Romana Extra Band 8 (German Edition)
nicht locker ließ. Aber vielleicht war Adam einfach jemand, der es nicht ertrug, jemandem etwas schuldig zu sein.
„Was meinst du?“, fragte er. „Gib mir deine Nummer, und ich schicke dir eine SMS, wenn ich so weit bin.“
Wenn Adam meinte, er schulde ihr etwas, dann dürften sie nach diesem Mittagessen quitt sein. Und falls er sie aus unlauteren Gründen eingeladen hatte, dann würde sie schon mit ihm fertig werden. Ihr Bruder Nate hatte ihr ein paar Selbstverteidigungstricks beigebracht, die er beim Militär gelernt hatte. Allerdings glaubte sie nicht, dass sie sich bei Adam diese Art von Sorgen machen müsste.
Die Wahrheit war, dass sie große Lust hatte, die Einladung anzunehmen. Immer allein und beim Autofahren zu essen, machte keinen Spaß. Ein gutes Verhältnis zu einem Filmstar wie Adam Noble zu haben, konnte nicht schaden, besonders wenn es darum ging, einen richtigen Job zu ergattern.
„Klar“, sagte sie. „Gerne.“
Megan stand im Arbeitsraum der Kostümdesignabteilung und ordnete die Schals, die während Lanes Anprobe aussortiert worden waren. Sie versuchte, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, musste jedoch ständig an Adam denken.
Was war los? Seine Anprobe war seit zwanzig Minuten zu Ende, doch er hatte bis jetzt keine SMS geschickt.
Ihr Puls beschleunigte sich, wenn sie nur an ihn dachte. Er hatte bei der Anprobe so wahnsinnig gut ausgesehen in dem Smoking. So lässig elegant. Wie ein Mann mit Charisma, einer der es gewohnt ist zu führen. Aber auch irgendwie wie …
… ein Bräutigam.
Was für ein idiotischer Gedanke. Kam wohl von zu wenig Schlaf und ungesundem Essen.
Doch als sie ihm dann auf Kennas Anweisung den Ehering auf den Finger gestreift hatte, da hatte sie das Gefühl gehabt, einen Stromstoß zu bekommen. Zum Glück hatte sie den Ring nicht fallen gelassen.
Sie war einfach erschöpft. Was sonst könnte erklären, warum sie im Anproberaum für einen Moment tatsächlich alles um sich herum vergessen hatte?
Kenna, Rosie, sogar Rob.
Rob.
Megans Magen fühlte sich plötzlich an wie ein schmerzhafter Knoten. Wie konnte sie sogar ihren besten Freund vergessen? Ihren zukünftigen Geliebten und Ehemann? Sie hatte seine SMS noch gar nicht gelesen.
Sobald sie mit diesen Schals hier fertig war, würde sie ihm antworten und ihn anrufen, um ihm eine Nachricht auf seiner Mailbox zu hinterlassen.
Es sei denn, Adam hatte ihr inzwischen geschrieben.
Es war ein Fehler, dass ich mich darauf eingelassen habe, mit ihm essen zu gehen, dachte sie. Besonders nachdem ich jetzt Kennas und Rosies Warnung gehört habe.
„Nimm’s nicht persönlich, Adam“, hatte Kenna zu ihm gesagt, als er mit ihr geflirtet hatte. „Aber es gibt Schauspieler, die nicht zögern würden, eine Mitarbeiterin feuern zu lassen, nur weil sie genug von ihr haben und ihr nicht mehr begegnen wollen. Deshalb verlangt Eva von uns, dass wir uns grundsätzlich von Hauptdarstellern fernhalten. Ich will wegen so etwas meinen Job nicht verlieren.“
Okay, ein Mittagessen mit Adam war noch kein Date. Er wollte ihr gegenüber einfach etwas gutmachen. Aber seit der Anprobe konnte sie nicht mehr aufhören, darüber nachzudenken, und es schien ihr gar keine gute Idee mehr zu sein, auch nur eine Minute mit ihm zu verbringen.
Megan blickte auf ihre Armbanduhr. Zwei Uhr.
Vielleicht hatte er es sich ja anders überlegt oder die Sache einfach vergessen.
Schritte näherten sich. Adam?
Megan konnte nicht anders, sie blickte zur Tür. Eine kleine Frau mit blonder Igelfrisur, in einem engen schwarzen Minirock und einer lila Bluse eilte an ihr vorbei. Langsam atmete Megan aus.
Ob Adam sie nun versetzte oder nicht, sie musste sich auf das Positive konzentrieren. Sie fungierte zwar immer noch hauptsächlich als Bote, aber seit ihrer Ankunft letzten Montag hatte sie noch nie so viel Zeit hier im Arbeitsraum verbracht wie heute. Vielleicht kündigte sich eine Wende zum Besseren an. Sie lächelte versonnen.
„Bereit für die Mittagspause?“
Zwei Schals glitten ihr aus der Hand. Sie blickte über die Schulter.
Adam lehnte lässig am Türrahmen. Wie lange er da wohl schon stand? Seine Schultern wirkten breiter als sonst, obwohl er jetzt wieder nur ein T-Shirt und Shorts trug.
Zum Teufel mit diesem Mann. Er sah immer umwerfend aus, egal, was er anhatte. Megan räusperte sich. „Ich dachte, du wolltest mir eine SMS schicken.“
„Ich habe beschlossen, einfach herzukommen.“
„Ich muss noch diese Schals aufräumen.“
„Ich
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