Romana Extra Band 5 (German Edition)
der Wahrheit entfernt sein. Hatte Abby auch mehr Alkohol getrunken, als sie gewohnt war, erinnerte sie sich doch später immer daran, wie großartig Theos Rede gewesen war.
Sie stand mit den anderen auf und erhob ihr Glas. Für einen winzigen Moment trafen sich ihre und Theos Blicke. Ein merkwürdiges Gefühl durchströmte ihren Körper. Was war das denn? fragte sie sich verwirrt. Während des Essens hatte sie seinen Blick gemieden, auch wenn sie sich seiner Gegenwart bewusst war.
Sie gab dem Champagner die Schuld.
Nach dem Essen zogen sich die älteren Gäste zum Schlafen zurück. Die Jüngeren strömten in den Garten. Dort war eine Musikanlage aufgebaut worden, und der DJ legte Platten von Nat King Cole auf.
Nachdem Abby Michael wiedergefunden hatte, flüsterte sie ihm ins Ohr, ob es nicht auch für sie an der Zeit sei, schlafen zu gehen.
„Die Nacht ist noch jung“, grinste er und umarmte sie. „Liebling, du bist großartig. Du siehst fantastisch aus und hast alle in deinen Bann gezogen.“
„Und du klingst ein bisschen beschwipst“, erwiderte sie wütend. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie, wie Theo mit der Brünetten im Arm vom Tisch aufstand. Sie wandte beiden den Rücken zu.
„Darf ich um einen Tanz bitten?“, fuhr Michael unbeeindruckt fort. „Wenn du dann müde bist, kannst du ja ins Bett gehen. Ich habe vor, bis Sonnenaufgang wach zu bleiben.“
Sie gesellten sich zu den anderen Paaren, die eng umschlungen zu der langsamen Musik tanzten. Abby ließ ihre Blicke über die Tanzenden schweifen und erspähte Theo, der die griechische Schönheit fest in seinen Armen hielt.
Abbys Herz machte einen kleinen Sprung. Sie wusste nicht, was sie mehr irritierte, ihre Reaktion oder dass sie überhaupt nach ihm gesucht hatte. Ob er und Alexis gemeinsam die Party verlassen würden? Der Gedanke machte sie kribbelig und ärgerlich zugleich.
Michael legte seine Arme um ihre Hüften, und sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Bald ließ sich Abby von der Musik verzaubern.
Gerade als ihr bewusstes Denken aussetzte, riss Theos Stimme sie aus ihren Träumen. Abby war so versunken in die Musik gewesen, dass sie ein paar Sekunden benötigte, um zu verstehen, dass er um den nächsten Tanz bat.
Bevor sie noch protestieren konnte, trat Michael zu Seite, und die schützenden Arme um sie herum wurden durch eine ungleich gefährlichere Umarmung ersetzt. Abby versteifte sieh und versuchte, ein paar Zentimeter zwischen sich und Theo zu bringen.
„Entspannen Sie sich“, flüsterte er. „Fühlen Sie die Musik, kämpfen Sie nicht dagegen an.“
„Sollten Sie nicht mit Ihrer Freundin tanzen?“, erwiderte sie gepresst. Sein leises Lachen löste wieder diese erregenden Schauer aus, die ihr über den Rücken liefen. Ein einziger klarer Gedanke bahnte sich seinen Weg durch ihr vom Alkohol verwirrtes Gehirn: Dieser Mann war sexy – wirklich und wahrhaftig und verstörend sexy . Und entsetzt musste sie erkennen, dass ihr Körper auf seine Nähe reagierte. Ihre Brüste wurden empfindsamer, die aufgerichteten Knospen zeichneten sich deutlich unter ihrem Kleid ab.
„Ich war es nicht, der Alexis meine Freundin genannt hat“, murmelte er mit tiefer Stimme. „Obwohl ich zugeben muss, dass sie die richtige Form hat …“
„Die richtige Form?“ Abby trat einen Schritt zurück, um zu sehen, ob er sich über sie lustig machte, aber Theo zog sie einfach wieder an sich.
„Natürlich. Griechische Männer sind sehr traditionell. Frauen wie Alexis sind perfekt. Der richtige Stammbaum, die richtigen Beziehungen … und sie verfolgt die richtigen Lebensziele. Sie möchte viele Kinder und ihren Ehemann beglücken …“
„Das ist ein Schlag ins Gesicht jeder modernen Frau“, entgegnete sie. Schönheit hatte er nicht erwähnt, aber es verstand sich wahrscheinlich von selbst, dass seine Idealfrau hübsch war.
„Sind Sie so viel besser?“, flüsterte er leise.
Abby war zu träge, um mit ihm zu diskutieren. Die Nacht war angenehm warm, die Musik verführerisch, und sie hatte genug Champagner getrunken, um sich nicht weiter provozieren zu lassen. „Nein“, meinte sie also. „Als Heiratsschwindlerin, für die Sie mich halten, bin ich nicht besser. Für einen kurzen Moment hatte ich nur vergessen, dass ich eine kalte skrupellose Frau bin, die jeden Mann wegen seines Bankkontos ins Unglück stürzen will.“
Adrenalin breitete sich auf angenehme Art und Weise in Theos Körper aus. „Wie machen Sie
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