Romana Gold Band 15
zurück in die Staaten.“
Es war einfach zu viel auf einmal. Cathy verstand überhaupt nichts mehr.
Javier stützte sich auf einen Ellbogen. „Deine Schwester und ich waren heute Morgen bei meinen Anwälten und haben uns über eine Abmachung geeinigt. Der Vertrag ist unterzeichnet. Sie erhält ein nettes Einkommen auf Lebenszeit und das Recht, ihren Sohn zu besuchen, wann immer sie ihn sehen möchte – ich glaube allerdings, das wird nicht zu oft vorkommen. Dafür hat sie eingewilligt, der Adoption durch dich und mich zuzustimmen. Dann habe ich sie zum Flughafen gefahren und dort mit ihr gewartet, bis sie in die Maschine nach Madrid gestiegen ist.“
Deshalb war er so lange weg gewesen! Und Cordy hatte ihren Sohn verkauft! Aber sie und Javier würden Juan alle Liebe der Welt geben! Sie schwebte wie auf Wolken, und glücklich und verlangend schmiegte sie sich an ihn.
„Aber eines möchte ich doch noch wissen“, fuhr er fort. „Warum hast du mir nicht gesagt, wer du bist, als ich dich und Juan zum ersten Mal besucht habe? Dachtest du, ich würde kein Verständnis haben? Nicht nach der besten Lösung für alle suchen? Hast du geglaubt, ich wäre so skrupellos? Und als du mich besser kanntest, warum hast du dann nichts gesagt? Kannst du dir nicht vorstellen – als ich mir sicher war, dass du eine Schwester haben musstest –, wie wütend und verletzt ich war, dass du mir nicht trautest?“
„Oh, Javier“, murmelte sie an seinen Lippen. Jetzt verstand sie seine wütende Reaktion, als sie seinen Antrag abgelehnt hatte. Sie kuschelte sich an ihn, und endlich sprudelte die ganze Wahrheit aus ihr heraus. „Ich hatte dir alles erzählen und dich fragen wollen, ob du mich immer noch heiraten willst, aber dann ist Cordy aufgetaucht, und du warst so wütend.“
„Aber doch nicht auf dich, querida“, seine Arme schlangen sich fester um sie, „sondern auf Cordy. Ich hatte schon lange gewusst, dass du nicht dieses zweitklassige Model sein konntest, das ich auf der Party gesehen hatte. Du warst viel schöner und ganz anders, als meine Nachforschungen über den Charakter dieser Person ergeben hatten. Vielleicht war ich einfach zu grob, deswegen verstehe ich auch, warum du unter diesem Druck gelogen hast.“ Er streichelte ihren Rücken. „Und ich habe dich auch belogen, Cathy. Als ich dich hierher brachte, hatte ich dir gesagt, meine Mutter sei noch nicht bereit, dich und das Kind zu sehen. Dabei konnte sie es kaum erwarten. Aber ich musste dich erst beobachten, musste herausfinden, wie du warst. Du passtest so gar nicht in das Bild, das ich mir gemacht hatte.“
„Und deshalb hattest du beschlossen, mich auf die Probe zu stellen“, unterbrach Cathy ihn sanft. „Damals, in den Campos, wolltest du mich verführen, weil du beweisen wolltest, dass ich keine Moral habe.“
Er lachte auf. „Ich habe versucht, dich zu verführen, weil ich es wollte. Du warst so schön, ich konnte einfach nicht widerstehen. Und später dann, als mein Verdacht sich mehr und mehr erhärtete, wurde mir klar, dass mir nicht nur an Juans Zukunft lag, sondern dass ich dich zur Frau wollte, als die Mutter meiner Kinder. Als du dann Ja sagtest, habe ich dich hierher gebracht. Ich wusste, dass es dir die Gelegenheit geben würde, mir alles von dir aus zu erzählen. Du hast mir von deiner ersten Liebe erzählt. Und hast mir zu verstehen gegeben, dass er bisher der einzige Mann in deinem Leben war. Wo blieb also Francisco? Der Kreis hatte sich geschlossen, mein Verdacht hatte sich bestätigt. Dann platzte Cordelia herein. Unerwartet und unwillkommen.“ Er bedeckte ihre nackte Haut mit brennenden, fordernden Küssen. „Und ich war so wütend, denn auch ich hatte ein Geständnis zu machen.“
„Das wäre?“, fragte sie atemlos und erregt.
„Te quiero muchissimo, querida“ , flüsterte er rau. „Ich habe mich in dich verliebt, hier in den Campos. Deswegen habe ich dich heute Nacht hierher gebracht – damit wir an dem Ort den Kreis schließen können, an dem alles begonnen hat. Unsere Liebe wird niemals enden. Lass mich dir zeigen, was ich meine, mi amor.“
Erst als die Sonne das erste Rot an den Himmel zeichnete, gingen Javier und Cathy Hand in Hand zur Finca zurück. La Llama trottete hinter ihnen her.
„Warum hast du kein Wort mehr mit mir gesprochen, nachdem Cordy angekommen war?“, fragte Cathy. Sie hatte keine Angst mehr vor der Antwort, sie war sich seiner Liebe sicher. Doch auch diese Antwort setzte sie in Erstaunen.
„Es
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