Romana Extra Band 8 (German Edition)
werden sich im Rahmen halten, da ich hier esse und schlafe.“ Laura blickte ihn forschend an. „Da wir gerade beim Thema sind … Dem Vertrag mit Janine zufolge soll ich zunächst zwei Wochen hier verbringen, um das Haus kennen zu lernen. Im Anschluss wollte ich nach London zurückfliegen, um einen anderen, kleineren Auftrag auszuführen. Danach sollte auf Alba die eigentliche Arbeit beginnen … Zwei Wochen sind meiner Meinung nach für die Bestandsaufnahme zu viel, eine Woche dürfte völlig ausreichen.“
„Das sehe ich anders.“
Damit hatte sie gerechnet. Aber sie gab noch nicht auf. „Glaub mir, eine Woche ist genug.“
„Wie gesagt, sehe ich das anders.“ Falco trank einen Schluck Campari, bevor er sie mit seinen funkelnden dunklen Augen lange ansah. „Ich habe mir extra zwei Wochen freigenommen, um meiner Innenarchitektin das Haus in allen Stimmungsnuancen zeigen zu können und mit ihr alle Vorschläge im Einzelnen durchzugehen.“
Laura fröstelte plötzlich. „Heißt das, du wirst dich selbst darum kümmern?“
„Selbstverständlich.“
„Das ist mir neu. Ich dachte, Janine wäre dafür verantwortlich.“
„Das Haus gehört mir.“
„Aber sie hat mich beauftragt.“
„Und ich werde dich bezahlen.“
„Das ist mir klar, aber …“
Falco schnitt ihr das Wort ab. „Du wirst mit mir zusammenarbeiten.“ Mit seinem durchdringenden Blick schien er ihr bis auf den Grund ihrer Seele sehen zu wollen. „Was ist? Willst du es dir doch anders überlegen? Ist denn die Aussicht so schlimm, für zwei Wochen meine Gesellschaft ertragen zu müssen?“
Tatsächlich war seine Nähe für sie ein Problem, allerdings nicht aus dem Grund, den er vermutete. Emotional besaß er keinerlei Macht mehr über sie.
„Sofern du mir keine Steine in den Weg legst, ist deine Gegenwart kein Problem.“
„Habe ich das denn je getan?“ Er lächelte ironisch.
„Keine Ahnung.“ Ungerührt erwiderte sie seinen spöttischen Blick. „Ich hatte nie geschäftlich mit dir zu tun.“
„Dann wirst du jetzt die Erfahrung machen können.“ Erneut sah er sie forschend an. „Und zwar zwei Wochen.“
„Meine professionelle Meinung, dass zwei Wochen zu lang sind, zählt also für dich nicht.“
„In London wurden zwei Wochen vereinbart.“
Nur schweren Herzens hatte sie einer zweiwöchigen Trennung von ihrer Tochter zugestimmt. Aber die Rechnungen mussten bezahlt werden, und da erst kürzlich ein lukrativer Auftrag ins Wasser gefallen war, konnte sie das Geld gut gebrauchen.
Für Belle war selbstverständlich auch während ihrer Abwesenheit gut gesorgt. Belles Großeltern waren geradezu außer sich gewesen vor Freude über einen zweiwöchigen Aufenthalt in London, bei dem sie Belles Kindermädchen zur Hand gehen sollten. Auch die zwei Jahre alte Belle war begeistert, liebte sie doch ihre Großeltern ebenso sehr wie diese sie.
Sie, Laura, schien nun leider an ihre ursprüngliche Zusage gebunden zu sein. „Na gut, wenn du es aushältst, werde ich es auch schaffen“, erwiderte sie trocken. Spöttisch hob sie das Glas und trank einen Schluck Campari. „Es sieht so aus, als würdest du den Sieg davontragen. Es bleibt bei den zwei Wochen.“
In diesem Augenblick erschien Janine auf der Terrasse. Sie war tief gebräunt und trug nur ein Negligee, das so dünn war, dass es zusammengerollt in jede Handtasche gepasst hätte.
Mit weinerlicher Stimme bat sie Falco, kurz mitzukommen.
Er ließ sich nicht zwei Mal bitten. Mit einer Bereitwilligkeit, die Laura seltsamerweise nervte, sprang er auf und eilte zu Janine.
„Janine, was ist los?“ So, wie er Janine am Arm nahm und sie in den Salon zurückführte, schien er ernstlich besorgt zu sein. Als die beiden außer Sicht waren, hörte Laura sie flüstern.
Plötzlich fiel ihr auf, wie heftig ihr Herz pochte. Sie wurde von einem heftigen Gefühlsausbruch überrascht, der ihr fast die Luft nahm.
Seine Art zu sprechen und sein zärtlicher Gesichtsausdruck hatten ihr eine Seite an ihm ins Gedächtnis gerufen, die sie verdrängt hatte. Seine spontane, liebevolle Sorge weckte in ihr eine leise Trauer über das Verlorene.
Nach einem tiefen Atemzug hatte Laura sich wieder gefasst. Es gab nichts mehr zu betrauern, sie hatte es zur Genüge getan.
Als Falco wieder auf die Terrasse kam, war sie ganz ruhig. „Janine fühlt sich schlecht und ist in ihr Zimmer gegangen“, verkündete er mit einem provozierenden Lächeln. „Wir werden also zu zweit essen.“
„Schön.“ Ihr
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