Romana Extra Band 6
nicht, dass es ein Fehler war. Wenn er sie nur halb so sehr begehrte wie sie ihn, war alles andere unwichtig.
Eine innere Stimme warnte sie, dass Michael noch trauerte. Sie durfte seine Schwäche nicht ausnutzen.
In diesem Moment ergriff er ihre Hand und streichelte mit dem Daumen zärtlich über ihren Puls. Dann legte er sie sich auf die Brust, und Hannah spürte seinen kräftigen Herzschlag. In diesem Augenblick lösten sich ihre Bedenken in Luft auf.
Eine gemeinsame Zukunft gab es für sie nicht, das war ihr klar. Sie würde sich allerdings schon mit einer einzigen Nacht begnügen und sich für den Rest ihres Lebens mit Freude daran erinnern.
„Ich will dich, Hannah!“, sagte er. „Obwohl ich dir vor einiger Zeit versprochen habe, dich nie wieder zu küssen.“
„Du wolltest mir keine unwillkommenen Avancen mehr machen“, verbesserte sie ihn atemlos.
„Ist das nicht dasselbe?“
„Nicht wenn ich mir einen Kuss wünsche.“
„Tust du das?“ Er neigte sich zu ihr, bis seine Lippen nur noch Zentimeter von ihren entfernt waren.
„Ja.“
Mit einer fast unmerklichen Kopfbewegung streifte er ihren Mund. Die hauchzarte Berührung ging ihr durch und durch, und seine Lippen schmeckten berauschender als der Kognak, an dem sie zuvor genippt hatte.
„Ich wünsche mir, dass du mich küsst“, wiederholte Hannah, um jeden Zweifel auszuräumen.
Umgehend bewies Michael ihr, dass er verstanden hatte. Er liebkoste mit der Zunge ihre Lippen, bis sie vor Verlangen bebte und stöhnte: „Ich will dich.“
Sie versanken in einem tiefen, leidenschaftlichen Kuss. Obwohl es erst zum zweiten Mal geschah, erschienen Hannah seine Berührungen so vertraut, als hätte sie bereits unzählige Male in seinen Armen gelegen. Sie gehörte zu ihm. Für immer.
Nein, das nicht, rief sie sich in einem kurzen Augenblick der Klarheit zur Ordnung. Michael würde sie nicht wie ein Märchenprinz auf sein Ross heben und in sein Schloss bringen, wo sie glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage leben würden.
Stattdessen hob er sie hoch und trug sie in ihr Schlafzimmer. Wie romantisch, fand Hannah und seufzte glücklich.
„Sag endlich meinen Namen“, bat er sie.
Es erschien ihr seltsam, bis ihr bewusst wurde, dass sie ihn nie zuvor beim Namen genannt hatte. Vermutlich hatte sie seinen Titel verwendet, um den nötigen Abstand zu wahren. Das war nun nicht länger nötig.
„Michael“, flüsterte sie.
Lächelnd legte er sie aufs Bett und knöpfte ihre Bluse auf. Als er den Stoff beiseiteschob und die Luft ihre glühend heiße Haut kühlte, bebte Hannah. Der nächste Schauer überlief sie, als er ihr das Kleidungsstück von den Schultern streifte, den Kopf neigte und ihren Hals küsste.
Während er mit den Lippen ihren Körper erforschte, öffnete Michael mit einer Hand den Verschluss ihres BHs und streifte ihn ab, um ihre Brüste mit Lippen und Zunge zu erkunden.
Hannah war keine Jungfrau mehr, doch nie zuvor hatte ein Mann sie berührt wie Michael. Er liebkoste sie zärtlich und nahm sich Zeit. Jede Berührung seiner Lippen, seiner Finger bewies ihr sein Verlangen und steigerte ihres ins Unermessliche.
Ungeduldig zerrte sie an seinen Sachen. Sie wollte ihn erforschen, seine festen Muskeln und die Wärme seiner Haut spüren, sich endlich mit ihm vereinen.
Offenbar ging es ihm ähnlich. Für einen Moment ließ er sie los, gerade lange genug, um seine Sachen abzustreifen und ein kleines Päckchen aus der Hosentasche zu ziehen.
„Glaub mir, das heute war nicht geplant“, versicherte er. „Aber vor einiger Zeit … fing ich an zu hoffen, dass zwischen uns etwas passiert. Ich wollte vorbereitet sein.“
„Ich bin froh, dass du daran gedacht hast.“
Mit bebenden Fingern öffnete er die Verpackung und streifte das Kondom über. Er streckte sich wieder neben Hannah aus und schloss sie in die Arme.
Michaels Puls raste, jeder einzelne Muskel in seinem Körper schmerzte wie nach einem Marathonlauf, dennoch fühlte er sich so gut wie lange nicht.
Aus Sorge, dass er Hannah wehtun könnte, zwang er sich, von ihr herunterzurollen, hielt den Arm aber weiterhin um ihre Taille geschlungen.
Sie hatte die Augen geschlossen, lächelte aber und wirkte sehr glücklich.
Das liegt an mir, dachte er stolz und beschloss, es nicht bei diesem einen Mal zu belassen.
Zärtlich streichelte er ihr mit dem Finger über die Wange. Langsam schlug sie die Augen auf und seufzte.
„Du bist wunderschön.“
„Das täuschen dir nur die Hormone
Weitere Kostenlose Bücher