Romana Extra Band 8 (German Edition)
zu ihren Lieblingsdrinks zählte.
Es galt aber, Falco zu zeigen, wie wenig er sie und ihre Vorlieben kannte. Sie standen sich hier als Fremde gegenüber. Die Laura von heute hatte mit jener, die er vor drei Jahren mit seinen Beschuldigungen tief getroffen hatte, nichts mehr gemeinsam.
Falco schien indessen keinen Vorwurf aus ihrer Antwort herausgehört zu haben. „Gute Idee“, pflichtete er ihr zu ihrer Überraschung bei. „Ich werde mir ebenfalls einen Campari Soda gönnen.“
Irritiert wandte Laura sich ab und warf einen Blick durch die geöffnete Terrassentür. Die hellen Vorhänge bewegten sich leise in der sanften Meeresbrise.
Der schönste Wohnraum des Hauses öffnete sich zu den Gärten, die sich mit den vielen aromatisch duftenden Pflanzen bis zu einem von Palmen gesäumten Strand erstreckten. In einem dunklen Anzug mit Seidenkrawatte hatte Falco sie in diesem großen Raum zum Abendessen erwartet. Janine hatte sich noch nicht blicken lassen. Sie waren nur zu zweit.
Daher fühlte Laura sich ein wenig unbehaglich. Ausgiebig betrachtete sie den Mond. Vor wenigen Minuten hatte sie selbstbewusst strahlend in ihrem mohnblumenroten Kleid den Raum betreten. Jetzt hoffte sie nervös, dass Janine bald erschien.
„Wollen wir nach draußen gehen, um etwas frische Luft zu schnappen? Dort ist es um diese Tageszeit sehr angenehm.“
Falco war mit einem Glas leuchtend rotem Campari an ihrer Seite aufgetaucht, ohne dass sie ihn gehört hatte.
„Wenn du möchtest.“ Schnell ergriff sie das Glas und eilte auf die Terrasse. Seine Nähe war ihr unangenehm, da sie sie verwirrte.
Unter den weit ausladenden Ästen eines Feigenbaums standen mehrere weiße schmiedeeiserne Tische und Stühle. „Wollen wir uns setzen?“ schlug Falco mit einer einladenden Geste vor.
Laura nickte. „Warum nicht?“
Er bot ihr einen Stuhl an.
Angespannt nahm sie Platz. Sie verhielten sich wie Fremde, was ihr durchaus recht war.
„So, wie lautet nun deine endgültige Entscheidung?“ Falco trank einen Schluck von seinem Drink, bevor er sich ihr gegenüber auf einen Stuhl setzte. Es war für sie seltsam tröstlich, dass zwischen ihnen ein Eisentisch stand.
Über den Tisch hinweg betrachtete sie ihn. „Welche endgültige Entscheidung?“
„Richtest du diese Villa nun für mich ein oder nicht?“
„Ich habe dir doch bereits zugesagt.“
„Natürlich, aber das war schon vor ein paar Stunden.“ Amüsiert betrachtete er sie. „Man sollte sich auf nichts verlassen, wenn man es mit jemandem zu tun hat, der wie du oft plötzlich und unerklärlich seine Meinung ändert.“
„Das tue ich nicht.“
„Meine Erfahrungen mit dir sind Beweis genug.“
Als er seine Anschuldigung hervorstieß, verschwand der amüsierte Ausdruck in seinen Augen.
Eine Sekunde lang hielt Laura den Atem an. Plötzlich waren sie keine Fremde mehr, sondern durch die schmerzliche Vergangenheit auf gefährliche Weise aneinander gefesselt.
„Diese Erfahrungen sind für die gegenwärtige Situation ohne Belang“, konterte Laura so kühl wie möglich. „Wie gesagt, in geschäftlichen Angelegenheiten kannst du dich absolut auf mich verlassen.“
„Das ist wirklich beruhigend.“ Falco warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Obwohl mir dieser Charakterzug längst bekannt ist. Wenn du bezahlt wirst, leistest du ganze Arbeit, ganz gleich, wie verwerflich sie sein mag.“
Es gelang Laura, ihre Betroffenheit zu verbergen. Wenn er sie jemals wirklich geliebt und verstanden hätte, hätte er ihre Lüge damals nie hinnehmen dürfen.
Auch als er fortfuhr, erwiderte sie stolz seinen Blick. „Gerade beschäftigt mich vor allem die Frage, ob man auf deine Verlässlichkeit schon zählen kann, bevor du das Geld bekommen hast, oder erst danach.“
Erneut ließ sie sich nicht anmerken, wie tief seine Unterstellung sie traf. „Keine Sorge, in geschäftlichen Angelegenheiten gilt mein Wort.“
„Wenn du möchtest, kann ich eine Vorauszahlung leisten.“
„Das wird nicht nötig sein. Du wirst nach Erledigung des Auftrags eine Rechnung erhalten.“
„Bist du dir sicher?“
„Absolut, danke.“
Er schien sie aus Rachsucht nach Alba gelotst zu haben, um sie mit seinen gemeinen Unterstellungen quälen zu können. Zumindest war es einleuchtender als seine Erklärung, sie wäre ganz zufällig auf seiner Insel gelandet.
„Und was ist mit deinen Ausgaben während der nächsten zwei Wochen? Ich kann dir problemlos einen Vorschuss in bar geben.“
„Meine Ausgaben
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