Romana Extra Band 8 (German Edition)
den Kofferraum ihres Autos und beschloss dann, noch ein letztes Mal nachzuschauen, ob sie nichts vergessen hatte.
Sie musste diesen Abschnitt ihres Lebens so schnell wie möglich hinter sich bringen und in die Zukunft sehen. Die Dinge hatten sich nicht so entwickelt, wie sie es sich vorgestellt hatte, aber sie würde darüber hinwegkommen.
Noch einmal schaute sie in jede Ecke und in jede Schublade. Alles leer. Zeit, zu gehen.
„Du ziehst weg?“
Sie zuckte zusammen, als sie Adams Stimme hörte. Jetzt bloß cool bleiben. Langsam drehte sie sich um. „Ja, ich ziehe weg.“
Adam stand in der Tür. Sein Haar war feucht, als ob er schwimmen gewesen wäre oder gerade geduscht hätte. Er trug Surfershorts und ein ausgeblichenes T-Shirt.
Und er sah gut aus. Umwerfend, wie immer.
Aber gutes Aussehen machte noch keinen Mann. Ob am Set oder im wirklichen Leben, Adam spielte immer nur Rollen. Megan war nicht mehr sicher, wer er wirklich war. Schade, denn sie mochte den Adam, den sie am Set kennengelernt hatte.
„Was willst du?“
Er sah ihr in die Augen. „Dich.“
Ihr stockte der Atem. Sie wusste nichts zu erwidern.
Als Adam einen Schritt auf sie zu machte, wich sie unwillkürlich zurück. Er war zu attraktiv, zu charmant. Sie durfte sich nicht von ihm einwickeln lassen. Nicht noch einmal. „Ich muss los.“
„Wohin?“
„Portland, Oregon.“
„Schöne Gegend.“
„Ich habe gehört, dass das Land dort sehr grün sei, weil es so oft regnet“, sagte sie. „Man hat mir einen Job bei einem Filmdreh angeboten. Jemand hat wohl einen Tipp von Hugh Wilstead bekommen. Denk nur, der Mann, dessen Verlobte mich rauswerfen ließ.“
„Schon merkwürdig, wie das hier so läuft.“
„Tja, ich habe versucht, auf eigene Faust einen Job zu finden, aber nicht einmal Evas Empfehlung reichte aus. Nicht genug Erfahrung, hieß es immer.“
Adam machte noch einen Schritt auf sie zu. „Hugh schuldete wohl noch jemandem einen Gefallen.“
„Ich bin wirklich froh, dass ich eine Chance bekomme.“ Wieso erzählte sie ihm das eigentlich? „Nicht dass es für dich eine Rolle spielt.“
„Aber das tut es.“
Wie bitte? Megan wusste nicht, was sie darauf sagen sollte.
Mit zwei weiteren Schritten war er bei ihr. „Es tut mir leid, Megan. Ich war so ein Dummkopf.“
Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen und hätte ihn geküsst. Gleichzeitig wünschte sie, er würde vor ihr im Staub kriechen.
Er berührte ihre Wange. „Ich möchte es wiedergutmachen. Ich möchte, dass wir zusammenbleiben.“
Ein wundervoll warmes Glücksgefühl durchströmte Megan. Adams Worte machten ihr Hoffnung. Sie wollte ihn. Sie wollte bei ihm sein. Aber sie wagte nicht, zu glauben, was er da sagte, und wandte den Blick ab. „Ich muss los.“
„Ich meine, für immer“, sagte Adam.
Abrupt hob Megan den Kopf. „Du willst doch keine langfristige Beziehung.“
„Wollte ich bis jetzt nicht“, gab er zu. „Aber das heißt nicht, dass ich nicht fähig dazu bin. Für immer mit dir, das klingt gut.“
Megan öffnete den Mund. Und schloss ihn wieder.
„Ich vermisse dich, Megan. Ich will dich nicht verlieren.“
Oh, es war so verlockend.
Sie ging an ihm vorbei. Besser, sie brachte so viel Abstand wie möglich zwischen sich und ihn. „Ich bin sicher, du wirst jemanden finden, der dir Gesellschaft leistet.“
„Ich liebe dich.“
Sie erstarrte.
„Ich liebe dich, Megan Calhoun“, sagte Adam. „Ich verstehe, dass du wütend bist. Wenn du gehen willst, dann geh. Ich könnte es dir nicht verübeln. Aber falls auch nur ein Teil von dir bereit ist, es mit einem Kerl wie mir zu versuchen – hier bin ich. Ich gehöre dir.“
Megans Herz schlug so schnell, dass ihr das Atmen schwerfiel.
Flehend schaute sie Adam an.
„Du hattest recht, ich habe tatsächlich immer nur Rollen gespielt. Aber nicht dir gegenüber. Erst als ich Angst bekam, weil ich merkte, wie nah wir uns gekommen waren, da war ich nicht mehr ich selbst. So habe ich das von klein auf immer gemacht, um zu überleben. Aber du hast mir gezeigt, dass es auch anders geht. Ich will mit dir zusammen sein, Megan. Ich bin bereit, alles zu tun, damit du bei mir bleibst.“
Sie schaute Adam schweigend an, überrascht, aber auch voller Liebe. Er blickte so ernst und redete so schnell, dass er sich fast verhaspelte. Und sie spürte, siewusste, dass er meinte, was er sagte.
Er liebte sie.
„Ich liebe dich auch.“
Adam schlang die Arme um Megan und küsste sie leidenschaftlich.
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