Romana Extra Band 5 (German Edition)
Laras Stimme wurde bei jedem Wort lauter.
Alejandro ergriff Laras Arm und zog sie hinaus in den Garten. Ohne sie loszulassen, ging er mit ihr bis zur schmalen Treppe, die in die roten Klippen gehauen war. Unter ihnen glitzerte das blaue Wasser in der Mittagssonne.
Trotz des strahlenden Sommerwetters war der Strand unter den Klippen still und verlassen. Die Finca lag ein Stück außerhalb von Conil, für die meisten Touristen zu weit entfernt.
Alejandro begann, die Treppe zum Strand hinunterzusteigen. Nach den ersten Stufen drehte er sich um. „Was ist? Kommst du nicht mit?“
„Was soll das werden? Ein fröhlicher Badeausflug?“
Alejandro kletterte weiter abwärts.
Lara zuckte mit den Schultern, dann folgte sie ihm. Unten am Strand streifte Alejandro seine Schuhe ab.
„Können wir jetzt endlich über unsere Situation reden?“, fragte Lara ungeduldig.
Sie schlüpfte aus ihren Sandaletten und genoss für einen Moment den weichen, warmen Sand unter ihren nackten Füßen. Das Kleid klebte feucht an ihrem Körper, und sie sehnte sich danach, in die erfrischenden blauen Fluten einzutauchen.
„Was gibt es da zu reden?“, erwiderte Alejandro. Um seinen Mund zuckte ein Lächeln, als könnte er ihre Gedanken lesen. „Im Grunde hat sich die Situation kaum verändert. Wir spielen vier Wochen lang mit, dann sagen wir Großvater, dass wir uns geirrt haben, und die Hochzeit ist geplatzt.“
„Aber … das können wir nicht tun! Wir können deinen Großvater nicht zwei Tage vor der Hochzeit so enttäuschen!“
„Glaubst du, drei Wochen vorher wäre er weniger enttäuscht? Er hat dich ins Herz geschlossen, und er glaubt fest an unsere Liebe.“ Er sah sie spöttisch an. „Wenn wir verhindern wollen, ihm wehzutun, müssten wir schon heiraten.“
Lara starrte ihn fassungslos an. „Das … das …“
„Beruhige dich, das war ein Scherz. Ich wollte damit nur sagen, dass wir ihm so oder so das Herz brechen werden. Ich verfluche den Moment, in dem ich diese wahnsinnige Idee mit der falschen Verlobung hatte. Aber jetzt sind wir schon zu weit gegangen. Wir können nicht mehr zurück.“ Alejandro öffnete seine Gürtelschnalle. „Ich weiß nicht, wie es mit dir aussieht, aber ich brauche jetzt eine Abkühlung.“
„Ich habe keine Lust, den Tag mit dir am Strand zu verbringen“, antwortete Lara schnippisch.
„Meine Güte, Lara! Es geht doch nicht um einen Tag am Strand, sondern um ein paar Minuten Schwimmen.“ Er musterte ihre blasse Haut. „Warst du überhaupt schon am Meer, seit du in Conil bist?“
„Wann denn? Am ersten Tag musste ja dein Wagen mitten auf der Straße herumstehen, und seitdem hatte ich kaum Zeit zum Luftholen!“
„Dann nutz jetzt die Gelegenheit!“ Er öffnete den Reißverschluss seiner Jeans.
Lara schnappte nach Luft, als die Hose über seine schmalen Hüften rutschte. Aber darunter kamen schwarze Badeshorts zum Vorschein.
„Ich … ich habe keinen Badeanzug an.“ Plötzlich war ihr Mund ganz trocken.
Alejandro knöpfte sein Hemd auf und ließ es neben der Hose in den Sand fallen. „Kein Problem. Wir haben hier unten ein Badehäuschen.“ Er deutete zu einem kleinen Holzhaus. „Dort findest du alles, was du brauchst.“
Fasziniert sah Lara zu, wie er ins Wasser lief und untertauchte. Seine Bewegungen waren geschmeidig und kraftvoll. Abrupt wandte sie sich ab und ging zum Badehäuschen. In einem Schrank fand sie Bademäntel, Handtücher und Badebekleidung. Sie entschied sich für einen schlichten schwarzen Bikini.
Sie war schon an der Tür, als ihr der Diamantring einfiel. Sie durfte nicht riskieren, ihn beim Schwimmen zu verlieren. Sie zog ihn vom Finger und sah sich um. Schließlich legte sie ihn in ein leeres Tonschälchen auf dem Tisch.
Als sie zum Ufer ging, stand Alejandro schon bis zu den Hüften im Wasser. Sie konnte sich vom Anblick seines schlanken, muskulösen Körpers kaum losreißen.
Einige Meter von ihm entfernt ging sie ins Wasser, das ihre heiße Haut kühlte. Als sie hinter sich plötzlich ein Plätschern hörte, drehte sie sich um. Alejandro war dicht hinter ihr.
Ihr erster Impuls war, so schnell wie möglich wegzuschwimmen, aber er sollte nicht denken, dass sie vor ihm flüchtete. Sie sah ihn gelassen an.
„Schön?“, fragte er. Sein Atem ging schneller.
„Herrlich! Von jetzt ab werde ich jeden Morgen schwimmen gehen.“
„Lass uns zusammen gehen.“ Er streckte seine Hand aus und strich ihr eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht.
Trotz des
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