Romana Extra Band 8 (German Edition)
anzugeben“, sagte sie, schmiegte sich jedoch an ihn.
„Ich gebe nicht an, ich sage nur, wie es ist.“
„Sie brauchen sich nicht so aufzuspielen.“
„Das tue ich nicht. Wir haben alle unsere Stärken. Ich habe mehr Ausdauer, und Sie haben mehr …“ Jared hielt inne. Was, um alles in der Welt, sollte er sagen?
„Ich habe mehr was?“, fragte Mimi.
… Sexappeal in Ihrem kleinen Finger als die meisten Frauen in ihrem ganzen Körper. „Sie haben längeres Haar“, meinte er wenig überzeugend.
„Haar“, wiederholte sie verächtlich.
„Genau. Was dachten Sie, was ich sagen würde?“
„Höflichkeit. Manieren …“
„Ein freches Mundwerk“, konnte er sich nicht enthalten zu sagen.
Sie sah ihn an, als hätte er etwas Obszönes gesagt. „Ich denke, in der Hinsicht herrscht zwischen uns Gleichstand.“
Jared grinste und trug sie die Stufen zur Veranda hinauf und durch die Tür.
„Sie können mich jetzt loslassen.“
„Noch nicht.“ Er trug sie die Treppe hinauf zum Badezimmer. Dort setzte er sie auf dem weichen Teppich ab und drehte den Wasserhahn voll auf.
„Danke sehr für Ihre Hilfe, aber jetzt komme ich allein zurecht“, sagte sie hochnäsig.
Jared wusste nicht, ob es an diesem Ton lag oder an der späten Stunde, jedenfalls konnte er nicht anders, er musste sie ein bisschen necken. „Sind Sie sicher, dass Sie keine Hilfe brauchen? Nicht dass Sie in der Badewanne einschlafen und ertrinken.“
Ihre Zähne klapperten, natürlich fror sie immer noch. Aber ihre Augen funkelten. „Wenn Sie glauben, mich auf diese Art verführen zu können“, erwiderte sie zuckersüß, „dann haben Sie sich getäuscht.“
„Sie sind sicher Champagner und Diamanten gewohnt.“
„Nicht wirklich. Aber gute Manieren und Höflichkeit.“
„Und Männer, die springen, wenn Sie nur mit dem Finger schnippen“, fügte er hinzu.
Ihre Augen weiteten sich, und Mimi öffnete die Lippen, als hätte er ins Schwarze getroffen. Dessen ungeachtet wurde sein Verlangen, sie zu küssen, fast übermächtig.
„Sie können jetzt gehen“, verkündete sie hoheitsvoll.
„Wie Sie wünschen, Prinzessin“, erwiderte er und ging hinaus.
Sie warf die Tür direkt hinter ihm zu. Er schnalzte mit der Zunge, doch sein tief verwurzeltes Verantwortungsgefühl ließ ihn stehen bleiben und lauschen, nur für den Fall, dass sie vielleicht doch plötzlich in Ohnmacht fiel.
Aber er hörte nur, wie nacheinander mehrere nasse Kleidungsstücke zu Boden fielen. Sofort stiegen vor seinem geistigen Auge die dazu passenden Bilder auf: zuerst das T-Shirt, das an ihren Brüsten geklebt hatte … Er hörte zweimal ein dumpfes Geräusch. Das waren wohl ihre Schuhe. Danach die Socken. Zu gut konnte er sich vorstellen, wie sie mit den wohlgeformten Hüften wackelte, um die nassen Jeans abzustreifen. Jetzt wären also ihre langen Beine nackt. Was sie wohl für Dessous trug? Einen Slip oder einen Stringtanga …? Hitzewellen durchfluteten ihn.
Jared schloss die Augen, doch die Bilder wollten nicht verschwinden. Er hätte schwören können, dass er es hörte, als sie den Verschluss ihres BHs öffnete und diesen zur Seite warf. Die Spitzen ihrer Brüste mussten vor Kälte ganz hart sein. Er könnte sie wärmen, indem er die Lippen darum schloss …
Jared unterdrückte ein Stöhnen, als es plätscherte. Mimi war also in die Wanne gestiegen. Sekunden später seufzte sie wohlig. Die Wirkung war ungefähr die gleiche, als wenn sie ihn intim berührt hätte.
Obwohl seine Erregung wuchs, zwang er sich, trotzdem noch zwei Minuten abzuwarten. Dann fluchte er leise und sagte sich, dass diese Mimi nicht anders war als seine Exverlobte Jennifer. Allerdings ließ sich nicht leugnen, dass diese niemals einem Sturm getrotzt hätte, um für seine Nichte nach einem Kuscheltier zu suchen. Der Gedanke daran, wie Mimi sich in der Badewanne räkelte, würde ihm die ganze Nacht keine Ruhe lassen. Aber noch länger würde ihn der Gedanke daran verfolgen, wie sie völlig durchnässt im Stall stand und Tiki im Arm hielt.
Missmutig ging Jared in sein Schlafzimmer und zog sich aus. Edler Ritter, edler Ritter. Er hörte die neckenden Rufe seiner Schwester und verzog das Gesicht. Im Grunde hätte er die Prinzessin auch einfach sich selbst überlassen können. Wenn er ein anderer Mensch gewesen wäre.
Aber nein, sein Verantwortungsgefühl war so tief verwurzelt, dass es ihm unmöglich war, es abzuschütteln. Er hatte so oft den edlen Ritter für Frauen in Not gespielt,
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