Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
Vom Netzwerk:
war perfekt. Große Flügeltüren auf einer Seite führten hinaus auf die Veranda und in den Garten. Der marmorne Boden war die ideale Tanzfläche.
    Cathy würde es nicht einmal wagen, sich vorzustellen, wie es sein musste, in Javiers Armen gehalten zu werden und zu der Musik eines kleines Orchesters über die Tanzfläche geführt zu werden. Sie ging schnell in den Raum hinein, die Absätze ihrer Schuhe klapperten leise auf dem Marmor. Der riesige Raum war mit handgemalten seidenen Paravents abgeteilt worden, vor denen Stühle in einem Halbrund arrangiert waren.
    Die Tanten saßen bereits, und Doña Luisa deutete auf den leeren Stuhl neben sich. Hastig setzte Cathy sich. Der Atem stockte ihr, als sich Javier hinter sie stellte und seine schlanken Hände auf ihre Schultern legte.
    Wie sollte sie das überstehen? Sie konnte besser mit ihm umgehen, wenn er in seiner düsteren Stimmung war. Diesem sanften, verführerischen Charme konnte sie nicht standhalten. Vor Doña Luisa, die sich solche Mühe mit diesem Abend gemacht hatte, konnte sie ihm nicht sagen, er solle sie nicht anrühren. Nicht vor ihr und den Augen der anwesenden Tanten!
    Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass der Abend so schnell wie möglich vorübergehen sollte und sie sich wieder über Juans Wiege beugen konnte. Ihn zu beobachten, wie er unschuldig schlief, würde sie wieder zur Vernunft bringen.
    Ein junger Mann mit einer Gitarre kam auf die vorbereitete kleine Bühne. Es wurde still, und jeder schaute erwartungsvoll dorthin.
    Dann erschien „La Gitana“. Eine farbenfrohe Explosion im traditionellen Flamenco-Kleid in Rot und Schwarz. Rote Nelken steckten in ihrem schwarzen, glänzenden Haar, das zu einem strengen Knoten im Nacken gebunden war. Die Gitarre erklang, und „La Gitana“ begann zu tanzen.
    Cathy war verloren, bezaubert von der ungezähmten Energie und Sinnlichkeit der Tänzerin, von dem Zusammenspiel zwischen Gitarre und Kastagnetten, vom rhythmischen Stampfen der Absätze. Die Flamenco-Musik – so lebhaft und sprühend, manchmal hart, dann wieder klagend, aber immer sinnlich.
    Cathy versuchte, den Kloß in ihrem Hals herunterzuschlucken. Sie spürte, wie der Druck von Javiers Fingern auf ihrer Haut ein wenig stärker wurde. Er lehnte sich vor, legte seine Lippen an ihr Ohr und flüsterte: „Así se baila – so sollte getanzt werden!“
    Für einen winzigen Augenblick erlaubte sie es sich, den Kopf zu neigen und seine kühlen Lippen an ihrer Stirn zu spüren. Auch er war von der Vorstellung fasziniert, selbst wenn es für ihn als Andalusier bestimmt nicht das erste Mal war, dass er eine Flamenco-Vorstellung sah.
    Aber für Cathy war es das erste Mal. Der Bann hielt an. Es war, als hätte dieses wunderbare wilde Land ihre Seele ergriffen, und instinktiv gehorchte sie Javier, der sie bei der Hand nahm und sie durch den jetzt leeren Saal hinausführte.
    Die kühle Nachtluft umfing sie. Über die Veranda geleitete er sie die Stufen in den Garten hinunter. Sein Arm legte sich besitzergreifend um ihre Hüfte, und sie schmiegte sich an ihn.
    „Hat es dir gefallen?“ In der stillen Dunkelheit klang Javiers Stimme noch samtener, noch tiefer, wie aus einem Traum.
    „Ich bin begeistert“, antwortete sie ehrlich.
    „Ah.“ Er ging mit ihr einen grasbewachsenen Pfad entlang, den sie auch bei Tag noch nicht entdeckt hatte. Gesäumt von Oleander und Eukalyptussträuchern, lag ein aromatischer Duft in der Luft. „Der Tanz hat also auch in dir die Leidenschaft geweckt? Es passiert oft, wenn die Besten tanzen. Sie rühren an unserer Seele, verzaubern uns.“
    Ihre Schritte wurden langsamer. Beide blieben stehen, gleichzeitig. In der Dunkelheit griff er nach ihr, eine Hand streichelte über das Silber ihres Haars, die andere legte sich sanft unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht.
    Wie hatte Elena ihn nicht lieben können? dachte Cathy mit zitternden Lippen. Wie hatte sie ihn nur wegen seiner materiellen Besitztümer haben wollen? Elena, mit ihrer Schönheit und ihrer Jugend, ihrem Charme, hätte seine selbstbezogene Lust so leicht in Liebe umwandeln können. Denn von einem solchen Mann geliebt zu werden …
    Tränen glitzerten in ihren violetten Augen, funkelten wie die Sterne am dunklen Nachthimmel. Javier nahm ihren Kopf in seine Hände und küsste sie behutsam auf ein Lid, dann auf das andere.
    Seine Lippen strichen zart über ihr Gesicht, spielten an einem Mundwinkel. Und dann hielt sein sinnlicher Mund nur wenige Millimeter vor ihren

Weitere Kostenlose Bücher