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Romanze im spanischen Schloss

Romanze im spanischen Schloss

Titel: Romanze im spanischen Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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darauf bestanden, mit ihr erst dann über ihren Vorschlag zu reden, wenn sie sich selbst ein Urteil bilden konnte. Statt ihr sogleich eine Absage zu erteilen, hatte er ihr ermöglicht, von selbst einzusehen, dass es keine gute Idee war.
    Plötzlich kam sie sich ihm gegenüber mit seiner Überlegenheit, seiner Ruhe und Gelassenheit ziemlich ungeschickt und dumm vor. Dass ihr Reiseveranstalter nicht schon längst die Besichtigung einer Ölmühle ins Programm aufgenommen hatte, hätte sie stutzig machen müssen. Sie hätte sich denken können, dass es dafür gute Gründe gab.
    Plötzlich fühlte sie sich unbehaglich und wünschte, die Besichtung wäre schon zu Ende. Außerdem war sie sich Remis Gegenwart allzu sehr bewusst. Noch länger durfte sie mit diesem ungemein attraktiven Mann nicht allein sein, und sie hoffte, sein Angebot, sie von einem seiner Mitarbeiter nach Madrid zurückfahren zu lassen, sei ernst gemeint.
    „Haben Sie genug gesehen?“, fragte er unvermittelt.
    Offenbar sehnte er das Ende der Tour genauso sehr herbei wie sie, sodass er sich wieder auf seine Arbeit konzentrieren konnte.
    „Es war ein wunderbares Erlebnis. Ich habe jede Minute genossen, aber ich muss gestehen, es reicht mir wirklich“, erwiderte sie.
    „Das habe ich mir gedacht.“
    Schwang Erleichterung in seiner Stimme, oder bildete sie sich das nur ein? Vielleicht zählt er schon die Minuten, bis er mich endlich los ist, überlegte sie.
    Während Jillian zum Fenster hinausblickte, ohne etwas zu sehen, spürte sie, wie gespannt die Atmosphäre plötzlich war. Sie beschloss, ihm zuvorzukommen und die ganze Sache ein für alle Mal zu beenden.
    „Danke, dass Sie sich die Zeit genommen und mir alles gezeigt haben. Nach meiner Rückkehr nach New York habe ich meinen Freunden und Kollegen viel zu erzählen.“
    „Darauf müssen Sie noch eine Zeit lang warten“, dämpfte er ihre Vorfreude.
    „Da haben Sie recht“, stimmte sie ruhig zu. Auch wenn der Arzt ihr davon abgeraten hatte zu fliegen, würde sie nicht untätig herumsitzen, sondern mit dem Zug für eine Woche nach Cáceres fahren und sich die von maurischen Stadtmauern umgebene Altstadt, die mittelalterlichen Festungshäuser und die Renaissancepaläste anschauen. Dann wäre sie wenigstens weit genug weg von Remi und der Versuchung, die er für sie darstellte.
    Erst als er den Wagen vor dem Haupthaus abstellte, fiel Jillian auf, wie tief die Sonne schon am Himmel stand. Die Zeit war wie im Flug vergangen. „Sie sollten sich bis zum Abendessen ausruhen. Danach reden wir über das Geschäftliche“, schlug Remi vor.
    Nervös verschränkte sie die Hände. „Ich kann Ihnen gar nicht genug danken für alles, was Sie in den letzten Tagen für mich getan haben. Ich sehe jedoch ein, dass meine Idee sich nicht verwirklichen lässt.“
    „Wie bitte?“, fragte er so seidenweich, dass sie sogleich begriff, hier stimmte etwas nicht.
    „Soleado Goyo ist keine Hotelanlage. Ich weiß selbst nicht, was ich mir bei der ganzen Sache gedacht habe. Die Voraussetzungen für Betriebsführungen sind gar nicht gegeben.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das können wir vergessen. Ich weiß es jedoch zu schätzen, dass Sie mir trotz Ihrer vielen Arbeit so viel Zeit gewidmet haben. Ich kann mir jetzt selbst ein Bild machen.
    Wie gesagt, ich bin Ihnen unendlich dankbar. Doch jetzt möchte ich mich verabschieden. Würden Sie mich bitte nach Madrid zurückfahren lassen?“ Ohne seine Antwort abzuwarten, stieg sie aus dem Wagen.
    „Hallo“, rief sie den auf dem Hof spielenden Kindern zu, die sie neugierig betrachteten, ehe sie an ihnen vorbei ins Haus lief. Sie ignorierte die Schritte, die sie hinter sich hörte, und drehte sich erst um, als sie die Schlafzimmertür hinter sich zumachen wollte.
    Remi war ihr gefolgt. Er schloss die Tür für sie und lehnte sich von innen dagegen. „Ist das Feuer der Begeisterung erloschen, Jillian?“, fragte er mit einem rätselhaften Glitzern in den Augen.
    Sie schluckte hart und hatte das Gefühl, seinen Blick nicht ertragen zu können. „Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen.“
    „Warum haben Sie es plötzlich so eilig, nach Madrid zurückzukommen, ohne dass Sie etwas zu sich genommen oder getrunken haben?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust, eine Geste, die Jillian erbeben ließ.
    „Nach dem üppigen Mittagessen bin ich noch nicht wieder hungrig. Und da sich meine Pläne als illusorisch erwiesen haben, ist es Ihrem Mitarbeiter gegenüber, der mich

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