Romana Extra Band 5 (German Edition)
ein Glas Weißwein einschenkte. „So wichtig ist es nun auch nicht. Außerdem könnte ich schwören, dass ich es dir schon erzählt habe.“
„Wahrscheinlich hast du es über deine ganze Arbeit vergessen“, meinte David.
„Möglicherweise.“ Sie fühlte sich ein wenig schuldig, weil sie plötzlich daran denken musste, dass sie Grant um ein Haar genau hier in der Küche geküsst hätte.
„Ich habe mir übrigens überlegt, dass ich Grant vielleicht bitten sollte, meine Küche zu modernisieren.“
„Hältst du das wirklich für eine gute Idee?“, fragte David zweifelnd.
„Warum nicht?“
„Was weißt du schon über ihn? Er wirkt nicht besonders seriös. Woher willst du wissen, dass auf ihn Verlass ist?“
„Nur weil er beim Trödler eine Wanne erstanden hat, muss er ja kein schlechter Restaurator sein. Vergiss bitte nicht, er ist nicht der Erste, den ich engagiere. Ich kann sehr wohl einschätzen, ob er in der Lage ist, einen guten Job zu machen.“
„Du hast natürlich völlig recht. Vielleicht ist es absurd. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde er mit dir flirten.“
„Unsinn“, erwiderte sie rasch. „Der scheint immer so zu sein.“ Nämlich verdammt sexy!
„Wie auch immer, ich bin sicher, du wirst eine vernünftige Entscheidung treffen …“
„Danke.“ Dabei war sie sich, was das betraf, gar nicht so sicher. Im Nachhinein wunderte sie sich über sich selbst, dass Grant sie so leicht überreden konnte, in die Wanne zu steigen. Schnell schenkte sie David ein Lächeln und verbot sich, noch weiter über ihren attraktiven Nachbarn nachzudenken. Stattdessen sollte ich mich lieber auf den Mann konzentrieren, der vor mir steht, befahl sie sich.
Leider vermittelte er ihr nicht das Gefühl, dass ihre Küche zu klein und eng war.
„Kurz nachdem meine Nachbarin und ihr Bekannter ins Haus gegangen sind, kam der Fahrer zurück“, berichtete Grant seinem Freund Nate Silverman etwas später am selben Tag. „Das war auch gut so, denn ein bisschen komisch bin ich mir schon vorgekommen neben dieser Badewanne auf dem Bürgersteig. Du kennst mich ja – am liebsten hätte ich ihr noch etwas Provokantes zum Abschied hinterhergerufen, nur um ihre Reaktion zu sehen.“
Inzwischen machte er sich fast einen Sport daraus, Sophie zum Erröten zu bringen. Es stand Ihr so unglaublich gut – besser als jedes Make-up.
Nate lag in seinem Krankenhausbett, den Blick auf den Fernseher gerichtet, in dem gerade ein Baseballspiel gezeigt wurde.
„Das Team von Tampa hat sich in letzter Zeit ziemlich gut geschlagen. Es würde mich gar nicht wundern, wenn es im September in die nächsthöhere Liga aufsteigt. Es könnte sich noch zu einer richtigen Gefahr für deine Sox Player entwickeln.“
Grant lehnte sich im Ledersessel zurück. „Weißt du, dieser Typ, mit dem Sophie ausgehen wollte … war so ein richtiger Anzugheini. Schuhe für dreihundert Dollar, man kennt das ja.“ Insgeheim fragte er sich, ob David seine Freundin auch zum Erröten brachte.
Die Vorstellung machte ihn wütend. „Er ist bestimmt total langweilig“, sagte er zu Nate. „So sah er jedenfalls aus. Ich kann gar nicht sagen, warum ich so fasziniert von ihr bin. Sie sieht zwar toll aus, aber …Was hältst du von der These, dass Menschen einem nicht zufällig über den Weg laufen? Vielleicht ist es meine Aufgabe, ihr zu zeigen, wie sie lockerer werden kann.
Habe ich dir schon erzählt, dass ich gern ihre Küche modernisieren würde? Ich hätte tausend Ideen dafür. Komisch, wie schnell man wieder in diese alten Rollen verfällt. Ich hatte völlig vergessen, wie schnell man danach wieder süchtig werden kann.“
Plötzlich wurde ihm klar, was er gerade gesagt hatte, und zuckte zusammen. „Entschuldige, Kumpel. Das ist kein gutes Thema. Tut mir leid, dass ich es überhaupt erwähnt habe.“
In diesem Moment betrat eine Krankenschwester das Zimmer. „Es wird spät, Mr Templeton. Nate muss für die Nacht fertig gemacht werden.“
„Natürlich. Ich wollte mich sowieso langsam verabschieden.“ Grant erhob sich von der Bettkante und streckte und reckte sich. „Entschuldige, dass ich dir so viel von Sophie erzählt habe. Demnächst konzentrieren wir uns wieder mehr auf das Spiel, versprochen.“
Schuldbewusst sah er seinen Freund an. Dann beugte er sich vor und klopfte ihm auf die Schulter. Doch der dunkelhaarige Mann reagierte nicht darauf. Aber das tat er nie. Der Nate, den Grant gut gekannt hatte, war vor zwei Jahren
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