Romana Extra Band 5 (German Edition)
akzeptieren würde, ob sie seine bezahlte Geliebte werden wollte. Natürlich hatte sie sein Angebot zurückgewiesen. Aber ihr Plan war, dieses Thema noch einmal auf den Tisch zu bringen. Dann würde sie ihn auf ihre Beziehung ansprechen. Bei jedem noch so kleinen Hoffnungsschimmer würde sie ihm alles erzählen und darauf vertrauen, dass sie gemeinsam eine Lösung fanden.
Wenn nicht, dann würde sie die Affäre beenden und selbst verschwinden. Sie würde auch Michael aufgeben müssen, aber was konnte sie anderes tun?
Am Freitag lagen ihre Nerven bloß. Theo hatte angerufen und mitgeteilt, wann er ankommen würde. Und wie immer hatte er ihr versichert, wie sehr er sie vermisst hatte, wie sehr ihm ihr sexy Körper gefehlt hatte, und wie sehr er sich darauf freute, neben ihr aufzuwachen. Abby fragte sich, wie lange er diese Schmeicheleien noch sagen würde, wenn sie ihm von der Schwangerschaft erzählt hatte.
Er wollte um zehn Uhr bei ihr sein – die Meetings und Termine hätten alle länger gedauert.
„Ich bin sowieso etwas müde“, hatte Abby erwidert und dann geschwiegen. Natürlich war ihm sofort aufgefallen, dass etwas nicht stimmte. Ihr Kopf schmerzte vom vielen Nachdenken. Und letztendlich führten alle Gedanken in dieselbe, leider nur allzu wahrscheinliche Richtung. Kein Theo mehr. Kein unglaublicher Sex mehr. Keine wundervollen Stunden mehr in der Gesellschaft des Mannes, den sie liebte. „Die Woche war hart“, hatte sie schließlich geantwortet.
„Wir sprechen darüber, wenn ich bei dir bin“, hatte er knapp geantwortet.
Zum ersten Mal, seit ihre Affäre begonnen hatte, unterbrach er einfach das Gespräch, und sie hörte nur noch das leise Klicken in der Leitung. Es kam ihr wie eine Unheil verkündende Warnung vor.
Von noch mehr Unheil kündete seine Verspätung. Erst nach elf betrat er um Verzeihung bittend ihre Wohnung.
„Entschuldigungen und Champagner“, grinste er und nahm sie fest in die Arme.
Wenn ich ihn zu lange ansehe, werden meine Vorsätze wie Eis in der Sonne schmelzen, dachte sie. Erst jetzt, da die Entscheidung, ihn zu verlassen, so gut wie feststand, erkannte sie, wie sehr sie sich in ihn verliebt hatte. Sie kannte jeden Zentimeter seines Gesichts, wusste, auf welche sexy Weise er sie mit seinen Blicken verfolgte und dass sein Lächeln jedes Mal ungeahnte Sensationen versprach.
„Was ist los?“, fragte Theo scharf und zwang sie, seinem Blick nicht auszuweichen. „Nichts.“
„Nichts? Bist du deshalb – zum ersten Mal – müde?“
„Manchmal sind Menschen eben müde, Theo. Nicht jeder verfügt über deine Ausdauer.“ Sie senkte leicht den Kopf, um die Kontrolle über sich zurückzugewinnen, nur ihr heftig schlagendes Herz konnte sie nicht beeinflussen. „Und danke für den Champagner. Aber ich fürchte, ich werde gleich beim ersten Glas einschlafen.“
„Ich weiß eine Lösung für dein Erschöpfungsproblem.“ Lachend stellte er die Flasche auf das Sideboard neben der Tür und schlüpfte aus seinem Jackett. Bevor Abby protestieren konnte, hob er sie hoch und trug sie ins Wohnzimmer hinüber. „Normalerweise“, flüsterte er, „würde ich nicht diese Richtung einschlagen. Aber wir müssen reden. Das erinnert mich an unsere erste Nacht. Du hattest dir den Knöchel verstaucht, und ich musste dich tragen. In dem Moment habe ich gewusst, dass ich dich begehre.“
Begehren. Das Wort war wie ein Messerstich in ihr Herz. Dennoch ließ sie es zu, dass er sie auf dem Sofa absetzte, ihre Füße auf seinem Schoß, sodass er sie massieren konnte.
„Du hast recht, wir müssen reden, Theo.“
„Du hast über mein Angebot nachgedacht?“, stellte er fest, und Abby konnte die Befriedigung in seiner Stimme hören. Natürlich war ihm gar nicht in den Sinn gekommen, dass sie seinen Vorschlag ernsthaft abweisen könnte. Sie winkelte die Beine an, um seinen verführerischen Händen zu entgehen.
„Ich habe darüber nachgedacht und …“, wie sollte sie sich nur ausdrücken? „… ich habe mich gefragt, warum du mich unterstützen willst. Wie lange würde es gut gehen? Du musst wissen, dass … nun …“
„Sprich weiter.“
Sein Tonfall war nicht besonders ermutigend. Abby schluckte. „Wir schlafen seit sechs Wochen miteinander“, fing sie an. „Ich möchte wissen, wie du dir die Zukunft unserer Beziehung vorstellst. Ich meine, auf einer längerfristigen Basis.“
„Längerfristig?“ Er bedachte sie mit einem ungeduldigen Blick. „Bist du deshalb so launisch?
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