Romana Extra Band 5 (German Edition)
Fäusten und schlug vor seine harte Brust, aber sie merkte schnell, dass es gar nichts brachte. Sie wollte ihn hassen, aber wie war das möglich, wenn sie ihn gleichzeitig so sehr begehrte?
Sie vergaß alles um sich herum, spürte nur noch Alejandro, seine Lippen, seinen warmen Körper, seine Hände auf ihrer Haut. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie genau hierher gehörte, in die Arme dieses Mannes.
Als wäre es das Natürlichste von der Welt, erwiderte sie seinen Kuss. Sie legte die Arme um seinen Nacken und ließ ihre Hände über seine nasse, nackte Haut gleiten. Sie genoss es, seine harten Muskeln unter ihren Händen zu spüren. Gerade als sie sich zitternd vor Verlangen noch enger an ihn presste und aufstöhnte, trat Alejandro so abrupt einen Schritt zurück, dass sie taumelte.
Er atmete schnell, doch davon abgesehen wirkte er kalt und ungerührt. Unter hochgezogenen Augenbrauen sah er sie an. „Hinter der kalten Fassade steckt ja eine richtige kleine Wildkatze“, sagte er spöttisch. „Vielen Dank für das Angebot, aber mehr als einen Kuss wollte ich gar nicht.“
Lara fühlte sich, als hätte er sie geohrfeigt. Verzweifelt suchte sie nach einer lockeren Entgegnung, um ihre Demütigung zu überspielen. Um keinen Preis durfte er wissen, was in ihr vorgegangen war.
„Oh, ich habe nie behauptet, dass ich etwas gegen ein bisschen Spaß habe“, erklärte sie gelassen. „Und auch wenn du nicht annähernd so unwiderstehlich bist, wie du denkst – Küssen kannst du jedenfalls!“
Sie nahm all ihren Stolz zusammen, trat tropfnass aus der Dusche und verließ das Badezimmer. Als sie endlich ihr Zimmer erreicht hatte, schloss sie zitternd hinter sich ab, lehnte sich gegen die Tür und ließ sich auf den Boden sinken. Schon wieder hatte er sie gedemütigt.
Aber das Schlimmste war nicht seine Zurückweisung, sondern dass sie ihn mit jeder Faser gewollt hatte. Ohne zu zögern, wäre sie mit ihm ins Bett gegangen!
Ihr Verlangen hatte jede Vorsicht ausgelöscht. Ein Kuss hatte gereicht, um sie allen Hass vergessen zu lassen. Ihr eigener Körper hatte sie verraten! Und Alejandro hatte es genau gemerkt!
Erst als ihr kalt wurde, trocknete sie sich ab und kroch unter die Bettdecke. Um nicht mehr an Alejandro und die schreckliche Demütigung zu denken, nahm sie ihren Computer und suchte im Internet nach weiteren Informationen über das Pflegeheim. Sie erfuhr nur, dass die Casa Fortunata sehr teuer war und einen ausgezeichneten Ruf hatte.
Aber sie würde herausfinden, wer Ramona Alvarez war und warum Alejandro sich ihre Unterbringung ein kleines Vermögen kosten ließ!
Er hatte es schon wieder getan!
Wieso hatte er Lara geküsst? War das eine Mal nicht genug gewesen? Sie nahm auch so schon viel zu viel Raum in seinen Gedanken ein. Aber sie hatte ihn so wütend gemacht, dass er alle Vorsicht vergessen hatte. Wenigstens hatte er es geschafft, sie wieder loszulassen und seine Gefühle zu verbergen! Lara durfte nie erfahren, wie sehr er sie begehrte.
Alejandro stellte die Dusche kalt und ließ das eisige Wasser auf seine Haut prasseln, doch selbst das half nicht.
Ihr nasser Pyjama hatte mehr gezeigt als verhüllt. Er sah noch immer ihre weichen, vollen Lippen vor sich, die zarte Haut, die großen, unglaublich grünen Augen.
Er spürte, dass sie ihn genauso wollte wie er sie. Aber in Zukunft musste er die Finger von ihr lassen und endlich seine lästige Leidenschaft in den Griff bekommen!
Das Frühstück verlief in angespanntem Schweigen.
Jaime hatte Alejandros Entschuldigung mit einer Handbewegung abgewehrt. „Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, sondern bei deiner Verlobten“, brummte er.
„Das hat er schon, abuelo . Er hat mir alles erklärt.“ Lara lächelte Jaime zu. „Alejandro hat gestern ein wunderbares Geschenk für mich gekauft. Ein neues Notebook. Meins ist bei … Es ist kaputtgegangen. Er hatte mir gestern auch eine Textnachricht geschrieben, aber ich habe sie übersehen.“
„Hm.“ Jaime nahm sich eine zweite Portion von den Rühreiern. „Dann ist es ja gut.“
Einige Minuten lang aßen sie schweigend.
„Ich bin sehr froh, dass Alejandro dich kennengelernt hat“, unterbrach Jaime schließlich die Stille. Er beugte sich vor und nahm Laras Hand. „Es wird Zeit, dass der Junge zur Ruhe kommt.“
Lara lächelte nur und nickte.
„Als ich ihn vor neun Jahren zu mir geholt habe, hätte ich nicht geglaubt, dass er sich so prächtig entwickelt“, fuhr Jaime fort.
„Vor neun
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