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Romeo für immer, Band 02

Romeo für immer, Band 02

Titel: Romeo für immer, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jay
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beschützen und dass es nie wieder passieren kann.«
    »Oh Mann.« Sie schluckt. »Das ist echt heftig, Ree.«
    »Ich finde es echt heftig, wenn jemand ein sechsjähriges Mädchen vergewaltigt«, erwidere ich. Bei dem Gedanken daran, wie krank ein Mensch sein muss, der einem kleinen Kind so etwas antut, kommt mir die Galle hoch. Einem Kind, das noch mit Puppen spielt und gerade erst seinen Namen schreiben kann. »Wäre ich an der Stelle deiner Eltern gewesen, dann gäbe es jetzt keinen Onkel Steve mehr.«
    »Du bist ja total irre«, sagt sie gerührt. Ihre Augen füllen sich mit Tränen, sie strömen über ihr Gesicht und verschmieren die letzten Reste ihres Eyeliners.
    Ich glaube, ich habe sie noch nie weinen sehen. Es schnürt mir die Kehle zu, ich kann kaum atmen. »Ich hab dich lieb«, flüstere ich.
    »Ich dich auch«, antwortet sie. Plötzlich bin ich froh, dass sie da ist. Ich stehe auf und umarme sie, so fest ich kann. Es grenzt an ein Wunder, dass sie diese Sache halbwegs gesund überstanden hat, und ich freue mich, dass Mike ihr das Gefühl gibt, geliebt zu werden. Wenn ich gewusst hätte, wie grausam und gefühllos ihre Eltern sind, hätte ich mich mehr bemüht, Gemma zu zeigen, wie gern ich sie habe. Sie ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben, auch wenn wir beide noch so verschieden sind.
    Wir lösen uns gleichzeitig aus unserer Umarmung, greifen nach der Papierrolle auf dem Tisch und lachen, als unsere Hände sich berühren. Sie reißt erst ein Blatt für mich ab, dann eines für sich selbst.
    »Danke«, sage ich. Sie schaut zu, wie ich mein Gesicht abtrockne, und lächelt mich an.
    »Keine Ursache. Weißt du, ich habe in letzter Zeit ziemlich oft geweint. Aber es hat mir gutgetan«, erklärt sie achselzuckend. »Mike kann mit Tränen umgehen. Seine Eltern arbeiten beide als psychologische Berater, er ist mit diesem ganzen Gefühlskram aufgewachsen.«
    »Gut.«
    »Ja, Mikes Eltern sind cool. Sie leben in Los Angeles. Wir haben sie besucht, nachdem wir abgehauen sind. Sie waren bei unserer Hochzeit dabei. Seine Eltern haben auch jung geheiratet und sind immer noch zusammen, deshalb … « Sie lächelt verliebt. »Also, ich glaube, Mike und ich haben gute Chancen. Ich hätte nie gedacht, dass Glücklichsein so einfach ist. Ich liebe ihn sehr.«
    »Ich weiß.«
    »Er ist ehrlich, lieb und verständnisvoll. Und anständig.« Sie schweigt eine Weile, dann sieht sie mich ernst an, und ich weiß, jetzt sind wir wieder bei unserem Ausgangsthema. »Aber Dylan ist nicht so. Er lügt, Ree. Keine Ahnung, was er dir erzählt hat, damit du mit ihm schläfst, aber er lügt.«
    Mein Mund wird trocken. Ich hasse mich für die Zweifel, die plötzlich in mir aufsteigen. »Nein, Gemma, das glaube ich nicht.«
    »Weißt du, was Dylan behauptet hat?«, hakt sie nach. Sie ist hartnäckig. »Er hat gesagt, dass er als Kind auch sexuell missbraucht wurde. Von einem Freund seines Vaters. Er hat sogar geweint , als er mir das erzählte. Ihm muss klar gewesen sein, dass er mich damit rumkriegt.«
    »Du glaubst also nicht, dass er die Wahrheit gesagt hat?«
    »Nein. Oder vielleicht war es die Wahrheit und er hat später nur so getan, als habe er gelogen. Ich weiß nicht, was in seinem kranken Hirn vorgeht, es ist mir auch egal. Aber ich weiß, dass er in der ganzen Zeit, als wir uns regelmäßig im Club getroffen haben, ganz anders war als später, nachdem wir ein paarmal im Bett waren.«
    Dylan und Gemma haben miteinander geschlafen! Eigentlich müsste ich jetzt ausrasten. Aber ich bin ganz ruhig. Es gibt andere Dinge, die mich wahnsinnig machen. Zum Beispiel, dass der Junge, den ich liebe, vielleicht nur eine Illusion ist, ein Lügenmärchen.
    »Inwiefern war er plötzlich anders?« Nagende Zweifel quälen mich. Mir ist speiübel, als hätte ich Gift geschluckt.
    »Er war auf einmal überhaupt nicht mehr süß«, erklärt sie. »Eines Tages, als ich ihn wieder einmal besuchen wollte, kam er an die Tür und hat mich nicht mal ins Haus gelassen. Er meinte, ich würde ihn anöden, und alles, was er mir über den Freund seines Vaters erzählt habe, sei gelogen. Er hat mich als weinerliche reiche Tusse beschimpft und behauptet, ich sei eine Katastrophe im Bett. Dann hat er mir die Tür vor der Nase zugeknallt.«
    Ihre Stimme zittert, sie ist leichenblass. Ich weiß, dass Gemma die Sache schrecklich peinlich ist, sie schämt sich zu Tode. Normalerweise würde sie sich eher auf die Zunge beißen, als mir eine Geschichte zu

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