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Romana Extra Band 3

Romana Extra Band 3

Titel: Romana Extra Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way , Penny Roberts , Kathryn Ross , Lucy Ellis
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stellen. Ihre Trauer vermischte sich mit Wut, Fassungslosigkeit und dem schlimmen Gefühl, so lange Zeit betrogen worden zu sein. Und ihre Mutter – besser gesagt, die Frau, die sie dafür gehalten hatte?
    Alina Ortega lag noch immer im Krankenhaus. Der Grund dafür war jedoch nicht der Unfall, sondern eine Erkrankung, die bei den Untersuchungen mehr oder weniger zufällig entdeckt worden war: Chorea Huntington; eine Erbkrankheit, die in der Regel zwischen dem dreißigsten und fünfzigsten Lebensjahr ausbrach und dann innerhalb von etwa zehn Jahren unweigerlich zum Tod führte.
    Unweigerlich, weil sämtliche Erfolg versprechenden Behandlungsmethoden sich bisher noch in einem rein experimentellen Stadium befanden. Hilfe versprach einzig und allein eine neue Gentherapie, deren Kosten jedoch von den Krankenkassen nicht übernommen wurden, weil die Wirkung nicht erwiesen war.
    Der Zustand der Frau, die sie bis vor Kurzem für ihre Mutter gehalten hatte, war einer der Gründe, warum Laura es auf sich genommen hatte, nach Mallorca zu kommen. Denn obwohl sie Alina sicher nie würde verzeihen können, was sie getan hatte, wusste Laura doch, dass sie alles tun musste, um ihr zu helfen. Sie konnte die Frau, die so sehr Teil ihres Lebens war, nicht einfach sterben lassen. Das hätte sie ihrem ärgsten Feind nicht antun können, geschweige denn der Person, bei der sie aufgewachsen war.
    Um die Gentherapie bezahlen zu können, brauchte sie finanzielle Unterstützung. Nur eine ausreichend hohe Summe würde helfen, Alina Ortega wieder gesund zu machen. Und die einzigen Menschen, die in der Lage waren, Laura unter die Arme zu greifen, waren ausgerechnet die Santiagos. Ihre leiblichen Eltern. Leute, die sie seit mehr als fünfundzwanzig Jahren nicht gesehen hatte und die ihr vollkommen fremd geworden waren.
    Deshalb hatte sie dem Mann, der sich ihr als Carlos Almeida vorstellte, auch nicht gleich die Tür vor der Nase zugeschlagen, als er vor ein paar Wochen vor dem Haus ihrer vermeintlichen Eltern aufgetaucht war. Er hatte erklärt, dass ihre echte Familie sie schon seit vielen Jahren suchte. Erst durch ihren Krankenhausaufenthalt nach dem Autounfall war der Detektiv erneut auf ihre Spur gestoßen.
    In diesem Moment hatte Laura begriffen, dass die Santiagos Alinas einzige Chance waren.
    Doch warum sollte die Familie ausgerechnet der Frau helfen, der sie ein Leben voller Angst und Sorge um ihre Tochter verdankte? Die Santiagos mussten Alina Ortega doch hassen – so, wie auch sie selbst es eigentlich tun sollte. Und es stimmte, sobald Laura an Alina dachte, flammte Wut in ihr auf. Darüber, dass die Frau, die sie fast ihr ganzes Leben lang für ihre Mutter gehalten hatte, in Wahrheit nichts anderes als ihre Entführerin war. Zusammen mit ihrem Ehemann hatte Alina Ortega ein unschuldiges kleines Mädchen verschleppt und als ihre eigene Tochter ausgegeben! Wie herzlos mussten Menschen sein, um so etwas zu tun?
    Gleichzeitig wusste Laura, dass sie Alina nicht einfach ihrem Schicksal überlassen konnte. Denn wie man es auch drehte und wendete: Zu dem, was sie heute war, hatten nun mal die Ortegas sie gemacht.
    Die Frage war also, was sie jetzt tun sollte. Alles in ihr wehrte sich dagegen, auf die haarsträubende Bedingung einzugehen, die Fernando Estevez ihr soeben genannt hatte. Sie konnte doch nicht einfach eine ganze Woche lang bei einem ihr vollkommen fremden Mann wohnen, der obendrein Anwalt war und sich im Auftrag seiner Mandanten ein Bild von ihr machen sollte!
    Doch dann dachte sie an die Santiagos, ihre richtigen Eltern, und geriet ins Zweifeln. War die Bedingung denn wirklich so haarsträubend? Genau genommen nicht, denn immerhin hatten Miguel und Gabriela Santiago ihre Tochter vor mehr als zwei Jahrzehnten das letzte Mal gesehen und sie sicherlich längst tot geglaubt. Und wie Laura im Zuge ihrer Recherchen erfahren hatte, war Miguel Santiago vor Jahren bereits einmal einer Betrügerin aufgesessen, die sich als die verlorene Tochter ausgegeben hatte. War es da nicht allzu verständlich, dass die Familie nun auf Nummer sicher gehen und nichts überstürzen wollte?
    Laura nickte bedächtig. Das Verhalten der Santiagos war verständlich. Diese Menschen hatten ganz einfach Angst, abermals an eine Hochstaplerin zu geraten. Dennoch – der Gedanke, die nächsten Tage mit Fernando Estevez zusammenleben zu müssen, behagte ihr nicht. Ausgerechnet ein Anwalt! Sie wusste aus Erfahrung, dass diese Rechtsverdreher es nur auf eines

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