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Romana Extra Band 3

Romana Extra Band 3

Titel: Romana Extra Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way , Penny Roberts , Kathryn Ross , Lucy Ellis
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jemanden, mit dem sie reden konnte. Und Juana war eine freundliche Frau, und zudem schien sie Fernando sehr gut zu kennen. „Sie sind mit meiner Geschichte vertraut?“
    „Wenn Sie damit meinen, dass Sie die lange verschollene Tochter von Miguel und Gabriela Santiago sind, sí . Der Patrón hat mich darüber in Kenntnis gesetzt. Sie sind bei fremden Leuten aufgewachsen, die vorgaben, Ihre Eltern zu sein, richtig?“
    Laura nickte. „Alina und Diego Ortega hatten damals gerade selbst ihr Kind verloren. Als sie mich leblos im Wasser treibend fanden, haben sie das wahrscheinlich für die Antwort auf ihre verzweifelten Gebete gehalten.“
    „Ich kann gut nachvollziehen, was in diesen armen Menschen vorgegangen sein muss.“ Juana lächelte traurig. „Vor vielen Jahren habe auch ich mein einziges Kind verloren. Carmen war elf, als sie starb. Es war, als hätte mein Leben jeglichen Sinn verloren. Ich glaube, hätte sich mir damals eine solche Gelegenheit geboten …“
    Als sie verstummte, legte Laura ihr in einer tröstenden Geste die Hand auf den Arm, und nach einem Moment des Schweigens fuhr Juana fort: „Ganz gleich, wie lange es her ist – das Herz einer Mutter vergisst nie. Meine Ehe ist über dem Tod meiner Tochter zerbrochen, und beinahe wäre auch ich selbst daran zugrunde gegangen. Natürlich hätten diese Leute Sie niemals bei sich behalten dürfen, denn damit haben sie in Kauf genommen, eine andere Familie ins Unglück zu stürzen. Doch ich kann verstehen, dass die Versuchung übermächtig gewesen ist.“
    Juanas Worte überraschten Laura, stimmten sie zugleich aber auch nachdenklich. Ging sie womöglich zu hart mit Alina und Diego ins Gericht? War das Verhalten der beiden angesichts des Verlusts, den sie erlitten hatten, nicht nachvollziehbar und verständlich – sosehr man es andererseits auch verurteilen musste?
    „Und Fernando?“, fragte sie nach einem Moment. „Was hat es mit seiner Familie auf sich?“
    Juana seufzte. „Oh, das ist eine lange Geschichte, aber wie auch immer – Maria Velásquez und die Santiagos bedeuten dem Patrón sehr viel. Sie sind für ihn fast so etwas wie die Familie, die er nie hatte.“
    Laura runzelte die Stirn. „Sie erzählten mir neulich, dass meine Tante ihn aufgenommen hat, als seine Eltern ihn im Stich ließen. Wissen Sie mehr darüber?“
    „Da ich damals noch in Señora Velásquez’ Haushalt tätig war, habe ich die ganze Geschichte selbst miterlebt.“ Juana zuckte mit den Schultern. „Eigentlich sollte er Ihnen das besser selbst erzählen, aber er spricht nicht gern über dieses Kapitel seines Lebens. Jedenfalls betrachten die meisten Menschen die Art und Weise, wie die beiden sich kennengelernt haben, wohl eher als … ungewöhnlich.“
    „Ungewöhnlich? Warum das?“
    „Sie begegneten sich zum ersten Mal auf der Passeig de Born in Palma, wo Señor Fernando, der damals ein halb verhungerter, zutiefst verzweifelter Dreizehnjähriger war, versuchte, Señora Velásquez die Handtasche zu stehlen.“
    Überrascht riss Laura die Augen auf. Mit allem hatte sie gerechnet, aber nicht damit. „Und … was geschah dann?“, fragte sie gespannt.
    „Die Señora schnappte sich ihn und stellte ihn zur Rede. Es kam heraus, dass es sein erster Versuch eines Handtaschendiebstahls war – und sie erfuhr außerdem, dass der Junge zu diesem Zeitpunkt bereits seit über einem Monat auf der Straße lebte. Sein Vater saß im Gefängnis, und die Mutter war viel zu sehr damit beschäftigt, sich zu Tode zu trinken, als dass sie ihren Sohn vor den Gewaltausbrüchen ihrer ständig wechselnden Liebhaber hätte beschützen können.“
    „Aber … das ist ja schrecklich!“ Das Kloßgefühl in Lauras Kehle ließ sich auch durch mehrmaliges Schlucken nicht vertreiben. Was hatte Fernando als Junge bloß durchmachen müssen! Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Ihre Kindheit und Jugend mochten alles andere als normal gewesen sein, doch im Vergleich zu Fernando war es ihr gut ergangen. Die Ortegas hatten sie streng erzogen, und Alina war eine fast überbehütende Mutter gewesen, aber wenigstens hatte es Laura nie an etwas gemangelt.
    Fernando hingegen …
    „Señora Velásquez nahm ihn bei sich auf“, fuhr Juana fort. „Seine Eltern hatten nichts dagegen. Vermutlich war es für die Mutter eine Sorge weniger, mit der sie sich plagen musste. Und der Vater machte sich nicht einmal die Mühe, die Anfrage der Señora zu beantworten.“
    „Fernando zog also zu ihr –

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