Romana Extra Band 5 (German Edition)
Totalschaden, mein Notebook ist kaputt, und ich weiß nicht einmal, wie ich jetzt arbeiten soll. Du manipulierst die Menschen nur zum Spaß und benutzt sie skrupellos für deine Zwecke. Und dich interessiert nicht einmal, wie sehr du andere mit deinen grausamen …“ Sie brach ab und biss sich auf die Lippen. Um ein Haar hätte sie sich verplappert!
Alejandro starrte Lara fassungslos an. „Wie kommst du dazu, mir solche Dinge an den Kopf zu werfen? Du weißt doch nicht das Geringste über mich!“
Lara befreite mit einem Ruck ihren Arm aus seinem Griff. „Dazu brauche ich nichts über dich zu wissen. Ich kenne andere Männer wie dich!“
„Und ich kenne mehr als genug Frauen wie dich!“, hielt er ihr entgegen. „Frauen, die Geld von Männern nehmen, die sie nicht einmal mögen, Frauen, die sich für Gefälligkeiten bezahlen lassen. Also lassen wir es dabei: Wir können uns nicht ausstehen, aber wir werden beide von unserem Geschäft profitieren. Sehen wir zu, dass wir es so gut wie möglich hinter uns bringen!“ Er betrachtete sie verächtlich. „Und damit du noch einen größeren Anreiz hast, deinen Job auch wirklich gut zu machen, biete ich dir noch einmal zehntausend Euro, wenn wir es schaffen, Großvater zu überzeugen.“
Lara schluckte. Ihr sollte ganz egal sein, was er über sie dachte. Wieso verletzten seine Worte sie trotzdem? „Gut, dann haben wir die Fronten also geklärt“, erwiderte sie kalt und fasste nach dem Türgriff.
„Noch nicht ganz.“ Mit einer raschen Bewegung zog Alejandro sie zu sich und küsste sie.
Lara stemmte beide Hände vor seine Brust und versuchte, ihn wegzuschieben, aber er hielt sie mit eisernem Griff. Seine Lippen zwangen ihren Mund, sich zu öffnen. Ihr Herz raste, und ihr war, als würde sie in Flammen stehen. Mit aller Leidenschaft begann sie, den Kuss zu erwidern.
Abrupt ließ Alejandro sie los und schob sie zurück auf ihren Sitz. „Nicht übel für eine Generalprobe“, sagte er kühl. „Ich denke, der Kuss war gut genug, um Großvater zu überzeugen. Aber für fünfundzwanzigtausend Euro kann man ja auch etwas erwarten.“
Lara hob die Hand, um ihn zu ohrfeigen, aber er fing ihren Arm mühelos ab. Dann beugte er sich vor und öffnete mit der freien Hand ihre Tür. „Gute Nacht, Liebling.“
Blind vor Tränen schloss Lara die Haustür auf. Wie sollte sie es ertragen, mit Alejandro in einem Haus zu wohnen, wenn schon ein Abend mit ihm sie so aus der Fassung brachte? Wie sollte sie sich dabei auf ihre Arbeit konzentrieren? Sie konnte sich nicht leisten, dass Alejandro ihre Gedanken beherrschte.
Hatte sie sich vielleicht zu viel zugetraut? Nein! Sie schüttelte den Kopf. Teil von Alejandros Leben zu sein, bedeutete auch, sein Heim kennenzulernen, seinen Alltag, seine Geheimnisse. Es gab keine bessere Gelegenheit, nach dunklen Punkten in seinem Leben zu suchen. Und dann würde sie zuschlagen!
Alejandro hatte vielleicht diese Schlacht gewonnen, aber am Ende würde sie siegen.
„Warum sollte ich mit dir essen gehen?“, fauchte Lara in den Telefonhörer. „Private Treffen gehören nicht zu unserer Abmachung. Außerdem kommt Miguel in einer Stunde vorbei, um mich abzuholen, und bis dahin versuche ich, den letzten Rest meiner Ruhe zu nutzen und zu arbeiten!“
„Ich habe Großvater gesagt, dass ich dich selbst abhole“, erklärte Alejandro gelassen.
„Ich dachte, du hast einen Termin in Cadiz.“
„Der ist auf morgen verschoben worden.“ Von mir, ergänzte Alejandro im Stillen, aber das musste er Lara ja nicht auf die Nase binden. „Solange wir nicht in der Lage sind, eine Stunde lang friedlich zusammen am Tisch zu sitzen, werden wir Großvater nie überzeugen. Ab heute werden wir in einem Haus leben. Wir brauchen uns nicht zu mögen, aber wir müssen unsere Feindseligkeiten beilegen. Außerdem können wir dann gleich die Formalitäten hinter uns bringen. Ich habe das Geld und den Vertrag bei mir.“
„Also gut“, stimmte Lara zu. „In einer Stunde.“
„Etwas mehr Begeisterung, mein Schatz“, sagte Alejandro spöttisch.
Eine Stunde später erreichte Alejandro El Palmar de Vejer. Das Örtchen war kaum mehr als eine Handvoll alter Häuser am Rande von Conil, in denen früher Landarbeiter gewohnt hatten. Die meisten Immobilien waren von Privatleuten gekauft und zu Ferienwohnsitzen umfunktioniert worden.
Aber Alejandro hatte keinen Blick für die schmucken Häuschen und den winzigen Krämerladen, vor dem zwei grau getigerte Katzen in der
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