Romana Extra Band 8 (German Edition)
bereuen lässt.“ Eva sah sie scharf an.
„Das werde ich nicht. Versprochen. Beim Grab meines Vaters.“ Am liebsten hätte Megan ihre Chefin umarmt. „Danke.“
Eva musterte sie schweigend von oben bis unten. Megan ließ sich nicht anmerken, wie sehr sie das verunsicherte. Diesen Triumph wollte sie dem Drachen nicht gönnen.
„Diese Awards-Show ist eine formelle Veranstaltung“, sagte Eva schließlich. „Hast du etwas Passendes zum Anziehen? Schuhe? Accessoires?“
„Ich habe ein Kleid.“
„Von der Stange?“
Megan hob das Kinn. „Ich habe es gemacht.“
„Für einen Collegekurs?“
„Für mich.“
Einen Sekundenbruchteil wirkte Eva erstaunt.
Es war das Kleid, das Megan Rob gegenüber erwähnt hatte. Sie selbst fand es atemberaubend. Richtig glamourös, ja sexy. Nicht das, was sie normalerweise für sich selbst aussuchen würde, aber das war ja ein Teil der Herausforderung gewesen, die sie an sich selbst gestellt hatte.
„Bring es morgen mit“, befahl Eva.
Die großartige Eva Redding wollte ihr Kleid sehen? „Ich … ich …“
„Du bist meine Praktikantin“, sagte Eva. „Ich werde nicht erlauben, dass du mich und Adam in Verlegenheit bringst, indem du auf einem Riesen-Medienevent im falschen Kleid auftauchst.“
„Pack es aus“, befahl Eva am nächsten Tag.
Mit zitternden Händen öffnete Megan den Reißverschluss und holte das Kleid aus der Tasche. Der lila Stoff schimmerte. Sie zeigte das Kleid von vorn.
Kenna stieß einen überraschten Laut aus, und Rosie trat einen Schritt näher. Zwei andere Kolleginnen blickten ungläubig auf das Kleid.
Eva musterte es kritisch. Ihr Blick war unergründlich. „Zeig mit dir Rückseite.“
Megan drehte es um.
„Interessant“, sagte Eva.
War das gut oder schlecht? Megan wagte nicht zu fragen.
„Mit ein paar kleinen Änderungen ist es okay für die Viewers’ Choice Awards“, verkündete Eva. „Die Schleife muss weg. Der Schlitz muss höher werden.“
Dabei reichte der schon bis zur Mitte ihres Schenkels. Noch höher?
„Was für Schuhe hast du?“, frage Eva.
Megan zog ein Paar Sandaletten hervor. Das waren die elegantesten Schuhe, die sie besaß.
Alle Anwesenden schüttelten den Kopf. Rosie wirkte regelrecht entsetzt.
„Nein“, erklärte Eva. „Du brauchst höhere Absätze. Knöchelriemchen oder Spannriemchen. In Silber.“
Die anderen nickten zustimmend.
„Ich werde mir ein Paar besorgen“, versprach Megan.
Eva schüttelte den Kopf. „Ich kümmere mich darum.“
Während Megan in ihr Kleid schlüpfte, begannen ihre Kolleginnen zu diskutieren. Welche Accessoires waren die richtigen, welche Frisur, welches Make-up? Immer mehr nahmen an der Diskussion teil, und schon wurde ein Plan entworfen, ohne dass Megan auch nur gefragt wurde. Sie fühlte sich wie eine Anziehpuppe. Ob Adam sich auch so fühlte, wenn man ihm Outfits für Filmszenen anpasste?
„Wir werden dich hier im Atelier stylen.“ Ein Lächeln erhellte Evas strenge Züge. „Du wirst dich fühlen wie Cinderella, wenn wir mit dir fertig sind.“
Nie hätte Megan geglaubt, dass der Drache das Zeug zur guten Fee hatte. Oder Adam ihr Prinz sein könnte. „Danke.“
Sie freute sich auf die Show. Sie würde diesen Abend genießen. Auch wenn ein Teil von ihr wünschte, es könnte mehr sein als nur ein Abend.
7. KAPITEL
„Adam.“ Einer der Laufburschen rannte zu ihm. „Chas sucht dich.“
Verdammt. Adam hatte keine Lust, seine wertvolle Pausenzeit mit Chas zu verschwenden. Ja, wenn es Megan wäre, die nach ihm suchte … Immerhin würden sie sich beim Mittagessen treffen. „Sag ihm, ich hole mir einen Kaffee.“
Adam ging zum Buffet. Seit Tagen kämpfte er gegen die Erschöpfung an. Ein voller Zeitplan und schlaflose Nächte, das passte schlecht zusammen.
„Du siehst aus, als könntest du Schlaf gebrauchen.“ Chas gesellte sich zu ihm.
„Die Dreharbeiten hier und gleichzeitig Werbeaktionen für meinen letzten Action-Film, ich komme kaum zum Durchatmen.“ Ein Termin jagte den anderen.
Die einzige Konstante in diesem Wirrwarr war Megan. Immerzu dachte er an sie. Merkwürdig, wenn man bedachte, dass er sie nur einmal geküsst hatte. Etwas Geheimnisvolles umgab sie. Vielleicht weil sie nie mit ihm geschlafen hatte. Aber in ein paar Wochen war hier sowieso alles zu Ende, wozu also noch viel darüber nachdenken? „Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Radiointerviews ich gegeben habe.“
„Mach weiter so. Alle beglückwünschen mich, weil ich dich
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