Romana Extra Band 4 (German Edition)
stimmt, aber es ist alles nicht so einfach.“ Sie zögerte, ehe sie fortfuhr: „Es gab da eine Frau in seinem Leben, eine Australierin. Damals ist etwas geschehen, worüber ich nicht reden möchte. Aber seitdem ist er sehr vorsichtig, so als wäre etwas in ihm zerbrochen.“
„Wenn jemand ihm helfen kann, das zu überwinden, dann du, Anita. Ich habe schon immer geahnt, dass etwas Schlimmes passiert sein musste, und bin froh, dass er endlich darüber gesprochen hat. Offenbar hat er Vertrauen zu dir, das halte ich für ein gutes Zeichen.“
„Hoffentlich ist es das, Luca. Und jetzt eine ganz andere Frage: Wie oft sollte ich zur Vorsorgeuntersuchung gehen?“
Nachdem Luca ihr versprochen hatte, sie an einen Kollegen zu verweisen, und sich wieder bei ihr zu melden, umarmte er sie zum Abschied. „Dass du und Gio ein Baby bekommt, finde ich großartig. Er hat schon viel zu lange ein Leben geführt, das ihm nicht entspricht und auch nicht gefällt.“
Die interessante Bemerkung ließ sie aufhorchen, und Anita überlegte, was genau Luca meinte. Gios Tätigkeit als Rechtsanwalt? Oder sein Privatleben?
Als sie nach Hause zurückkam, hörte sie den Anrufbeantworter ab. Einige der Bräute, für die sie die Hochzeiten ausrichten sollte, wurden ungeduldig. Sie rief sie zurück und vereinbarte Termine mit ihnen. Dann überlegte sie, ob sie den jungen Frauen, die erst gegen Ende des Jahres heiraten wollten, eine Absage erteilen sollte, obwohl sie durchaus die Planung und Organisation übernehmen konnte.
Nach seiner Rückkehr am Spätnachmittag erwähnte sie es Gio gegenüber, während er die Krawatte löste und sich neben sie auf das Sofa setzte.
„Dann erklär ihnen doch, dass du nicht mehr zur Verfügung stehst, wenn du wirklich eine Pause einlegen willst.“
„Das weiß ich selbst nicht so genau“, gab Anita zu. „Einige sind einfach nur schrecklich verwöhnt und anspruchsvoll. Andere hingegen sind wirklich nett. Ich würde ihnen gern den Wunsch erfüllen, eine Traumhochzeit zu feiern.“
„Okay, dann pick dir die Rosinen heraus, um es so auszudrücken“, schlug er vor. „Auf das Geld bist du nicht angewiesen, ich habe mehr als genug. Und du hast sowieso viel Arbeit, sobald das Baby da ist.“
„Du hast also nichts dagegen, dass ich berufstätig bin?“
„Meine Meinung zählt in dem Fall nicht, ich bin nicht dein Mann“, erwiderte er sanft. „Du entscheidest ganz allein, was du machen willst und was nicht. Aber um deine Frage zu beantworten: Ich habe nichts dagegen. Ehe wir das Thema vertiefen, sollten wir allerdings klären, wo wir wohnen wollen.“
„Wir?“, fragte sie vorsichtig.
Gio zuckte die Schultern. „Dann eben du und das Baby. Willst du hierbleiben oder in Florenz leben?“
Also nicht wir beide, dachte Anita enttäuscht. „Ich sehe keinen Grund, von hier wegzuziehen. Ich habe alles, was ich brauche, und meine Familie ist in der Nähe.“
„Das Haus ist nicht sehr geräumig. Wir könnten ein paar Schlafzimmer mehr gebrauchen, und das Grundstück bietet noch viel Platz für einen Swimmingpool. Ich stelle ihn mir wunderbar vor mit dem freien Blick über das Tal.“
Sie lachte. „Gio, dafür reicht mein Geld nicht.“
„Aber meins“, erwiderte er ruhig. „So ein Swimmingpool ist natürlich eine Spielerei. Die Schlafzimmer sollten allerdings vor der Geburt unseres Babys fertig sein, denn du willst dann sicher nicht auch noch den ganzen Schmutz und den Lärm ertragen müssen.“
Er wollte also sein Geld in ihr Haus investieren. Demnach schien er wirklich eine Beziehung aufbauen zu wollen. Dennoch kamen ihm die Worte, nach denen sie sich sehnte, nicht über die Lippen, und er wollte sich offenbar nicht festlegen, ob er das alles für sie beide oder nur für sie plante.
„Übrigens, Camilla Pontis Probleme sind wohl gelöst“, fügte er zu ihrer Überraschung hinzu. „Ich habe mit meinem Klienten und ihrem früheren Geschäftspartner Marco geredet. Sie wird wieder für ihn arbeiten.“
„Einfach so, ohne Bedingungen?“
„Nicht ganz. Er hatte keine Ahnung, dass sie einen behinderten Sohn hat. Sie wird für ihn als Angestellte mit einem festen Gehalt arbeiten, und er übernimmt vorerst die Pflegeheimkosten. Wenn sie sich bewährt, bekommt sie eine Gehaltserhöhung.“
„Ich bin beeindruckt. Wie hast du ihn dazu überredet?“
„Na ja, ich bin mit ihm zu dem Heim gefahren, als sie gerade den Jungen besuchte. Sie hat ihn ihm vorgestellt, und er hat den Raum mit Tränen in den
Weitere Kostenlose Bücher