Romana Extra Band 4 (German Edition)
schwanger bin, verliere ich nicht den Kopf. Und das tust du auch nicht.“
„Wie meinst du das?“
„Ich kenne deine Stärken, und du solltest meine auch kennen. Jedenfalls bin ich stark genug, um unser Kind allein großzuziehen, was ich auch machen werde, falls nötig. Allerdings würde ich es lieber mit dir zusammen heranwachsen sehen. Wenn du eines Tages feststellst, dass unsere Beziehung anders ist als alle vorherigen, und bei mir bleiben willst, dann können wir vielleicht heiraten. Aber da wir letztlich beide die Verantwortung für unser Kind tragen, sollten wir zumindest ausprobieren, ob wir für lange oder längere Zeit zusammenleben können.“
Nachdenklich betrachtete er sie. „Würdest du das Risiko wirklich mir zuliebe auf dich nehmen?“
Ihr war klar, was für ein Wagnis es war, sie hatte jedoch keine andere Wahl. „Was habe ich schon zu verlieren?“, antwortete sie ruhig. „Ich liebe dich, und wenn du es zulässt, kannst du mich vielleicht auch eines Tages lieben.“
Alle möglichen Bedenken und Zweifel gingen ihm durch den Kopf. Aber Anita hatte recht. Wenn sie es nicht versuchten, hätten sie schon jetzt alles verloren. Eine Garantie für irgendetwas im Leben gab es sowieso nicht.
„Okay, lass es uns probieren“, stimmte Gio schließlich zu und hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. „Ich kann dir allerdings nichts versprechen, Anita. Es ist das erste Mal, dass ich so etwas auf mich nehme, und ich bin immerhin schon fünfunddreißig.“
„Das weiß ich. Wir lassen uns einfach Zeit, und ich setze dich auch nicht unter Druck, versprochen.“
Anita blickte ihn so liebevoll an, und ihre Lippen wirkten so verführerisch, dass er der Versuchung nicht widerstehen konnte und langsam den Kopf neigte. Sie seufzte leise, als er die Lippen auf ihre presste.
Als Gio sie an sich zog und innig küsste, spürte Anita ein Fünkchen Hoffnung tief in ihrem Inneren aufkeimen. Dass er sie liebte, bezweifelte sie nicht. Doch er war offenbar noch nicht bereit, es sich selbst einzugestehen.
Schließlich stöhnte Gio, erhob sich und trug Anita ins Schlafzimmer, wo er sie behutsam auf das Bett legte und ihr langsam die Sachen abstreifte. Er begehrte sie so sehr, dass er sich kaum noch beherrschen konnte und sich hastig auszog.
Ich muss sie haben, sie spüren und lieben, sonst verliere ich den Verstand, schoss es ihm durch den Kopf. Als er nach seiner Brieftasche greifen wollte, fiel ihm ein, dass er sich nicht zu schützen brauchte, sie war ja schon schwanger. Und das machte es für ihn zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Später, als sie in seinem Arm lag, fragte er sich, ob das Liebe war, was er für sie empfand. Was es auch sein mochte, er war zutiefst aufgewühlt und ergriffen. Mehr denn je war er entschlossen, eine funktionierende Beziehung mit Anita zu führen. Alles andere war undenkbar.
Die folgenden Wochen waren die wunderschönsten seines Lebens. Wenn er nicht auf dem Gut seiner Familie oder in seiner Kanzlei arbeitete, verbrachte Gio seine Zeit mit Anita. Er kochte für sie und ging mit ihr spazieren, damit sie an die frische Luft kam.
Er übernahm immer mehr Verwaltungs- und Marketingaufgaben, um Massimo zu entlasten. Das bedeutete aber auch, dass er zum Mittagessen nach Hause fahren und manchmal bis in den Nachmittag mit ihr zusammensitzen konnte.
So verging der März, und schon Anfang April herrschte strahlender Sonnenschein. So konnten sie oft in der Sonne sitzen und lesen oder sich ausruhen.
Obwohl er sich so wohlfühlte wie noch nie zuvor, zögerte Gio immer noch, von Liebe zu reden. Er wollte ganz sicher sein, dass er Anita wirklich liebte.
Anita war jedoch klar, dass Gio sie liebte. Und da sie schon so lange auf diese Worte gewartet hatte, kam es ihr auf die wenigen Wochen auch nicht mehr an.
Als er eines Tages wieder nach Florenz gefahren war, rief sie Luca an, weil sie mit ihm über die Vorsorgeuntersuchungen reden wollte. Glücklicherweise war er zu Hause, und sie fuhr zu ihm hinüber.
„Wie geht es dir?“, fragte er.
„Ganz gut. Gio verhält sich großartig“, erwiderte sie lächelnd.
„Mir ist aufgefallen, dass er oft zu Hause ist. Wie läuft es?“
„Gar nicht schlecht. Ich habe versucht, ihn zu überzeugen, sich selbst eine Chance zu geben, aber er will immer noch nicht glauben, dass er jemanden wirklich lieben kann. Ich weiß nicht, ob er jemals anders denken wird.“
„Das ist doch Unsinn, Anita. Natürlich liebt er dich.“
„Ja, das
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