Romana Extra Band 8 (German Edition)
wunderte sie sich, weshalb Dominic plötzlich zufrieden lächelte.
„Lass mich raten: Du willst mit diesem Picknick unseren Erfolg feiern.“
„Ich feiere unter anderem, dass ich nicht bin wie mein Vater. Das ist mir erst vor wenigen Minuten klar geworden.“
Verwirrt sah sie ihn an. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
„Diese Erkenntnis verdanke ich dir. Gleichzeitig ist mir einiges mehr aufgegangen. Du hast mir deine Liebe gestanden, aber ich habe dich zurückgewiesen.“
Mit unnatürlich weit aufgerissenen Augen starrte Bella aufs Meer hinaus. Sie kämpfte mit den Tränen. „Ja, leider.“ Ihre Stimme zitterte zum Glück nur leicht.
„Dennoch hast du deine Würde gewahrt. Das hat mein Vater nie geschafft.“
„Warum erzählst du mir das?“
Er trat vor sie hin und kniete sich nieder. „Damit du mir glaubst, dass ich es ernst meine, wenn ich dich gleich um deine Hand bitte.“
Vor Überraschung fiel ihr beinahe der Teller aus der Hand, das Tortenstück rutschte herunter und fiel auf die Decke.
„Du sollst das essen, nicht hinunterwerfen“, schalt er sie zärtlich. „Aber das macht nichts, du kannst mein Stück haben.“ Mit den Fingern schob er das Gebäck zurück auf den Teller und säuberte mit einer Serviette Hand und Decke.
Bella sah ihm schweigend zu, bis sie es nicht mehr aushielt. Sie nahm ihm die Serviette ab, knüllte sie zusammen und warf sie in den Sand, dann kniete sie sich ebenfalls hin, griff mit beiden Händen nach seinem Jackenaufschlag und zog ihn zu sich heran. „Was hast du gerade gesagt?“
„Dass ich dich liebe und dich heiraten möchte.“
Außer sich vor Anspannung, Hoffnung und Überraschung, brach sie in Tränen aus.
„Bitte weine nicht.“ Sanft rieb er ihr die Schultern. „Das war nicht meine Absicht.“
Das Entsetzen in seiner Stimme brachte sie zum Lachen.
„Mist, ich habe den Sonnenuntergang vergessen. Mein Timing stimmt nicht …“
„Sag mir lieber, warum du mich liebst und heiraten willst“, befahl Bella zwischen zwei Schluchzern, während sie versuchte, die Tränenflut zu stoppen.
Zärtlich streichelte er ihr mit dem Daumen über die Wange. „Bevor ich dich traf, war mein Leben grau, leer und eintönig.“
Verständnislos sah sie ihn an. „Du hast großen Erfolg in einem tollen Job, hast mit vielen schönen Frauen geschlafen – das ist doch nicht langweilig, oder?“
„Meine Karriere bewahrt mich lediglich vor der Armut, und von den vielen Frauen hat nicht eine mein Herz berührt.“
Er zog die Hand zurück und sah ihr bedeutungsvoll in die Augen. „Dann habe ich dich kennengelernt und herausgefunden, dass dich ein Geheimnis umgibt: Dein Leben ist nie öde und fad. Ich wollte wissen, woher deine Lebensfreude und dein Optimismus stammen.“
„Hast du die Antwort gefunden?“
„Ja, heute.“
„Und? Worin besteht mein Geheimnis?“
„In der Liebe. Du hast keine Angst, zu lieben. Aus den vielen Dingen, die dir aufrichtig am Herzen liegen, beziehst du Freude, Begeisterung und Lebenslust.“
Dennoch war ihr die Leere, die er zuvor beschrieben hatte, nicht fremd. Sie war ihr Begleiter, seit er nach ihrer Liebeserklärung ausgezogen war.
„Im Gegensatz zu dir habe ich mein Leben lang nichts und niemanden zu nahe an mich herangelassen. Ich hatte Angst, enttäuscht zu werden.“
Sie streckte die Hand nach ihm aus. Als Folge seiner traurigen Kindheit hatte er versucht, sein Herz zu beschützen. Das machte sie ihm nicht zum Vorwurf.
„So will ich nicht länger leben. Seit ich dich kenne, ist mir Langeweile fremd. Du machst mein Leben heller, freundlicher, besser. Ich liebe dich. Dass ich so tief empfinden kann, hätte ich nie zu hoffen gewagt. Bitte heirate mich, teile dein Leben mit mir. Für immer. Willst du das?“
Sie wollte ihn nicht quälen, aber etwas musste sie noch wissen. Und sie glaubte, dass es noch wichtiger war, dass er sich selbst die Frage beantwortete: „Wenn ich dich jetzt verlasse, was tust du dann?“
Dominic ließ die Schultern hängen und verzog schmerzhaft das Gesicht. „So miserabel, wie ich dich behandelt habe, könnte ich das gut verstehen. Ich wäre todunglücklich, würde aber nicht daran zerbrechen wie mein Vater. Er bezog seine Kraft und Selbstachtung ausschließlich aus seinen Liebesbeziehungen. So bin ich nicht, das hast du mir gezeigt. Ich würde weiterhin hart arbeiten, neue Freundschaften schließen und mir Hobbys zulegen, die mir Spaß machen.“ Er hielt inne und schluckte. „Aber du gehst
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