Romana Extra Band 8 (German Edition)
sie zu ihrem Vater gelaufen wäre und ihn umarmt hätte. Marco schien ähnlich zu empfinden. Neugierig blickte Dominic vom einen zur anderen, dann klatschte er entschlossen in die Hände. „Ihr beiden kommt jetzt mit mir.“
Bella blinzelte erstaunt. „Wir haben noch nicht aufgegessen.“
„Keine Widerworte.“
Sie warf Marco einen beredten Blick zu: „Da siehst du, was ich hier täglich durchmache.“
„Ich weiß, ich weiß. Merkst du nicht, wie er mit mir umgeht?“, raunte er zurück, während Dominic sie aus der Wohnung scheuchte.
Er führte sie zum Strand, wo er sich wortlos auf die Knie niederließ und im Sand zu buddeln begann.
Verdutzt sah Bella ihn an, dann brach sie in Gelächter aus.
„Was soll das?“, fragte Marco.
„Wir bauen eine Sandburg“, erklärte sie. „Dominic ist darin ein wahrer Meister.“ In ihren Augen funkelte es vergnügt.
Ihr Vater sah sie mit offenem Mund an, dann streifte er entschlossen sein Jackett ab und ließ sich ebenfalls auf die Knie fallen. „Wer hier der Meister ist, werden wir noch sehen!“
Nun ließ auch Bella sich nieder. Sie begannen, Türme und Gräben zu errichten, ein ausgeklügeltes Kanalsystem …
9. KAPITEL
Es klopfte an der Bürotür, und Bella trat ein. Augenblicklich schoss Dominics Pulsschlag in die Höhe. Am liebsten hätte er sie an sich gezogen und geküsst.
„Ich wollte mich nur rasch für gestern bedanken“, sagte sie und lehnte den angebotenen Platz ab. „Du hast mir nicht nur bei der Suche nach Minky geholfen, sondern auch zu einer harmonischeren Beziehung zwischen meinem Vater und mir beigetragen.“
Sie waren ins Apartment zurückgekehrt, nachdem sie eine gigantische Sandburg errichtet hatten. Bella hatte Pasta gekocht, und beim Essen hatten sie zu dritt gescherzt und sich angeregt unterhalten. Es war ein wunderschöner entspannter Abend geworden.
„Dein Vater betet dich an.“
„Ich weiß. Gerade deswegen darf ich ihn diesmal nicht im Stich lassen.“
„Das wirst du nicht tun. Wichtiger als der Beifall deines Vaters ist allerdings, dass du selbst mit deiner Leistung zufrieden bist.“ Er konnte ihr ansehen, dass sie ihm nicht glaubte. Aus einem ihm unerklärlichen Grund hing ihr Selbstwertgefühl direkt vom Erfolg des Restaurants ab. Eine unglückliche Kombination, wie er fand.
„Das bin ich erst, wenn ich das großartigste Restaurant geschaffen habe, das mein Vater je gesehen hat. Da wir gerade beim Thema sind …“ Nervös verlagerte sie das Gewicht von einem Fuß auf den anderen und sah zu Boden. „Ich habe …“, fuhr sie im selben Moment fort, als er sagte: „Bella …“
„Du zuerst“, bat sie.
„Gestern bei der Suche nach Minky hast du dem Obdachlosen etwas gegeben. Es war hoffentlich nicht deine Visitenkarte?“
„Natürlich nicht! Manchmal habe ich den Eindruck, Marco und du, ihr haltet mich für ein dummes Kind.“
Ganz bestimmt nicht, dachte Dominic, der sich nur zu gut an den atemberaubenden Kuss erinnerte … Rasch versuchte er, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. „Was war es dann?“
„Das erzähle ich dir später.“ Sie warf einen Blick auf die Uhr und wandte sich zum Gehen.
„Bella!“ Er musste erfahren, was sie dem Mann überreicht hatte. Falls ihr etwas zustieße, würde Marco ihm Vorwürfe machen – und er sich selbst.
Sie drehte sich um. „Kannst du eine Stunde Zeit erübrigen? Dann komm mit, ich zeig es dir.“
Erneut kehrte sie ihm den Rücken zu und ging los, ohne abzuwarten, ob er ihr folgte oder nicht. Ohne zu zögern, sprang er auf und lief ihr hinterher.
Langweilig ist es mit Bella jedenfalls nie, dachte er. Ihre Lebensfreude steckte ihn an – und das tat ihm gut.
Zunächst führte ihr Weg sie in die Küche, wo zwei mit Tüchern bedeckte Tragekörbe bereitstanden. Bella nahm einen und überließ Dominic den zweiten, dann verließen sie das Hotel durch die Küchentür.
„Wohin gehen wir?“, erkundigte er sich neugierig.
„Lass dich überraschen.“
Draußen schien die Sonne vom wolkenlosen blauen Himmel. Plötzlich war Dominic ihr Ziel gleichgültig. Er genoss den Spaziergang an der frischen Luft und entspannte sich zusehends, während sie erst eine Fußgängerzone durchquerten, dann in eine breite Allee einbogen. Die ersten Blätter an den hohen, alten Bäumen entfalteten sich gerade.
„Sind die Platanen nicht wunderschön?“, fragte Bella begeistert. „Im Sommer komme ich auf jeden Fall wieder hierher. Ich will im Meer baden, diese Bäume in ihrer
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