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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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Zeit mit seiner Tochter, die einen lebhaften Eindruck machte. Von dem launischen Kind, das sie des Musikzimmers verwiesen hatte, keine Spur.
    „Ist Ihr Fisch nicht in Ordnung?“
    Es dauerte einen Moment, ehe Hannah begriff, dass er sich tatsächlich dazu herabgelassen hatte, sie anzusprechen. Ein Blick auf ihren Teller verriet ihr, dass sie bislang kaum etwas gegessen hatte.
    „Doch, doch.“ Hastig spießte sie ein Stück Fisch auf die Gabel. „Er schmeckt köstlich.“
    „Sind Sie nicht hungrig?“
    Und wie! Seit dem Frühstück hatte sie nichts zu sich genommen. Das Essen war lecker – wenn auch deutlich weniger als der Mann ihr gegenüber …
    Sie errötete. „Vermutlich bin ich einfach zu aufgeregt.“
    „Wegen eines Fisches?“
    Der Scherz entlockte ihr ein Lächeln. „Eher weil ich mit Ihnen esse.“
    „Mit mir?“, fragte er und runzelte die Stirn. „Was genau macht Sie daran nervös?“
    „Sie sind ein Prinz!“
    „Und ich bin eine Prinzessin“, warf Riley rasch ein.
    „Das sind doch nichts als Titel“, meinte er leichthin. „Lassen Sie sich von der Frage des Geburtsrechts nicht den Appetit verderben.“
    Hannah kostete von dem Gemüse. „Sie haben recht. Und es schmeckt wirklich vorzüglich.“ Sie aß weiter, und die Prinzessin gähnte herzhaft. „Offenbar ist jetzt Zeit für deinen Mittagsschlaf.“
    „Ich schlafe nicht“, widersprach Riley. „Ich halte Ruhe.“
    „Stimmt, so steht es auf dem Stundenplan.“ Brigitte hatte das Wort Mittagsschlaf in Anführungszeichen gesetzt.
    Wie auf Kommando gähnte die Prinzessin erneut. „Du solltest jetzt wirklich ruhen“, meinte ihr Vater nach einem Blick auf seine Armbanduhr.
    Die Kleine schüttelte energisch den Kopf. „Ich möchte ein Eis.“
    Er zögerte.
    „Bitte, Papa“, bettelte sie.
    „Caridad hat mir verraten, dass es heute Abend Karamellcreme gibt“, versuchte er sie zu vertrösten.
    „Ich will aber jetzt ein Eis.“
    „Eine oder zwei Kugeln?“
    „Zwei. Mit Schokosoße und Kirschen.“
    Kurz darauf brachte die Haushälterin das Gewünschte, und Hannah sah erstaunt zu, wie die Prinzessin die riesige Portion verputzte.
    „Kann ich noch mehr haben?“, bat sie mit dem reizenden Lächeln, mit dem sie ihren Vater schon zuvor um den Finger gewickelt hatte.
    „Nach dem Abendessen.“
    „Aber ich hab noch Hunger.“
    „Dann hättest du mehr Hähnchen essen sollen“, entgegnete ihr Vater.
    Hannah stand auf. „Komm mit ins Bad.“
    „Ich bin doch kein Baby. Waschen kann ich mich allein.“
    Wobei brauchst du überhaupt Hilfe? fragte Hannah sich insgeheim. Bestimmt nicht beim Manipulieren von Erwachsenen. Darin war Riley bereits Meisterin.
    „Hannah versucht nur, sich nützlich zu machen“, schimpfte Prinz Michael, dem das aufsässige Verhalten seiner Tochter sichtlich unangenehm war.
    „Vielleicht könntest du mir helfen“, schlug Hannah vor, woraufhin das Mädchen sie fragend ansah.
    „Ich kenne mich im Schloss noch nicht aus und habe mich schon dreimal verlaufen. Zeigst du mir, wo du Ruhe hältst?“
    Gehorsam stand Riley auf, schnitt dabei aber ein Gesicht. Hannah beschloss, es zu ignorieren.
    „Wenn Sie uns entschuldigen, Königliche Hoheit.“
    „Natürlich.“ Michael stand auf und blickte den beiden hinterher.
    Das Betragen seiner Tochter war ihm peinlich, doch er wusste nicht, was er dagegen unternehmen sollte. Sosehr er sie auch liebte, er war nicht blind für ihre Fehler. Dass hochbegabte Kinder andere Verhaltensweisen an den Tag legten als ihre Altersgenossen, war ihm bekannt. Zudem musste sich Riley an ein neues Kindermädchen gewöhnen. Das würde vermutlich geraume Zeit in Anspruch nehmen. Danach, so hoffte er, wäre sie wieder so ausgeglichen wie zuvor.
    Diese Situation ist für uns alle neu, dachte er. Auch er vermisste Brigitte. Sie hatte dafür gesorgt, dass sein Leben reibungslos verlief, und – was viel wichtiger war – sie hatte ihn nie gefesselt wie Hannah.

4. KAPITEL
    Die im Stundenplan vorgesehene Ruhezeit bis fünfzehn Uhr dreißig verstrich, und Riley ließ nichts von sich hören. Das beunruhigte Hannah nicht weiter. Sie vermutete, dass die Kleine an diesem Tag mehr Schlaf benötigte. Da bis zum Kunstunterricht noch genug Zeit blieb, sah sie keinen Grund, sie zu wecken.
    Wenig später hörte sie Geräusche aus dem Kinderzimmer. Rasch klappte sie den Laptop zu, an dem sie ihre E-Mails gelesen hatte. Ihre Hände zitterten von dem Schock, den ihr eine Nachricht von ihrem Vater versetzt

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