Romana Extra Band 8 (German Edition)
stimmen. Normalerweise reagierten alle Leute positiv auf ihn, ganz gleich, was er tat oder sagte. Es gab Frauen, die würden töten, um jetzt an ihrer Stelle sein zu können – nicht um das Surfboard tragen zu dürfen, aber um seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen.
„Ich musste jede Menge Überstunden machen.“ Vielleicht sollte er es nicht übertreiben. Aber die meisten Frauen flirteten mit ihm, und er war es nicht gewohnt, dass eine Frau ihn nicht begehrte. Wie sollte er darauf reagieren?
Er entschied sich, es amüsant zu finden und als Herausforderung anzunehmen. „Aber am Ende hat es sich ausgezahlt.“
Megan blickte stur geradeaus, als ob Adam nicht existierte. Genauso gut könnte er mit einer Wand reden. Unerhört. Aber auch faszinierend. Dass eine Frau ihn ignorierte, passierte ihm sonst nie. Okay, manche spielten das Ich-bin-nicht-so-leicht-zu-haben-Spiel, Megan schien jedoch nicht der Typ zu sein. Obwohl es in der Hinsicht nichts gab, was Adam einer Frau nicht zutrauen würde. Er hatte als Kind seine Mutter alle möglichen verrückten Dinge tun sehen, wenn es darum ging, einen Mann zu kriegen.
„Lass mich raten.“ So schnell war er nicht bereit, aufzugeben. „Du machst ein Praktikum als Kostümbildnerin, aber in Wirklichkeit möchtest du Schauspielerin werden.“
Jetzt starrte Megan ihn an, als ob er vom Mars käme. Eine steile Falte bildete sich über ihrer Nasenwurzel, und das machte sie erstaunlicherweise noch attraktiver. „Sehe ich aus wie jemand, der Schauspieler werden will?“ Ihr scharfer Ton entsprach dem Ausdruck in ihren Augen.
„Ehrlich gesagt, nein. Aber im Moment würdest du sehr glaubhaft als Charakterdarstellerin rüberkommen.“
Die Zornesfalte wurde noch tiefer. „Und was für ein Charakter wäre das?“
Er musterte sie. Zerzauste Locken, hängende Schultern, zwei Nummern zu große Kleidung, unter der sich möglicherweise sehr attraktive Kurven verbargen. „Verunsicherte junge Frau, die verzweifelt einen Lover sucht.“
Ihr Blick wurde so frostig, dass ihm kalt wurde. Das war wohl ein bisschen zu direkt gewesen. Ab sofort würde er sich an die allgemeinen Höflichkeitsregeln halten. „Na schön, also keine Schauspielerin.“
Sie stapfte weiter, und Adam wurde immer neugieriger. Keinen einzigen Fingerring trug sie. Er könnte also mit ihr anbandeln. Allerdings war sie nicht sein Typ. Er bevorzugte Frauen mit gebräunter Haut, sportlich, geschmeidig und auf eine Art sexy, dass man einfach mit ihnen ins Bett gehen musste. Trotzdem, diese Augen würde er so schnell nicht vergessen.
„Also …“
„Ich mache hier nur meinen Job, Mr Noble“, sagte sie. „Sie brauchen sich nicht zu bemühen und mit mir Konversation zu treiben.“
Ihre Direktheit überraschte ihn.
„Sag einfach Adam. Ich habe nur versucht, dich ein bisschen zu ärgern. Du weißt schon, Hollywoodstar schikaniert Praktikantin.“ Er wartete einen Moment, ob sie vielleicht belustigt reagieren würde. Tat sie nicht. Fast tat es ihm leid, dass er ihr das Surfboard übergeben hatte. Er griff danach. „Lass gut sein, ich trage es jetzt.“
Aber sie drückte es erst recht an sich und ging noch schneller.
Bockig war sie auch. Adam musste sich eingestehen, dass es ihm imponierte, wie unbeeindruckt Megan Calhoun von ihm war. „Du hörst dich an, als kämest du aus den Südstaaten.“
Keine Antwort.
„Bist wohl neu in der Stadt“, versuchte er es erneut.
Megan sah zu ihm hin, doch ihr Ausdruck war voller Misstrauen. „Wie kommen Sie darauf?“
Ihr blasser Teint und ihre Kleidung sprachen Bände. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie ihn ignorierte. Die meisten Menschen, ganz gleich, welchen Status sie im Filmbusiness hatten, würden sich ein Bein ausreißen, um sich gut mit ihm zu stellen, in der Hoffnung, dass sich das für sie auszahlen würde. „War nur so eine Ahnung.“
„Ich bin seit sechs Tagen hier.“
„Ein Greenhorn.“
Sie nickte.
„Zum ersten Mal in Malibu?“, fragte er.
Wieder nickte sie.
Eine Brise ließ ihr Haar flattern. Adam hätte nichts dagegen, sich eine Locke um den Finger zu wickeln. Wie Megan wohl mit offenem Haar aussehen würde? Es juckte ihn in den Fingern, ihre Haarspange zu lösen.
Besser, er ließ es bleiben. Sie würde sein geliebtes Surfboard fallenlassen. Oder ihm einen Schlag damit verpassen. Diese Megan hatte vielleicht nicht die Haltung einer Ballerina, aber Rückgrat schien sie durchaus zu haben.
„Dieses Wetter ist typisch für Mai“,
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