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Romeo für immer, Band 02

Romeo für immer, Band 02

Titel: Romeo für immer, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jay
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Science-Fiction-Geschichte aus dem Hut gezaubert hat. Hörst du, sie verbringen tatsächlich ihr ganzes Leben damit.« Wieder rüttelt sie an meinem kraftlosen Arm und versucht zu lächeln. Aber sie ist verunsichert, das merke ich. Anscheinend sieht sie mir an, dass etwas nicht stimmt. »Zugegeben, du hast deine Unschuld verloren, aber das ist doch kein Weltuntergang. Habt ihr Kondome benutzt?«, fragt sie. Als ich nicke, lässt sie erleichtert die Schultern sinken. »Gut! Siehst du, es ist im Endeffekt keine große Sache.«
    »Darum geht es nicht«, flüstere ich. Meine Stimme klingt so matt, wie ich mich fühle.
    Sie seufzt. »Du hast ihn geliebt.«
    »Ja.«
    Ich liebe ihn immer noch. Ich kann nicht einfach aufhören, ihn zu lieben, auch wenn ich weiß, dass Gemma recht hat. Er hat ein grausames Spiel mit mir getrieben. Dummerweise bin ich darauf hereingefallen.
    Ich hasse ihn. Nein, ich liebe ihn. Ich verliere langsam den Verstand. Ich merke, wie die Fäden, die mich zusammenhalten, einer nach dem anderen reißen.
    »Du kommst darüber hinweg, ganz bestimmt.« Gemma nimmt meine Hände und drückt sie. »Ich helfe dir dabei. Wir finden einen Weg, es diesem Mistkerl heimzuzahlen. Das wird ihm noch leidtun. Wir werden ihn so was von fertigmachen, dass er sich nie wieder traut, mit einem Mädchen so umzuspringen.«
    »Ja.« Rache. Ein schwacher Trost, aber wenigstens ein Ziel, auf das ich mich konzentrieren kann, um nicht völlig zu zerbrechen. »Ich habe ein Video von ihm.«
    »Was denn für ein Video?«, fragt sie. »Ich hoffe, es ist etwas Belastendes oder Blamables?«
    »Ich denke schon. Für den echten Dylan wäre es jedenfalls ziemlich blamabel.«
    »Es gibt nur den einen Dylan«, erinnert sie mich. »Es gibt nur den einen gemeinen, bescheuerten, hinterhältigen Dylan.«
    »Ja, ich weiß.« Sie hat recht. Aber es tut so unerträglich weh, dass ich keine Ahnung habe, wie ich das Ganze überleben soll. Gut möglich, dass auch er es nicht überlebt. Vielleicht bringe ich ihn um.
    »Zeig mir erst mal das Video«, schlägt Gemma vor. »Und dann sehen wir weiter. Vorher brauche ich aber noch etwas Koffein, damit mir auch so richtig fiese Ideen kommen.« Sie greift sich ihren Kaffeebecher und steht auf, um sich nachzugießen.
    »Vielleicht sollten wir besser woanders hingehen. Meine Mom ist zwar erst spät in der Nacht von der Arbeit gekommen, aber es könnte trotzdem sein, dass sie bald aufsteht. Wenn sie dich hier sieht, ruft sie sofort deine Eltern an.« Ich bin selbst erstaunt, dass ich zu so logischen Gedankengängen fähig bin und sie auch noch aussprechen kann. Wie kann ich ganz normal weiterreden, während ich insgeheim einen Mord plane?
    »Stimmt.« Sie zeigt anerkennend mit dem Finger auf mich und stellt ihre Tasse auf die Anrichte. »Wir könnten uns unterwegs einen Kaffee besorgen. Du fährst, und ich verstecke mich auf dem Beifahrersitz. Ich warte draußen in Mikes Auto auf dich. Es ist ein alter schwarzer Subaru. Ich habe ihn um die Ecke geparkt.«
    »Geh schon mal vor, ich hole nur meinen Rucksack und Geld, dann komme ich nach«, sage ich. Gemma macht einen Schritt auf mich zu und will mich umarmen. Ich lasse es geschehen.
    »Keine Sorge.« Sie tätschelt mir den Rücken und wendet sich zur Tür. »Er wird seine Strafe bekommen.«
    Ich lächle sie an, als würden mich ihre Worte trösten. Aber das ist nicht der Fall. Nichts kann mich trösten. Auch nicht die Aussicht, ihm wehzutun. Aber es wäre ein Anfang. Zunächst werde ich dafür sorgen, dass er sich wünscht, sterben zu dürfen. Sollte ich mich dann immer noch leer und verraten fühlen … erfülle ich ihm diesen Wunsch vielleicht.

21
    Romeo
    D ie Söldner haben sie.
    Beim letzten Klingeln weiß ich es. Aber ich weiß auch, dass ich sie nicht verlieren will. Ohne Ariel wäre es mir jetzt egal, wo ich mein ewiges Leben verbringe. Ob in meinem eigenen verwesenden Körper, im Nebel des Vergessens oder in einem goldenen Paradies, ist dann nicht mehr wichtig.
    Bei unserem ersten Zusammentreffen habe ich Ariel mit meinen eigenen Händen getötet. Im Grunde ist das, was jetzt geschieht, nicht viel anders. Denn ich habe es den Söldnern überhaupt erst ermöglicht, an sie heranzukommen. Nun haben sie Ariel in ihren Fängen und werden sie so lange quälen, bis alles Schöne, Mutige und Unschuldige in ihr zerstört ist.
    Ich hätte sie niemals alleine lassen dürfen.
    Ich gehe schneller. Grob schiebe ich ein paar trödelnde Schülerinnen beiseite, die mir

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