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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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zu erforschen, und begaben uns auf eine Besichtigungstour.“
    „Was, zu Fuß? In diesem heißesten August seit Menschengedenken? Bei dieser unglaublichen Luftfeuchtigkeit?“
    „Äh, nein, nicht zu Fuß. Onkel John ist alt, ich bin faul. Wir nahmen ein Taxi für den ganzen Tag und ließen uns zu den Stellen fahren, die wir irgendwann näher besichtigen wollten.“
    „Eine Art komprimierte Vorschau also?“, warf Bayne ein.
    „In etwa. Wir sahen den Palast, den Bahnhof, den Prado, die Kathedrale, die Altstadt. Der Taxifahrer fuhr liebenswürdigerweise besonders langsam durch die exklusive Einkaufsstraße …“
    „Serrano?“
    „Ja. Kennst du Madrid?“
    „Allerdings.“
    „Ich möchte wirklich noch einmal hin und mir alles richtig anschauen“, bekannte Jenna. „Den Prado habe ich nur von außen gesehen, er interessiert mich ungemein, er soll außergewöhnlich sein …“
    „Das ist er.“
    „Und dieser großartige Palast und die vielen anderen Dinge“, setzte Jenna verträumt hinzu.
    „Fahr lieber im März oder Oktober hin, wenn es kühler ist“, riet Bayne. „Und wie ging es weiter?“
    „Nun, Onkel John litt unter der Hitze und konnte nachts nicht schlafen. Also beschlossen wir, nach Toledo zu fahren oder nach Segovi oder nach Avila …“
    „Aber da er am Steuer saß“, warf Bayne mit einem Lächeln ein, „kamt ihr nie hin.“
    „Richtig, wir kamen direkt hierher“, bestätigte Jenna. „Das heißt, so direkt auch wieder nicht, denn wir haben uns ein paar Mal verfahren. Mit Onkel John fahre ich jedenfalls nie mehr irgendwohin.“
    „Warum hast du ihn denn ans Steuer gelassen?“, erkundigte sich Bayne. „Fährst du nicht gern?“
    Nach einer kleinen Pause gab Jenna zurück: „Ich fahre liebend gern Auto, aber er wollte unbedingt.“
    „Das ist gut, denn du kannst mich nach Albacete fahren“, sagte Bayne wie selbstverständlich.
    Vor Überraschung konnte Jenna nicht anders reagieren als mit der Frage: „Hast du keinen Führerschein?“
    „Doch. Aber Mark bestand darauf, dass du mitkommst, und da kannst du dich auch nützlich machen.“
    „Mark bestand darauf?“ Jenna wusste nicht, was sie davon halten sollte.
    „Ja. Er hat wohl einen Narren an dir gefressen.“
    „Hat er das?“, fragte Jenna verwirrt zurück.
    „Das ist unübersehbar. In dem Alter sind Jungen leicht entflammbar. Also tu ihm den Gefallen, ja? Aber wenn du das Bedürfnis zu flirten verspürst, halt dich lieber an mich“, bat Bayne leise. „Du kennst sicher die Spielregeln.“
    Spielregeln? Sie war wirklich nicht in der Verfassung zu spielen. Doch sollte sie das bekennen? Und warum eigentlich nicht ein bisschen flirten? Vielleicht würde es ihr Spaß machen. Bayne war attraktiv, unterhaltsam, erfahren – und keine ernsthafte Gefahr für sie. Er war nicht der Typ, der aufdringlich wurde. Gleichzeitig könnte sie ihm beweisen, dass sie keinesfalls vorhatte, Mark den Kopf zu verdrehen.
    „Ich kenne einige Spielregeln“, gab Jenna zögernd zu. „Aber du hast sicher deine eigenen.“
    „Nein.“
    „Das erstaunt mich“, meinte Jenna. „Ich habe nämlich meine.“
    „Das erstaunt mich gar nicht.“
    Jenna lachte. Sie genoss das Wortgefecht mit Bayne. „Wie lange würde die Fahrt dauern?“
    „Zwei Stunden.“
    In zwei Stunden konnte allerhand passieren. Jenna rief sich die Landkarte ins Gedächtnis. „Ich fürchte, ich habe noch nie von dem Ort gehört. Wo liegt er?“
    „In der Mancha. Er ist sehenswert.“
    „La Mancha?“, fragte Jenna interessiert. „Wo Don Quichotte lebte?“
    „Genau. Also ja oder nein?“
    „Hm. Ich muss es mir überlegen.“
    „Überleg nicht zu lange.“ Da war wieder dieses faszinierende Lächeln. Bayne nahm einen Schluck aus dem Weinglas, das er noch immer hielt, und reichte es Jenna wortlos.
    Sie trank ebenfalls. Plötzlich beugte Bayne sich vor und nahm mit der Zungenspitze die letzten Tropfen Wein von ihren Lippen. Jenna wusste kaum, wie ihr geschah.
    „So schmeckt ein guter Wein am besten“, stellte er fest. „Aber das hast du sicher gewusst.“
    „Eigentlich nicht“, gab Jenna schwach zurück.
    „Dann weißt du es jetzt.“ Baynes Stimme klang weich, verhalten. Mit dieser Stimme konnte er alle Widerstände ins Wanken bringen. Nicht, dass Jenna in diesem Moment noch welche gehabt hätte. „Danke fürs Mitnehmen“, fügte er ebenso sanft hinzu, öffnete seine Tür und stieg aus. Er winkte ihr kurz zu und verschwand im Dunkeln.
    Jenna berührte mit den Fingerspitzen

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