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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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Abreise nach Port Augustine ankündigte. Er schien das Bedürfnis zu haben, aus Cielo del Norte fortzukommen.
    Dass er über Nacht wegblieb, wunderte sie nicht, immerhin besaß er ein Haus in der Stadt. Umso erstaunlicher fand sie es, als er auch am nächsten Tag nicht zurückkehrte.
    Caridad, die meistens zum Plaudern aufgelegt war, nahm sein Fernbleiben kommentarlos hin, woraus Hannah schloss, dass ihr der Grund für seine Abwesenheit bekannt war.
    Aber Riley fragte nach ihrem Papa. Sie hatte sich in den letzten Wochen daran gewöhnt, täglich viel Zeit mit ihm zu verbringen. Hannah tröstete sie, so gut es ging.
    Es war spät am Abend, Riley lag längst im Bett, und Hannah korrigierte Kevins letzte Hausarbeit, gemütlich auf dem Sofa in der Bibliothek ausgestreckt. Von hier aus würde sie merken, wenn der Prinz zurückkehrte.
    Tatsächlich hörte sie nach geraumer Zeit, wie die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Kurz darauf näherten sich Schritte der Bibliothek, und die Tür ging auf.
    „Wie ich sehe, sind Sie noch wach“, stellte Prinz Michael fest. Er trat an die Hausbar, griff nach einer Flasche Kognak, füllte zwei kristallene Schwenker und reichte ihr einen.
    Obwohl Hannah nie etwas Stärkeres als Wein trank, nahm sie an. Abzulehnen erschien ihr unhöflich.
    „Sie fragen gar nicht, wo ich war.“ Er schwenkte den Kognak im Glas.
    „Wenn ich es wissen soll, verraten Sie es mir ohnehin.“
    Michael setzte sich zu ihr ans andere Ende des Sofas, legte den Arm auf die Lehne und sah nachdenklich in sein Glas. „Heute ist unser Hochzeitstag.“
    „Dann waren Sie an Samanthas Grab?“
    „Wie jedes Jahr.“ Er trank einen Schluck. „Vierzehn Mal durften wir miteinander feiern. Jetzt ist sie vier Jahre tot – und ich hätte unseren Jahrestag beinah vergessen.“
    „Fühlen Sie sich deswegen schuldig?“
    „Ein wenig. Gleichzeitig bin ich erleichtert. Im ersten Jahr nach ihrem Tod habe ich nichts empfunden als die Leere, die sie in meinem Leben hinterlassen hatte. Ihren Geburtstag, unseren Hochzeitstag konnte ich kaum ertragen. Und den Muttertag … Sie hatte sich so nach einem Baby gesehnt und durfte diesen Tag nie erleben. Als ich damals von ihrer Schwangerschaft erfuhr, war ich nicht gerade erfreut.“
    Erstaunt sah Hannah ihn an.
    „Mir war das Risiko bewusst. Sie hatte ihren Diabetes gut im Griff, aber die Ärzte hatten uns gewarnt, dass Schwangerschaft und Geburt zu viel für sie sein könnten. Daher wollten wir eigentlich kein Kind bekommen.
    Irgendwann setzte sie die Pille ab, ohne mir Bescheid zu sagen. Ich war sehr aufgebracht, als ich davon erfuhr.“
    Hannah schwieg, damit er seinen Gefühlen ungehindert Luft machen konnte.
    „Ich war wütend auf Samantha, aber auch auf meine Mutter, die ihr eingeredet hatte, dass ich mir einen Erben wünsche, wie ich später erfuhr. Aber die meisten Vorwürfe habe ich mir selbst gemacht. Hätte ich die nötigen Schritte unternommen, wäre Samantha nicht schwanger geworden, und sie wäre nicht gestorben.“
    Er sank förmlich in sich zusammen, und Hannah nahm seine Hand, die immer noch auf der Rückenlehne des Sofas lag.
    „Ihre Frau wäre zwar noch am Leben, aber dafür hätten Sie heute nicht Ihre wunderbare Tochter.“
    „Richtig.“ Er seufzte. „Selbst wenn ich die Uhr zurückdrehen könnte, würde ich es nicht tun. Ich könnte Riley nicht hergeben, selbst wenn ich dadurch Samantha wiederbekommen würde.“
    „Es heißt, keine Liebe ist so stark wie die von Eltern zu ihren Kindern.“
    „Wie wahr! Als ich meine Tochter zum ersten Mal im Arm hielt, wusste ich, dass ich alles für sie tun würde“, gab er zu. „Für einige Stunden durfte ich von einer Zukunft für meine kleine Familie träumen – dann war Samantha fort. Für immer.“ Selbst nach vier Jahren schien der Schmerz ihn zu überwältigen.
    „Bei meiner ersten Begegnung mit Samantha war ich fünfzehn Jahre alt. Ich bin ihr sofort verfallen, ohne es zu ahnen. Zum Glück hat sie sich auch in mich verliebt, denn mein Herz gehörte ihr. Selbst nach ihrem Tod … wollte ich keine andere.“ Er hob den Kopf und sah ihr tief in die Augen. „Bis jetzt.“
    Hannah schluckte nervös.
    „Das ist nicht gut – nicht weil ich Samantha gegenüber ein schlechtes Gewissen hätte. Ich habe ihren Tod akzeptiert. Aber Sie sind Rileys Kindermädchen und …“
    Hannah legte ihm einen Finger auf die Lippen und brachte ihn damit zum Schweigen. Sie wollte keine Erklärung hören und glaubte auch

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