Romana Gold Band 11
Diese Idee, von der ich gesprochen habe – ich beschäftige mich schon den ganzen Tag damit. Willst du mehr darüber hören?“
Martins Augen leuchteten vor Begeisterung, und Lorna war gezwungen, ihn ernst zu nehmen. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass ihr seine Idee nicht besonders gefallen würde. Aber er schien entschlossen, ihr davon zu erzählen, und so blieb ihr nichts anderes übrig als ihn anzuhören. Doch etwas neugierig war sie auch.
„Es gibt in dieser Gegend kein gutes Hotel, nicht wahr?“, begann Martin.
Lorna schüttelte den Kopf. „Nein. Aber das brauche ich dir wohl kaum zu sagen. Du wärst nicht hier, wenn du das nicht wüsstest.“
„Ein gut geführtes, bequemes und modernes Haus würde demnach eine echte Lücke füllen und ziemlich sicher Erfolg haben. Nichts Großes natürlich, das nicht hierher passen würde. Es käme vor allem auf eine gute Küche und ein attraktives Freizeitangebot an – also Tennisplätze, Minigolf und vielleicht Bootfahren und Fischen auf einem der nahe gelegenen Loche.“
Lorna spielte mit ihrem Zopf, der ihr über die rechte Schulter hing. „Vermutlich hast du recht“, stimmte sie nach einer Weile zögernd zu.
„Also eine echte Goldmine, wie ich vorhin sagte. Keine Große, aber eine ergiebige.“ Martin zeigte auf die Koppeln. „Die Reitausflüge sind bereits prächtig organisiert, und auf den Rasenflächen rechts und links der Auffahrt könnte man zwei oder drei Bungalows für Selbstversorger errichten.“ Er lächelte und legte eine Hand auf Lornas Arm. „Aber das heißt, allzu weit in die Zukunft sehen. Zuerst käme das Hotel.“
Lorna sah ihn verständnislos an. „Das Hotel?“, fragte sie. „Ein Hotel – hier? Das kann nicht dein Ernst sein – nicht, nachdem ich dir immer wieder gesagt habe, wie sehr ich an Glenmore hänge.“
„Ich sage doch nicht, dass man das alte Haus abreißen soll“, erklärte Martin eifrig. „Man müsste es nur umbauen, erweitern – natürlich mit denselben Materialien. Da gibt es viele Möglichkeiten. Ich weiß, dass du dein Haus nicht verkaufen oder an Fremde vermieten willst. Nach meinem Plan könntest du hier bleiben und das neue Hotel persönlich leiten.“
„Aber ich …“
„Du bist eine ungewöhnlich tüchtige Frau, Lorna.“ Er legte eine Hand unter ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich hin. „Ich habe dich beobachtet und weiß daher, dass du für ein Projekt, wie es mir vorschwebt, bestens geeignet bist. Außerdem könntest du eventuell an einem Kurs für Führungspersonal teilnehmen. Auf diesem Gebiet wird heutzutage viel angeboten. In der Zwischenzeit könnte das Haus umgebaut werden, sodass wir keine Zeit verlieren würden.“
„Von Warten hältst du nicht viel, wie?“ Lorna hatte endlich die Sprache wieder gefunden und machte sich wütend von Martin los. „Mehr noch – deine Idee ist anscheinend bereits fix und fertig konzipiert. Eine erstaunliche Leistung, das muss ich sagen!“
„Bisher habe ich alles nur in großen Zügen geplant“, erläuterte Martin geduldig. „Die Einzelheiten müssten wir natürlich ausführlich besprechen, ehe wir anfangen.“
„Ach, müssten wir das? Wie großzügig von dir. Und wen meinst du eigentlich mit ‚wir‘?“ Lorna hatte Mühe, höflich zu bleiben. „Und woher soll das Geld kommen? Von einem Bankkredit? Ich glaube nicht, dass meine Bank begeistert zustimmen würde. Oder hast du an eine Hypothek gedacht? Oder kannst du womöglich zaubern?“
„Ein bisschen vielleicht.“ Martin ließ sich seine Begeisterung nicht nehmen. „Für die Finanzierung würde ich sorgen – mit Hilfe von ‚Enterprise Tours‘ natürlich. Wir könnten auf diese Weise ein neues Programm starten, und du hättest von Anfang an ein voll belegtes Haus.“
„Es wäre dein Haus – nicht meins!“ Lorna konnte sich nicht länger zurückhalten. Sie hatte sich ein Stück von Martin entfernt, ihre grünen Augen blitzten vor Empörung. „Du willst mir Glenmore wegnehmen und es in ein mondänes Hotel für deine verwöhnten Touristen umwandeln. Du willst meine Koppeln mit Bungalows verschandeln, du willst …“
„Hör auf, Lorna!“, unterbrach Martin sie. „Hast du mir denn nicht richtig zugehört? Wer hat etwas von einem mondänen Hotel gesagt? Ich bestimmt nicht. Und von Wegnehmen kann auch keine Rede sein, höchstens von einer Partnerschaft. Du würdest alles kontrollieren und persönlich leiten – ich wäre nur der Geldgeber. Das Ganze ist ein großer
Weitere Kostenlose Bücher