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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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war es. Dann musste der Vater der Brüder in der Tat recht betagt sein. Um den Verhältnissen endgültig auf den Grund zu kommen, fügte sie hinzu: „Sie müssen Ihrem Vater sehr ähnlich sein.“
    „Muss ich?“, gab der Mann verwundert zurück. „Wieso?“
    „Weil … weil … Ach, ich weiß nicht.“ Sie lächelte hilflos. „Sie wirken auf mich so undurchschaubar“, gestand sie. „Ist das Absicht?“
    „Natürlich“, erwiderte er. „Das ist Psychologie.“
    Jenna lachte. „Mark hat es Ihnen erzählt?“
    „Natürlich. Mark erzählt mir fast alles.“
    Sollte das eine Warnung sein? Mark musste ziemlich ausführlich von ihr gesprochen haben. „Dann ist Ihr Besuch wohl ein … eine …“ Sie brach ab.
    „Ja, eine Kontrollvisite.“
    „Ob ich Ihren Bruder nicht auf dumme Gedanken bringe?“, meinte sie herausfordernd.
    „Oder ungünstig beeinflussen. Sinnliche Frauen haben meist eine starke Ausstrahlung“, sagte der Mann ruhig. Er nahm Jennas Hand von seiner Schulter, drückte einen sanften Kuss darauf und ging auf die Büsche zu.
    Eine sinnliche Frau – sie? Sprachlos starrte Jenna dem Mann nach. Sie wusste nicht, ob sie verärgert oder geschmeichelt war. Nun ja, lieber sinnlich als langweilig, sagte sie sich. Ob er glaubte, sie wollte mit ihm flirten? Warum auch nicht? Das wäre zumindest eine Abwechslung.
    Unsinn. Was sie brauchte, waren eine kühle Dusche, ein schattiges Zimmer und eine Schmerztablette. Und heute Abend würde sie ausgehen, sonst versank sie noch in Depressionen.
    Jenna versicherte sich, dass keine weiteren ungebetenen Besucher in der Nähe waren, und humpelte ins Haus. Sie bereitete sich einen kalten Drink, ging ins Wohnzimmer und trat an die Fensterfront. Sie öffnete einen Flügel und genoss den erfrischenden Luftzug.
    Was sie bis jetzt von Spanien gesehen hatte, gefiel ihr sehr. Die Wärme, der langsame Lebensrhythmus, die freundlichen Menschen. Die Villa lag zwischen hohen Bäumen und Palmen und bot Aussicht auf den größten Teil der Golf-Feriensiedlung. Es war eine exklusive Adresse für Reiche, gestresste Geschäftsleute und Berühmtheiten.
    War der Unbekannte ein bekannter Manager? Ein Filmstar? Wieso kam Jenna sein Gesicht vertraut vor? Mit einem verträumten Lächeln blickte sie auf die schimmernden Pools, auf die im Sonnenlicht spiegelnden Fenster, die roten Dächer und weißen Mauern. In welchem dieser Häuser mochte der geheimnisvolle Fremde wohnen?
    Nachdem Jenna geduscht hatte, zog sie einen langen, schwingenden Rock und ein luftiges Top an. Das Haar steckte sie locker auf, denn für kunstvolle Frisuren fehlte ihr das Geschick. Dann fuhr sie den Hügel hinunter in den Ort.
    Sie parkte den Wagen und schlenderte gemächlich zum Hauptplatz, der von Bars, Restaurants und Geschäften gesäumt war. Rund um den hübschen Springbrunnen gruppierten sich die Tische und Stühle der Lokale.
    Obwohl Jenna noch keine volle Woche am Ort war, grüßte man sie bereits wie eine alte Bekannte. Sie bekam einen Vorzugstisch und wurde zuvorkommend bedient. An dieses paradiesische Leben konnte man sich gewöhnen, fand sie.
    Sie fühlte sich keineswegs unbehaglich ohne Begleitung, und der Schmerz im Bein hatte nachgelassen. Hin und wieder wechselte sie ein paar Worte mit Gästen an Nachbartischen, lächelte ein paar Fernsehstars zu, die sie erkannte, und amüsierte sich über diesen Jahrmarkt der Eitelkeiten. Als wäre sie nichts anderes gewohnt, als verkehrte sie ständig in diesen Kreisen. Das stimmte natürlich nicht, doch die Illusion tat ihr gut.
    Als Jenna gegessen hatte, wechselte sie auf einen Hocker an der Bar. Es mangelte ihr keineswegs an Gesprächspartnern, denn sie war unkompliziert und fröhlich, sie konnte zuhören und nervte die Berühmtheiten nicht mit Autogrammwünschen oder Bitten um Erinnerungsfotos mit ihnen. Und da sie hübsch und unterhaltsam war, fehlte es ihr auch nicht an männlichen Bewunderern.
    Aus einer Bar nebenan klang Jazzmusik herüber, verführerische Melodien, packend im Rhythmus. Aus einem spontanen Impuls heraus begann Jenna, auf dem Bartresen wie auf einer Klaviatur zu spielen. Ein junger Mann neben ihr griff sich zwei Löffel und machte den Beat. Seine Freundin holte einen Kamm aus der Tasche und blies mit Hilfe einer Papierserviette die Melodie mit.
    Davon angespornt, zog Jenna alle Register, fuhrwerkte wild auf ihrem „Keyboard“ und brachte den entsprechenden Körpereinsatz. Der Barkeeper trommelte mit einem Holzlöffel auf seine

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