Romana Extra Band 8 (German Edition)
Das würde die Situation, in der sie sich befanden, unnötig komplizieren.
Vorsichtig, um das winzige Sofa nicht mit Blut zu beflecken, setzte er sich und versuchte, eine bequeme Haltung zu finden.
„Wir wollten gerade die Hausregeln festlegen“, kam Bella wieder auf ihr Lieblingsthema zu sprechen. „Was, außer Katzen, kannst du nicht leiden?“
„Du erwartest doch nicht, dass ich mich um dieses Monster kümmere?“
„Keine Sorge.“
„Außer Katzen fällt mir nichts ein. Was ist mit dir?“
„Ich ertrage kein fröhliches Geplauder am frühen Morgen. Mir wäre es lieb, du würdest mich erst ansprechen, wenn ich eine, vorzugsweise zwei Tassen Kaffee getrunken habe.“
„Was verstehst du unter ‚fröhlich‘?“
„Alles, was über ein Brummen hinausgeht.“
Sie sah, dass seine Mundwinkel zuckten.
„Das ist mein voller Ernst!“
Dominic lachte laut auf, gleichzeitig spürte er, wie sich seine Einstellung ihr gegenüber veränderte. Sofort schlugen in seinem Inneren sämtliche Alarmglocken an. Mit ihren wunderschönen braunen Augen ähnelte sie zu sehr den Frauen, auf die sein Vater immer wieder aufs Neue hereingefallen war.
Mir passiert das nicht! nahm er sich fest vor.
„Morgens bin ich nie in Hochform. Was erwartest du von einem Mitbewohner?“, erkundigte sie sich.
„Keine Ahnung. Ich hatte noch nie einen.“
Überrascht sah sie auf. „Nicht einmal an der Uni?“
„Ich habe nicht auf dem Campus gewohnt.“ Während des Studiums hatte er in einem Wohnwagen gehaust, zusammen mit seinem alkoholabhängigen dementen Vater, der ohne Hilfe nicht mehr zurechtkam. Dominic hatte schon damals beschlossen, niemals so zu enden und sich niemals von Frauen abhängig zu machen.
„Wie möchtest du die Dinge handhaben?“, erkundigte sich Bella.
„Wovon genau sprichst du?“
„Vom Essen zum Beispiel.“
„Wir könnten uns Lebensmittel liefern lassen.“
„Und wer kocht?“
Es dauerte einen Moment, ehe er begriff. Sie hielt ihn für einen unverbesserlichen Macho, der ihr die ganze Hausarbeit aufbürden wollte. Obwohl ihn diese neuerliche Unterstellung ärgerte, blieb er äußerlich gefasst. „Na ja, immerhin bist du Köchin …“
„Oh nein! Ich stehe schon im Hotel den ganzen Tag in der Küche.“
„Wir eröffnen erst in zwei Monaten.“
„Bis dahin muss ich die Köche und Küchenhilfen anlernen.“
Nachdenklich rieb er sich das Kinn. „Könntest du nicht von deinen Leuten jemanden anweisen, etwas zuzubereiten, das wir uns zu Hause nur noch aufwärmen müssen?“
„Wenn du die Zimmermädchen dazu bringst, für uns zu bügeln.“
In seinen Augen glitzerte es belustigt. „Eine gute Idee.“
Aber Bella ging nicht auf seinen Scherz ein. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich lasse mich nicht ausnutzen.“
„Wie wäre es, wenn wir uns abwechseln?“
„Kannst du überhaupt kochen?“
Das wirst du mir büßen, nahm er sich vor. „Lass dich überraschen.“
Sie bedachte ihn mit einem kritischen Blick. „Vermutlich bist du an Frauen gewöhnt, die dir jeden Wunsch von den Augen ablesen …“
Auch das würde er ihr heimzahlen.
„… aber das trifft nicht auf mich zu. Wir teilen uns die häuslichen Pflichten. Da wäre allerdings noch etwas …“ Verlegen sah sie beiseite. „Du solltest davon absehen, Frauen in unser Apartment mitzubringen. Das wäre alles“, schloss sie abrupt.
Sie hat keine schlechte Meinung von mir, sondern eine fürchterliche, dachte Dominic wütend. Es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, eine Geliebte in die gemeinsame Wohnung einzuladen. Obwohl er wusste, dass sie ihn nicht mit Absicht beleidigt hatte, war er fest entschlossen, Bella für ihre voreiligen Unterstellungen zu bestrafen.
„Ich werde dir ein vorbildlicher Hausgenosse sein“, versprach er, als könnte er kein Wässerchen trüben. „Deshalb kümmere ich mich heute freiwillig um das Abendessen.“
„Das ist doch nicht nötig.“
„Doch.“
„Ja dann. Prima.“ Nervös umfasste Bella das Kissen auf ihrem Schoß fester. Sie schien statt einer Mahlzeit eine Verführungsszene zu erwarten.
Das betörende Lächeln, das er ihr schenkte, trug nicht dazu bei, ihre Ängste zu beschwichtigen. „Wir essen um halb acht.“
„Prima“, wiederholte sie, obwohl ihr das Gegenteil ins Gesicht geschrieben stand.
Es kostete ihn große Mühe, nicht zu lachen.
„Die Spiele sind eröffnet“, murmelte Dominic und trat einen Schritt zurück, um das Arrangement zu bewundern. Im sanften Schein
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