Romana Extra Band 8 (German Edition)
strahlenden schwarzen Augen nahmen einen besorgten Ausdruck an. „Ich habe Sie bei unserem Zusammenstoß hoffentlich nicht verletzt?“
„Ach was, natürlich nicht.“ Noch nie zuvor hatte sie solche Augen gesehen. Sie musste sich von ihrem Anblick losreißen. „Mir geht es gut, sehr gut.“ Ihr Herz pochte befremdlich. Zitternd erhob sie sich. „Danke“, sagte sie, als er ihr lächelnd den Stapel Papiere reichte, die er eingesammelt hatte. Dann eilte sie den Korridor hinab, als würde der Boden unter ihren Füßen in Flammen stehen.
Den restlichen Tag dachte sie ständig an ihn. Obwohl sie sich dagegen wehrte, konnte sie seine dunklen Augen und sein wundervolles Lächeln nicht aus ihrem Gedächtnis streichen. Jedes Mal, wenn sie daran dachte, verspürte sie ein erregendes Prickeln.
Um sich abzulenken, beschloss Laura, zu Fuß nach Hause zu gehen. Ein fünf Kilometer langer Marsch schien ihr die beste Therapie, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Zu ihrem Pech fing es in Strömen zu regnen an, kaum dass sie die Firma verlassen hatte.
„Steigen Sie ein. Ich nehme Sie mit.“
Beim Klang dieser Stimme wirbelte Laura herum und sah erneut in die faszinierenden schwarzen Augen, die sie hatte vergessen wollen. Falco hatte die Beifahrertür seines kleinen silberfarbenen Sportwagens aufgestoßen und beugte sich über den Sitz zu ihr herüber.
„Kommen Sie. Worauf warten Sie noch? Sie sind bis auf die Haut durchnässt.“
Wieder verspürte sie jenes Prickeln, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Sie fühlte sich ganz seltsam und war deswegen verunsichert. „Danke, aber ich möchte lieber zu Fuß gehen.“
„Sie werden nichts dergleichen tun!“ entgegnete Falco gespielt zornig. „Steigen Sie sofort ein, sonst ziehe ich Sie eigenhändig herein!“
Laura fürchtete, dass er seine Drohung in die Tat umzusetzen gedachte, obwohl er lächelte.
Da sie es sich ohnehin insgeheim wünschte, kletterte sie ohne weitere Einwände mit weichen Knien in den Wagen. „Das ist wirklich sehr nett von Ihnen“, sagte sie, während sie das Fenster hochkurbelte und ihre Handtasche an sich presste. Sie wagte nicht, ihn anzusehen. „Ich wohne am anderen Ende der North Street. Hoffentlich ist das kein allzu großer Umweg für Sie.“
„Das ist für mich überhaupt kein Umweg.“ Falco legte den Gang ein und drückte das Gaspedal durch. Als sie fuhren, lächelte er sie von der Seite an. „Was um alles in der Welt ist in Sie gefahren, ohne Schirm in diesem Regen herumzuspazieren?“
Laura überspielte ihre Befangenheit mit einem Schulterzucken. „Es regnete noch nicht, als ich losgegangen bin. Woher hätte ich ahnen sollen, dass es plötzlich so zu gießen anfängt?“
„Ein kurzer Blick in den Himmel hätte genügt“, zog er sie auf. „Daran haben Sie wohl überhaupt nicht gedacht?“
„Stimmt.“
„Wie üblich mit den Gedanken meilenweit weg?“
„Gut geraten.“ Wenn er etwas geahnt hätte! Laura errötete verräterisch und blickte auf ihren Schoß. Da er in diesem Moment schnell über eine Kreuzung fuhr, ohne abzubiegen, sah sie erschrocken wieder auf. „Sie sind wohl in Gedanken auch gerade meilenweit weg! Sie fahren in die falsche Richtung!“
„Wirklich? Das ist gut, dann dauert die Fahrt länger.“ Als er ihr dabei in die Augen blickte, erschauerte sie. „Tatsächlich kenne ich einen Weg, der mindestens eine halbe Stunde dauern dürfte.“ Er machte eine kurze Pause. „Es sei denn, Sie haben es eilig.“
„Nein, nicht besonders, aber …“ Laura war verunsichert.
„Kein Aber.“ Falco zwinkerte ihr mit funkelnden Augen zu. „Keine Angst, Laura Miskin. Ich werde Sie nicht kidnappen. Ich möchte mich nur mit Ihnen unterhalten.“
Hocherfreut hörte sie ihn ihren Namen nennen. Er musste ihn nach dem Zusammenstoß im Korridor in Erfahrung gebracht haben.
Sein Blick traf sie ein weiteres Mal. „Sind Sie einverstanden?“
„Damit, dass wir uns unterhalten? Ich denke schon.“ Ihr Puls raste vor Aufregung. „Worüber möchten Sie denn plaudern?“
„Über Sie, Laura Miskin. Ich möchte, dass Sie mir alles über sich erzählen. Und über Ihre Tagträume, deretwegen Sie in Drehtüren mit anderen Menschen zusammenstoßen und in Gewitterstürmen ohne Regenschirm spazieren gehen.“
Als sie verwirrt wegsah, berührte er sie sanft am Arm. Sie bekam wieder eine Gänsehaut, und ihr Herz drohte stillzustehen. „Aber Sie dürfen gern mit den einfachen Dingen anfangen. Wo Sie herkommen, wo Sie zur
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