Spiel seiner Muskeln, der Macht seiner Persönlichkeit …
„Du brauchst nicht so defensiv zu klingen. Viele Frauen genießen die Gelegenheit zu dominieren. Es würde nur für dich sein. Du kannst …“ Antonio verstummte, weil einer der Dachdecker auf sie beide zukam, um sich mit ihm zu beraten.
Rissa nutzte den Moment, um zurück ins Haus zu gehen. Es war, als würde ihr ganzer Körper in Flammen stehen. Allein Antonios Worte konnten so eine Reaktion in ihr wecken, und sie erschauerte bei dem Gedanken daran, was vielleicht auf sie wartete. Sie hatte sich eingekapselt, um sich vor Gefühlen zu schützen, sobald sie Luigis Spielregeln der Liebe gelernt hatte. Dennoch hatte Antonio sie so weit gebracht, dass sie ihm nicht widerstehen konnte. Wie hatte er das geschafft? Wichtiger noch, was würde jetzt passieren?
Livia hatte das Mittagessen schon auf den Tisch gestellt. Als Antonio hereinkam, hatte Rissa ihren Platz bereits eingenommen und schnitt ihre Zucchini an. In der Küche zu essen war eines der wenigen Privilegien, die sich Antonio als Baustellenchef gönnte.
„Ah, Signor Antonio … eine gewisse Marian hat aus Cardiff angerufen.“ Livia zog einen zerknitterten Zettel aus der Schürzentasche und las vor, was sie sich notiert hatte. „Da Sie derjenige sind, der den neuen Trakt des Krankenhauses zur Verfügung gestellt hat, sollten Sie auch derjenige sein, der ihn eröffnet. Ob Sie am siebenundzwanzigsten zur offiziellen Feier kommen könnten? Anscheinend sind Sie unter Ihrer Privatnummer nicht zu erreichen.“
Erfreut sah er nicht aus. „Das klingt, als müsstest du hier ein paar Tage ohne mich fertig werden, Larissa.“ Er setzte sich an den Tisch und nahm sich eine gebratene Paprikaschote. „Für Marian lässt man alles stehen und liegen.“
Was hatte das zu bedeuten? Livia blickte den nichts ahnenden Antonio voller Bewunderung an, was Rissa auf den Gedanken brachte, dass Marian die Haushälterin in mehr Geheimnisse eingeweiht hatte, als diese preisgab.
„Ist es in Ordnung, wenn ich heute früher Schluss mache und mit Fabio zum Tierarzt gehe, Contessa? Signor Antonio hat gesagt, Sie hätten nichts dagegen, aber ich wollte Sie lieber vorher noch fragen.“
Hatte er die Angelegenheit erwähnt? Rissa konnte sich nicht erinnern. Mit all dem Gerede über sinnliche Genüsse hatte er sie so verwirrt, dass sie nicht einmal wusste, ob sie nun tatsächlich ein Rendezvous vereinbart hatten oder nicht.
„Natürlich, Livia.“
Unvermittelt schob Antonio seinen Teller beiseite und stand auf. „Wenn Sie jetzt gleich gehen wollen, begleite ich Sie ins Dorf, Livia. Ich bin sicher, es wird der Contessa nicht schaden, ihr Geschirr einmal selbst zu spülen.“
„Oh, aber Signora … Signore … ich möchte Ihnen keine Umstände machen!“, sagte Livia, während sie schon ihre Schürze abnahm.
„Kein Problem. Ich brauche Bewegung.“ Ohne Rissa anzusehen, entfernte er sich vom Tisch und hielt Livia die Tür auf.
Augenblicklich verschwand Rissas Appetit. Sie hatte sich nervös gefragt, ob Antonio einen neuen Verführungsversuch machen würde, sobald Livia verschwunden war. Und jetzt ging er einfach weg.
8. KAPITEL
Zum ersten Mal, seit Antonio auf das Anwesen gezogen war, machte er es sich zum Prinzip, Rissa zu meiden. Nachdem er so oft darüber gespottet hatte, dass sie immer wieder kalte Füße bekomme, fragte er sich jetzt, ob Sex mit ihr wirklich eine so gute Idee war. Je mehr er über sie erfuhr, desto deutlicher wurde, dass dies keine einfache Eroberung sein würde. Er konzentrierte sich auf seine Arbeit, war ständig zwischen den verschiedenen Handwerkergruppen auf der Baustelle unterwegs und sorgte dafür, dass er immer beschäftigt war.
Rissa redete sich ein, froh darüber zu sein, dass er sich von ihr distanzierte. Er hatte von morgens bis abends zu tun, sprach mit Handwerkern oder telefonierte. Im Lauf der Wochen hatte sie genug Gesprächsfetzen aufgeschnappt, um zu wissen, dass er noch
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