Romana Extra Band 3
Dinner in meist abgelegenen Restaurants herzurichten, manchmal aßen sie allein in der jeweiligen Wohnung. Zu Geschäftsessen nahm er sie nie mit, angeblich, weil er befürchtete, sie könnte sich dabei langweilen.
Die Kleider und Juwelen, die sie anlegte, behandelte sie mit äußerster Vorsicht, um sie nicht zu beschädigen. Sie betrachtete nichts davon als ihr Eigentum und trug sie lediglich, um ihm zu gefallen.
Nachdem Alessandro an diesem Morgen zu seinen Terminen aufgebrochen war, verließ sie das Apartment und unternahm einen ausgedehnten Einkaufsbummel. Bei ihrer Rückkehr am Abend taten ihr die Füße weh. Das Einkaufen in Begleitung persönlicher Berater, die ein Auge für die richtige Größe, Farbe und Passform hatten, war wesentlich weniger anstrengend und frustrierend.
Obendrein hatte Alessandro schlechte Laune. Er war zeitig nach Hause gekommen, um sie zu überraschen, hatte sie aber nicht angetroffen. Als er jetzt ins Schlafzimmer kam, musterte er die Einkaufstüten auf dem Bett skeptisch.
Maisy zog eine Jeans und mehrere bequeme T-Shirts aus den Taschen und legte sie auf einen Stapel, dann holte sie das rote Seidenkleid hervor, ihr Lieblingsstück dieses Einkaufsbummels, und präsentierte es ihm.
„Nächste Woche finden die Pariser Modewochen statt. Ich werde dich zu einigen Modenschauen mitnehmen“, war sein einziger Kommentar.
„Couture kann ich mir nicht leisten.“ Enttäuscht über seine Reaktion, hängte sie das Kleid auf einen Bügel.
Als er die Stirn runzelte, erklärte sie rasch: „Ich weiß, dass du mich gern elegant kleidest. Immer nur geborgte Sachen zu tragen, kommt mir aber seltsam vor, daher habe ich mir heute selbst etwas gekauft.“
„Die Kleider gehören dir. Ich habe sie für dich gekauft, genau wie den Schmuck.“
Maisy ließ sich auf das Bett sinken, das Kleid fest an sich gepresst. „Oh.“
„Die meisten Frauen würden sich darüber freuen.“
Das hätte er nicht sagen sollen. Energisch strich sie das Kleid auf ihrem Schoß glatt. „Kaufst du den Frauen, mit denen du zusammen bist, immer die Garderobe?“, griff sie zum ersten Mal seit dem Streit in der Villa in Ravello das Thema wieder auf.
Alessandro zögerte einen Moment. „Nein.“
„Tara Mills, Frances Fielding, Kate Bernier …“ Wie aus der Pistole geschossen ratterte sie die Namen herunter. „Keine von ihnen hatte in dieser Hinsicht deine Hilfe nötig, denke ich.“
„Woher kennst du die Namen?“
Erschrocken über den vorwurfsvollen Ton, sah sie auf. Ein Rückzieher kam jedoch nicht infrage, sie hatte ein Recht zu erfahren, wo sie stand.
„Aus diversen Magazinen. Keine Sorge, ich werfe dir nichts vor. Natürlich hast du eine Vergangenheit wie jeder andere auch.“
„Mir gefällt nicht, dass du mir nachspionierst. Wenn du etwas über mein Leben wissen willst, brauchst du mich nur zu fragen.“ Er sprach ganz gelassen, aber sein Blick war eiskalt.
Maisy begriff, dass sie eine Grenze überschritten hatte. Ihre Aufgabe war es, sich für ihn hübsch zu machen, auf ihn zu warten und mit ihm zu schlafen. Persönliche Fragen waren nicht erlaubt, wenngleich er eben das Gegenteil behauptete hatte.
„Soweit ich mich erinnere, hast du sogar einen Detektiv engagiert, um mich ausforschen zu lassen“, erwiderte sie spitz.
„Das ist etwas anderes. Du sorgst für mein Patenkind.“
Unwillkürlich ballte sie die Hände zu Fäusten. „Ich habe die Berichte über dich gelesen, weil ich jede Nacht mit dir schlafe.“
„Mir wäre es lieber, wenn du dich nicht weiter aus der Klatschpresse informierst.“
„Einverstanden. Dann möchte ich nur noch wissen, wieso du mich einkleidest, wenn du es bei den anderen nicht getan hast.“
„Ich dachte, es wäre einfacher für dich.“
„Ich möchte meine Kleidung lieber selbst bezahlen“, sagte sie so ruhig wie möglich. „Neue Garderobe ist viel zu … unpersönlich, um als Geschenk durchzugehen.“
Auf seinen verständnislosen Blick hin, erklärte sie: „Es ist, als würdest du mich kaufen.“
„Ich habe noch nie im Leben für Sex bezahlt.“
Das war die schlechteste mögliche Antwort, und sein aggressiver Ton ließ Maisy erschauern. „Ich spreche von unserer Beziehung.“ Was meine ich damit eigentlich? fragte sie sich im selben Moment. Nichts außer Sex verband sie.
„Mein Leben spielt sich großenteils in der Öffentlichkeit ab.“ Ungeduldig ging er im Zimmer auf und ab. „Wenn du mit mir zusammen bist, musst du dich entsprechend kleiden.
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