Romana Extra Band 8 (German Edition)
Atem verschlug.
„Gib mir den Autoschlüssel, dann hole ich dein restliches Gepäck.
Wortlos händigte sie ihm den Schlüssel aus. Erst, als er die Wohnung verlassen hatte, atmete sie wieder durch.
Schlafzimmer! dachte sie, ich wollte mir das Schlafzimmer ansehen.
Von einem kleinen Flur führten Türen in zwei sich gegenüberliegende Räume und das Bad. Hinter der ersten Tür entdeckte Bella ein großes Schlafzimmer, gegen das selbst das Wohnzimmer schlicht und geschmackvoll wirkte. So viel Kitsch an einem Ort hatte sie noch nie gesehen – obendrein fand sie Pink grässlich.
„Wie viel Gepäck hast du eigentlich dabei?“ Dominic kehrte gerade zurück, schwer beladen mit Taschen und Koffern, die er nun in ihr Zimmer trug.
„Wir bleiben zwei Monate in Newcastle“, erinnerte sie ihn und zeigte mit einer ausladenden Handbewegung in den Raum. „Das ist … es ist …“ Für diese Scheußlichkeit fehlten ihr die Worte.
„Ja, ich weiß. Aber ich tausche nicht.“
„Soll das ein Bett sein?“ Sie wies auf das runde Gebilde in der Mitte, das von einem Moskitonetz verhüllt war. Kissen in allen Schattierungen von Rosa und Pink türmten sich darauf.
Entschlossen öffnete sie die Tür gegenüber und schrak zurück angesichts der kahlen Wände und schlichten Möbel, die im krassen Widerspruch zu dem übertriebenen Pomp in ihrem Zimmer standen. Dominic hatte keine persönliche Note hinzugefügt, der Raum verriet nichts über seinen Bewohner.
Viel wusste sie ohnehin nicht über ihn. Sie ahnte, dass er, genau wie sie, ein sinnlicher Mensch war, was sich bei ihm in Form von Sex ausdrückte, bei ihr über ihre Liebe zum Essen. Zusammen könnten sie …
Vergiss es! rief sie sich hastig zur Ordnung. Wenn Dominic eine Frau eroberte, fasste er bereits die nächste ins Auge. Sie beabsichtigte nicht, sich in die lange Liste seiner Opfer einzureihen.
Erschauernd deutete sie auf sein Zimmer. „Wie hässlich!“
„Findest du es schlimmer als das andere?“
„Jedenfalls nicht besser. Wieso gestaltest du es nicht ein wenig freundlicher?“
„Wie denn?“
„Mit einem bunten Bettüberwurf, Fotos, was auch immer.“
„Wir leben nur zwei Monate hier. Außerdem liebe ich Ordnung.“
Nur zwei Monate? In ihren Augen war das eine Ewigkeit, und sein Zimmer wirkte kahl, nicht aufgeräumt. Das konnte ihm nicht wirklich gefallen, oder?
Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er immer so lebte. Unvermittelt nahm sie plötzlich Gefühl der Leere wahr, so wie nach dem Tod ihrer Mutter.
3. KAPITEL
Dominic war in den Flur getreten, und stand nun dicht neben Bella. Seine Nähe machte sie nervös, und das gefiel ihr gar nicht. Sie wollte ein Restaurant erschaffen, das ihrem Vater gerecht wurde. Dazu musste sie konzentriert mit Dominic zusammenarbeiten, ohne sich von irgendwelchen Fantasien ablenken zu lassen.
„Lass uns die Hausregeln festlegen“, drängte sie. Vermutlich würde er sich erst daran gewöhnen müssen, dass sie nicht zu den Frauen gehörte, die ihm jeden Wunsch von den Augen ablasen. Sie hatte einen eigenen Willen, ihre Beziehung war rein geschäftlicher Natur.
„Regel Nummer eins: Im Hotel bist du der Chef, hier sind wir gleichberechtigt“, schlug sie vor. „Aber vielleicht sollten wir das lieber bei einer Tasse Kaffee besprechen. Wo ist eigentlich die Küche?“
Er wies zu der Wand neben der Essecke, in die diskret eine Tür eingelassen war. Bella entdeckte sie erst auf den zweiten Blick.
Die Küche war klein, aber gut ausgestattet. Auf der Arbeitsfläche stand ein brandneuer Kaffeeautomat. Liebevoll strich Bella mit der Hand darüber, reckte sich und zog ein Paket Kaffeebohnen aus dem Hängeschrank darüber.
„Woher wusstest du, wo der Kaffee ist?“, fragte Dominic erstaunt.
„Das Apartment wurde auf Anweisung meines Vaters eingerichtet.“ Bei dem Gedanken, was er zu der Wohnung sagen würde, schmunzelte sie. Sich bei ihm zu beklagen oder eine Sonderbehandlung einzufordern, plante sie jedoch nicht. Schließlich war sie erwachsen und eine Geschäftsfrau.
„Ja, und?“
„Er lässt die Kaffeebohnen immer über der Kaffeemaschine verstauen.“ Sie deutete auf den Schrank hinter ihm. „Der sollte mit Rotwein gefüllt sein – sehr gutem übrigens, aus seinem eigenen Keller. Und im Kühlschrank steht eine Schachtel edelster Pralinen neben meiner bevorzugen Kochschokolade.“
Dominic überprüfte das. „Du hast recht.“
„Er kennt alle meine Schwächen.“
„Und sorgt dafür, dass
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