Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romanzo criminale

Romanzo criminale

Titel: Romanzo criminale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giancarlo de Cataldo
Vom Netzwerk:
Traum endlich in Erfüllung ging, kalt werden ließ … mit einem Wort … alles … „ihr Territorium“ war …
    Seit einiger Zeit gäbe es Kontakte mit der Türkei, erklärte Maestro, und zwar über die Balkanroute. Die Ungarn behaupteten zwar, Kommunisten zu sein, schissen in Wirklichkeit aber darauf, und deshalb seien ihre Banken und ihre Überweisungen äußerst sicher.
    – Eine Zeitlang, erklärte Zio Carlo, haben wir mit einer Familie im Umkreis von Don Pepe Albanese zusammengearbeitet, und dabei lächelte er wieder, aber in letzter Zeit hat sich herausgestellt, dass unsere alten Freunde nicht …
    – … auf der Höhe der Zeit sind, unterbrach Nembo Kid.
    – So kann man es auch sagen, meinte Zio Carlo.
    Die Mafia hatte sie auserwählt. Aber im Gegensatz zu den Kalabresen nicht als Befehlsempfänger. Man schlug ihnen vielmehr ein gleichberechtigtes Geschäft vor: ein Joint Venture, wie Zio Carlo sagte, der sich viel auf seine Erfahrung im Finanzbereich zugutehielt und sich hin und wieder sogar ein Buch zu Gemüte führte.
    – Die Mengen bewegen sich in der Höhe von zehn bis fünfzehn Kilo Stoff alle zwanzig bis fünfundzwanzig Tage, erklärte Maestro.
    Dandi und Libanese wurden blass. Nembo Kid lächelte. Zio Carlo zog eine Augenbraue in die Höhe.
    – Seid ihr sicher, dass ihr einer derartigen Aufgabe gewachsen seid?
    – Wir werden es versuchen, sagte Libanese ernst.
    Zio Carlo schien seine Bescheidenheit zu schätzen.
    – Maestro und Nembo Kid sind eure Bezugspunkte. Wenn es ein Problem gibt, wendet euch an sie. Die Ladung muss im Augenblick der Übernahme bar bezahlt werden, zum Marktpreis. Verschnitt, Verkauf und Gewinn obliegen ausschließlich euch. Für uns handelt es sich um eine deflatorische Maßnahme, und außerdem haben wir auf diese Weise ein Standbein in Rom. Sollte es notwendig sein, bitten wir euch auch mal um logistische Unterstützung, und bei Bedarf borgen wir uns einmal einen Mann aus. Einwände?
    Keine Einwände natürlich. Es handelte sich weniger um Partnerschaft als um ein Geschenk. Dandi und Libanese verabschiedeten sich mit leuchtenden Augen. Nembo Kid begleitete sie. Zio Carlo sah ihnen zu, wie sie aufgeregt gestikulierend verschwanden.
    – Was meinst du, Zio Carlo?, fragte Maestro.
    – Ich halte sie für anständige Jungs. Wenn auch ein wenig … sie sollten sich besser kleiden, sich einen neuen Anstrich geben … mit einem Wort, etwas Stil würde ihnen nicht schaden.
    – Es sind Jungs, sie mausern sich noch.
    – Nembo Kid sollte der Gruppe beitreten.
    – Darüber sind wir uns schon einig.
    – Erledigt, sagte Zio Carlo abschließend. Und da er wirklich zufrieden war, hütete er sich zu lächeln.
    Zwei Tage später wurde Don Pepe Albanese, der gerade aus Palmi auf Bewährung entlassen worden war, von einer Kugel in den Kopf getroffen, die ein Scharfschütze aus einer Entfernung von dreihundert Metern abgefeuert hatte.
    – Das war vorauszusehen, bemerkte Nembo Kid, der zu Besuch gekommen war, um das Koks der Neapolitaner zu probieren, und als Dandi ihn fragte, warum er so etwas sagte, erklärte Nembo, dass Zio Carlo gelächelt habe, als sie von dem Kalabresen gesprochen hatten.
    – Dieser Mann lächelt nie, Dandi. Nur wenn er drauf und dran ist, jemanden umzubringen oder es schon getan hat.
V.
    Nach der Übereinkunft mit den Sizilianern hatten sich die Heroinlieferungen vervielfacht, und dank der Idee von Libanese, auf Hausse zu spekulieren, war der Gewinn um das Fünffache gestiegen. Die Neapolitaner hatten sich beglückwünscht, und von nun an rissen auch die Kokslieferungen nicht mehr ab. Was den Direktverkauf anbelangte, hatte man Trentadenari beauftragt herauszufinden, ob man Leute aus der Unterhaltungsbranche dafür gewinnen könnte. Er wurde von Nembo Kid unterstützt, der der Gruppe beigetreten war, ohne dass deswegen viel Aufhebens gemacht wurde.
    Sogar für die Gemito-Brüder, die um Terribile trauerten, fiel etwas ab. Nachdem sie ihren Stolz abgelegt hatten, hatten sie um die Erlaubnis gebeten, die Spielhöllen und die Pferdewetten verwalten zu dürfen. Ja, aber nur, wenn sie fünfzig Prozent des Gewinns einzahlten und die von der neuen Organisation festgelegten Regeln befolgten. Die Entscheidung ging auf die Kappe von Libanese und wurde von Bufalo heftig kritisiert …
    – Vertrau ihnen nicht. Sie sind Schlangen.
    – Sie sind arme Waisen. Und sie haben bereits einen Kundenstock. Wir können sie brauchen.
    Auch für das Problem mit Dandi und Patrizia

Weitere Kostenlose Bücher