Romana Extra Band 5 (German Edition)
Du glaubst, ich würde dich bald verlassen?“
„Du hast selbst gesagt, dass du einer Frau schnell überdrüssig wirst.“
„Du langweilst mich nicht.“
„Noch nicht.“
Sie starrten einander an. Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte Abby gelacht. „Was willst du jetzt hören, Abby?“
„Ich will wissen, wie es weitergeht.“
„Woher soll ich das wissen? Ich besitze keine Kristallkugel.“
„Aber du musst doch zugeben, dass ich nicht die Frau bin, mit der du dir jemals eine langfristige Beziehung vorgestellt hast, oder?“ Die Zeit des Ausweichens und der Diplomatie war vorüber. „Ich bin die Frau, die mit deinem Bruder verlobt war.“ Sie hob die Hand, um die einzelnen Punkte an den Fingern abzuzählen. „Ich bin Engländerin. Ich habe ein Kind von einem anderen Mann. Ich könnte niemals die Toyas-Dynastie repräsentieren, wie … wie das Mädchen auf der Party deines Großvaters!“
„Nein, das stimmt. Du bist nicht die Frau, die zu heiraten ich mir jemals vorgestellt hatte.“
Die Endgültigkeit seiner Worte hallte in dem folgenden Schweigen noch lange nach. Was hatte sie erwartet? Dass er warmherzige Worte für ihre Affäre fand? Dass er vielleicht sogar Liebe erwähnte?
Theo beobachtete, wie sich ihre Miene verdüsterte. Warum hatte er das nicht vorausgesehen? Er hätte wissen müssen, dass sie früher oder später mehr wollte als seinen Körper. Seit er sie das erste Mal gesehen hatte, hatte er ständig an sie denken müssen. Aber als seine zukünftige Ehefrau hatte er sie nie betrachtet. In seinem Kopf hatte er seine Heirat bereits geplant, ein griechisches Mädchen mit guten Beziehungen. Sollte Abby das doch als Bündnis der Dynastien bezeichnen, dachte er zornig. Es klang zwar kalt, aber pragmatisch; und nur pragmatische Dinge waren von Dauer. Jetzt blickte er in ihr Gesicht, das wieder unlesbar geworden war. Er war wütend auf sich selbst, denn der Gedanke, sie nie wieder zu sehen, sie nie wieder berühren zu können, versetzte ihn in Panik, und das verwirrte ihn.
„Hast du wirklich geglaubt, ich könnte mir eine Beziehung zu dir vorstellen, wenn ich ständig daran denken muss, dass du meinen Bruder aus den falschen Gründen heiraten wolltest?“ Theos Stimme klang seltsam distanziert.
Abby antwortete nicht. Sie blickte zu Boden, Tranen schimmerten in ihren Augen.
„Wer sagt mir, dass du nicht einfach die Seiten gewechselt hast, weil ich finanziell noch besser dastehe als mein Bruder?“
„Das ist unfair!“
„Das ist Logik.“
„Und in deinem Leben gibt es keinen Platz für etwas, das nicht der Logik entspricht, oder? Selbst Beziehungen müssen logisch sein, nicht wahr, Theo? Eine logische Beziehung erfordert eben das richtige Mädchen mit den richtigen Voraussetzungen. Das Unlogische käme in der Welt von Theo Toyas einem Verbrechen gleich!“
„Dieses Gespräch ist lächerlich.“
„Dieses Gespräch ist notwendig. Jede Frau, selbst die mit den falschen Voraussetzungen, will wissen, wie ihre Zukunft aussieht.“
„Ich dachte, wir beide genießen, was wir haben.“ Er seufzte. „Warum sollten wir es verderben?“
„Und ich denke, du solltest jetzt gehen.“
„Das ist doch verrückt!“ Er stand auf und begann, im Zimmer auf und ab zu marschieren. Dann schlug er mit der Faust gegen die Wand. Er wollte nichts lieber, als sie wieder zu berühren, und diese Schwäche machte ihn wahnsinnig. Schließlich blieb er neben ihr stehen und beugte sich wutentbrannt zu ihr hinunter.
„Warum stellst du Fragen über die Zukunft, wenn du genau weißt, dass du damit die Gegenwart zerstörst?“
Abby dachte an das neue Leben, das in ihrem Körper wuchs. Oh, da du es gerade erwähnst, wollte sie sagen, ich habe einen sehr guten Grund dafür. Sie brauchte keine Fantasie, um sich seine Reaktion auszumalen.
„Du klingst nicht so, als würdest du mich überhaupt mögen, Theo.“
„Natürlich mag ich dich!“ Er trat einen Schritt von ihr weg. „Was für eine selbstmitleidige Bemerkung war das denn?“
Abby blickte ihn nicht an; sie starrte auf die fast geschlossene Wohnzimmertür. Sie musste ihn dazu bringen, zu gehen. Und zwar bald. Jetzt. Sie konnte seine Anwesenheit kaum noch ertragen.
„Glaubst du wirklich, ich würde mit einer Frau schlafen, die ich nicht mag?“
Sie zuckte die Schultern. „Sag du es mir, Theo. Würdest du? Es kann kaum schlimmer sein, als mit einer Frau zu schlafen, der du nicht vertraust, oder?“
Da er schwieg, blickte sie doch
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