Romana Extra Band 8 (German Edition)
besser kennen, und Megan fühlte sich absolut wohl in seiner Gegenwart. Ja, sie hatte begonnen, ernsthaft zu hoffen, dass aus dieser Beziehung mehr werden könnte.
Vier Stunden später zog sie den Stecker des Bügeleisens ab. Erledigt, sie konnte zurück zum Set. Und zu Adam.
Während sie die Utensilien aufräumte, hörte sie Schritte vor ihrem Zimmer. Jemand klopfte an die Tür.
Megan öffnete. „Eva!“
Die Designerin sah bleich und erschöpft aus. Sie vermied es, Megan in die Augen zu sehen.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte Megan.
Eva trat ein und schloss die Tür hinter sich. „Nein, ist es nicht.“
Megans erster Gedanke galt dem Film. Und Adam. „Was ist passiert?“
„Du bist gefeuert.“
Gefeuert? Ungläubig blickte Megan ihre Chefin an. Niemand hatte je eine Beschwerde über sie geäußert. „Warum?“
Eva schaute sie mitfühlend an. „Einer der Hauptdarsteller hat es verlangt.“
Megan stockte der Atem. Ihr Magen fühlte sich an wie ein schmerzhafter Knoten, und ihre Knie zitterten. Sie ließ sich auf das Bett fallen. „Aber … wer …?“
„Lane Gregory.“
Megan schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das nicht. Ich habe nicht viel mit ihr zu tun gehabt. Sie war eigentlich immer nett zu mir. Weshalb sollte sie mich rauswerfen lassen?“
„Eifersucht.“
„Aber Lane hat doch keinen Grund, auf mich eifersüchtig zu sein.“
„Du bist jung, talentiert, schlank und hübsch. Manchmal ist das schon Grund genug. Aber in diesem Fall kommt hinzu, dass du Adams Aufmerksamkeit auf dich gezogen hast. Und die will Lane für sich selbst haben.“
„Sie ist doch verlobt.“
„Hollywood ist ein Universum für sich. Hier passieren Dinge, die sonst nirgendwo passieren“, erklärte Eva. „Falls es dich tröstet, Adam hat für dich gekämpft. Ich war beeindruckt, wie er sich Hugh Wilstead entgegengestellt hat. Aber Hugh ist auf Lanes Seite.“
Wenigstens hatte Adam es versucht. Das bedeutete doch etwas. Sogar sehr viel. „Und jetzt?“
„Du musst deine Sachen packen und zurück nach L. A. fliegen.“
„Was wird aus meinem Praktikum?“
Eva schüttelte bedauernd den Kopf. „Es tut mir leid. Ich hätte dich hier gebraucht.“
Megans Kehle war wie zugeschnürt. Sie hatte so hart gearbeitet, und jetzt das. Aber sie würde nicht anfangen, zu weinen. Sie musste das professionell wegstecken. Also hob sie das Kinn. „Ich verstehe.“
Sie war ja gewarnt worden. Hauptdarsteller konnten jeden jederzeit feuern lassen, aus irgendeinem beliebigen Grund. Aber was sollte sie jetzt tun?
„Du musst nicht zurück nach Texas.“ Eva schien ihre Gedanken gelesen zu haben. „Lass dir nicht von einer eifersüchtigen Furie wie Lane Gregory alles kaputtmachen. Du hast Talent. Und jetzt hast du auch schon ein bisschen Erfahrung und ein paar Verbindungen. Mach das Beste daraus.“
„Danke, Eva. Ich habe bei dir viel gelernt.“
„Du hast gut gearbeitet.“ Evas Augen leuchteten. „Lass die Sachen alle hier. Kenna wird sich darum kümmern. Sobald du mit Packen fertig bist, wird dich ein Wagen zum Flughafen bringen.“
„Im Ernst?“
„Lane hat es so verlangt. Sie behauptet, du würdest zu viel Unruhe am Set stiften.“
Es war nicht zu fassen. „Kann ich mich noch verabschieden?“
„Du darfst nicht mehr zum Set.
Alle waren dort. Auch Adam. Megans Hände zitterten. „Wirst du allen einen Gruß von mir sagen?“
„Natürlich.“
Das musste wohl genügen. „Wie geht es weiter, wenn ich in L. A. bin?“
„Ruh dich ein paar Tage aus. Schreib deinen Lebenslauf neu. Nimm Kontakt auf zu allen, die du bei der Arbeit kennengelernt hast, und lass alle wissen, dass du eine Stelle im Bereich Kostümdesign suchst. Du kannst gern mich als Referenz angeben.“
„Danke.“ Megan wusste Evas Rat zu schätzen, aber sie wusste auch, dass sie jetzt wieder genauso auf sich selbst gestellt war wie damals in Larkville.
Vielleicht konnte Adam ihr helfen. Aber ihn würde sie erst in ein paar Wochen wiedersehen. Es würden die längsten Wochen ihres Lebens werden.
Verdammt. Lane hatte wirklich keine Sekunde verschwendet. Adam stürmte durch die Eingangshalle des kleinen Flughafens. Er hatte für Megan gekämpft, sich sogar mit Hugh Wilstead gestritten. Es war eine hitzige Diskussion gewesen, mit Lane, Eva und Chas. Damon war zu beschäftigt gewesen.
So war das also, wenn Hugh einem einen Gefallen schuldete. Nicht einmal zugehört hatte der Kerl ihm. Mit der Unterredung hatte Adam nur seine Zeit
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