Romana Extra Band 8 (German Edition)
„Exzellente Arbeit.“
Wenn Evas Lächeln von innen kam, sah sie richtig nett aus. Vielleicht gab es mehr über sie zu sagen, als dass sie grellroten Lippenstift trug und extrem streng war. „Danke, Adam.“
Chas nahm die Sonnenbrille ab. „Ja, gute Arbeit, Eva. Wie immer.“
Damon nickte. „Das ist genau das, was ich mir vorgestellt habe. Und ich weiß deine Mühe zu schätzen, aber es gibt noch eine kleine Änderung. Deshalb haben wir euch alle heute hierher gebeten.“
Evas Blick sprang zwischen Produzent und Regisseur hin und her. „Definiert ‚kleine Änderung‘.“
Chas beugte sich vor. „Krystal Kohl ist auf Entzug in Tucson. Ihre Rolle wird neu vergeben.“
Ein unbehagliches Schweigen entstand.
Ausdruckslos starrte Eva auf ihre Entwürfe.
Die beiden Garderobieren, die mit am Tisch saßen, blickten sich mit versteinerten Mienen an.
Megan stand am Tresen und hantierte mit den Karaffen und Gläsern. Sie versuchte, unbeteiligt zu wirken. Auch wenn sie ein „Greenhorn“ war, wie Adam sagte, eines war ihr klar: Das war keine gute Nachricht. Nächste Woche sollten die Dreharbeiten beginnen.
Sie schaute zu Adam, um zu sehen, wie er reagierte.
An seiner Haltung hatte sich nichts geändert. Er nippte an seinem Wasserglas, als ob die Nachricht, dass seine Filmpartnerin in letzter Minute ausgewechselt werden würde, ihm nichts weiter ausmachen würde.
Aber da war dieser Muskel an seinem Kinn, der verräterisch zuckte. Offenbar war auch er nicht glücklich damit, dass die Rolle neu besetzt wurde.
„Es war ganz schön viel Arbeit, bis wir Krystal endlich für die Rolle hatten“, sagte er. „Es geht ja nicht um einen Blockbuster für die Sommerferien, sondern um ein ernsthaftes Drama.“
Chas nickte. „Wir wissen, dass wir für die Rolle jemand wirklich Talentiertes brauchen.“
Adam lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „An wen habt ihr denn gedacht?“
„An Lane Gregory“, erwiderte Damon. Die junge Schauspielerin hatte schon einen Oscar gewonnen, war die Tochter eines Schauspielerehepaars und der Liebling der Nation. „Wir haben bereits mit ihr zusammengearbeitet. Sie ist sehr professionell. Sie würde es schaffen, in letzter Minute einzuspringen, ohne große Vorbereitung.“
„Aber sie ist älter als Krystal“, gab Adam zu Bedenken.
„Ja“, antwortete Damon. „Mit ihr haben wir eben eine reifere Calliope.“
Adam straffte die Schultern. „Sie hat also angenommen.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
Die Anspannung in seiner Stimme erstaunte Megan. Sie selbst mochte Lane Gregory, sogar mehr noch als Krystal Kohl. Lane stand in dem Ruf, sympathisch und bodenständig zu sein. Vielleicht waren das nicht die Eigenschaften, die sich Adam für das Objekt seiner nächsten Affäre wünschte.
Der Gedanke verursachte ihr einen bitteren Geschmack im Mund. Lane war eigentlich viel zu gut für einen Mann wie Adam. Aber was die beiden miteinander taten oder nicht, ging sie nichts an. Genau wie diese Diskussion. Sie wischte den Tresen, ohne die sechs am Tisch dabei aus den Augen zu lassen.
Damon nickte.
Um Evas Mund bildeten sich schmale Linien. „Krystal ist groß und dünn, Lane klein und rundlich. Wir werden alles neu überdenken müssen, auch dieses Kleid für die Dinnerszene.“
„Du hast Zeit bis Dienstag“, erklärte Damon.
Eva blickte überrascht von ihm zu Chas. „Was?“
„Wir haben absolut keinen Spielraum.“ Damon bedachte Eva mit einem strahlenden Lächeln. „Keine Sorge. Du hast das schon einmal geschafft, Eva. Und Preise dafür gewonnen.“
„Habe ich.“ Eva warf den beiden Garderobieren einen Blick zu, worauf diese ihre Handys hervorholten und hektisch die Tastatur bearbeiten. „Ich werde es wieder tun. Aber entweder wird das meine Leute umbringen oder sie werden mich danach umbringen.“
„Das würden sie auch jetzt ganz gerne schon“, scherzte Adam.
Chas und Damon grinsten. Evas Mitarbeiterinnen bemühten sich um einen empörten Gesichtsausdruck, während Megan unwillkürlich nickte. Rasch griff sie nach einer Serviette, bevor Eva sie sah.
„Sag uns, was du brauchst“, sagte Chas zu Eva. „Es gehört dir.“
„Ihr habt gar nicht das Budget für das, was ich brauche“, erwiderte sie trocken.
Adam wedelte mit seinem leeren Glas. „Bitte nachfüllen.“
Megan nahm die Wasserkaraffe, in der Zitronenscheiben schwammen. Als sie neben Adam stand und sein Glas nachfüllte, wurde sie von Sekunde zu Sekunde nervöser. All die nackte Haut,
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