Romana Extra Band 8 (German Edition)
und auf ihre Kapitulation wartete.
Der Anschlag auf ihre Geschmacksknospen raubte ihr fast die Besinnung, doch davon ließ sie sich nichts anmerken.
„Was sagst du?“
Mit undurchdringlicher Miene erläuterte sie: „Die Soße ist gut. Ich hätte allerdings Pinienkerne statt Cashewnüssen verwendet, um der Kruste Raffinesse zu verleihen“, kritisierte sie, was sie in Wahrheit bewunderte.
Die Katze miaute, aber Bella dachte nicht daran, diese Gaumenfreude mit ihr zu teilen.
„Es ist dir zu gewöhnlich?“
Als er ihr, statt endlich aus der Haut zu fahren, ein Glas Rotwein einschenkte, dachte sie sich eine neue Schikane aus: „Weshalb hast du einen Merlot gewählt? Ein Cabernet Sauvignon hätte besser zu dem Fleisch gepasst.“
Entnervt stellte er die Flasche auf den Tisch. In seinen Augen funkelte es gefährlich. „Das Restaurant hat mir den optimalen Wein zu jedem Gang versprochen.“
„Nicht einmal den Wein hast du selbst ausgesucht?“, fuhr sie ihn wütend an. „Dürfte ich wissen, welchem Restaurant du so viel Vertrauen entgegenbringst?“
„Dem Regency Bellevue“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Es ist das beste in der Stadt.“
„Mit meinem Restaurant wird es sich nicht messen lassen.“ Angewidert schob sie den Teller von sich. Nicht die Speisen stießen sie ab, sondern Dominics Verhalten. Glaubte er tatsächlich, sie ohne die geringste Anstrengung verführen zu können?
„Bist du eigentlich nie zufrieden?“, hielt er ihr wütend entgegen.
„Ein harmloses Abendessen mit einem Geschäftspartner hätte mir gefallen, aber davon kann hier ja wohl nicht die Rede sein.“
Insgeheim musste Dominic ihr recht geben. Er hatte Bella zwar nicht verführen wollen, aber alles getan, um sie das glauben zu lassen.
Dass sie den Spieß umdrehte und ihn herausforderte, hatte er jedoch nicht erwartet.
„Lass dir einen Rat geben. Wenn du eine Frau umgarnen willst, musst du dir wenigstens ein bisschen Mühe geben.“
Verdutzt sah er sie an. „Noch mehr Mühe?“
„Was hast du denn getan, außer eine Menge Geld auszugeben, was dir nicht weh tut?“
„Ich habe Zeit und Gedanken investiert.“
„Du Ärmster! Wie lang hat es gedauert, das Menü mit dem Koch zu besprechen? Eine Viertelstunde?“
Unruhig rutschte er auf dem Stuhl hin und her, hielt aber ihrem Blick stand.
Als er schwieg, fuhr sie fort. „Das Essen wurde geliefert, der Tisch vom Kellner gedeckt. Alles, was du getan hast, war, dich in Schale zu werfen und aufzutragen. Verdient das Bewunderung? Bestimmt nicht.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ein schlichtes Danke hätte mir gereicht. Aber lass dir eins gesagt sein: Verführen wollte ich dich ganze bestimmt nicht. Ich war lediglich verärgert über deine Vorurteile. Du hast mich zum Frauenhelden abgestempelt, ohne mich auch nur zu kennen.“
„Bist du das denn nicht?“, fragte sie geringfügig verunsichert.
Lügen wollte Dominic nicht, gleichzeitig kam ihm die Wahrheit nicht so recht über die Lippen – weil sie nicht stimmte, was Bella betraf. Aber woher sollte sie das wissen?
Er beschloss, ihren Einwand zu ignorieren. „Außerdem hast du mich als faulen Macho abgestempelt, der dir die ganze Hausarbeit aufbürden will.“
Schuldbewusst presste sie die Lippen aufeinander.
„Du verurteilst mich ohne Beweise, sondern auf der Basis von Klatsch und Tratsch. Aus diesem Grund wollte ich dir eine Lektion erteilen, indem ich so tue, als ob ich dich verführen wollte.“ Er neigte sich über den Tisch. „Wenn ich mich nach dem Essen mit einem schlichten Gute Nacht allein auf mein Zimmer zurückgezogen hätte, hättest du endlich begriffen, wie unfair das war.“
„Du betreibst einen solchen Aufwand, nur um mir eine Lektion zu erteilen? Wieso hast du mir nicht geradeheraus gesagt, dass ich meinen Verstand benutzen soll? Konntest du nicht mit mir reden wie mit … einer Erwachsenen?“
„So hast du dich nicht benommen“, platzte es aus ihm heraus. „Du schienst zu glauben, dass ich mich jeden Moment auf dich stürze. Dein … jungfräuliches Gehabe hat mich …“
Als sie bei seinen Worten zusammenzuckte, hielt er inne. Selbst bei Kerzenlicht bemerkte er, dass sie errötete und seinem Blick auswich.
„Das ist unmöglich!“, brachte er nach einer Weile heraus.
„Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst“, flüsterte sie mit rauer Stimme, während sie weiterhin den Blick gesenkt hielt.
„Du bist keine Jungfrau mehr,
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