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Romeo für immer, Band 02

Romeo für immer, Band 02

Titel: Romeo für immer, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jay
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stockt und schluckt. Seine Augen schimmern verdächtig.
    Ich weiß ja, dass Dylan ein guter Sänger ist, aber dass er ein so begnadeter Schauspieler ist, war mir nicht klar. Er zieht eine tolle Show ab. Wüsste ich es nicht besser, dann würde ich jetzt glauben, er sei am Boden zerstört, weil er seine Chance, mit mir zusammenzukommen, vertan hat. Aber ich weiß es besser. Ich finde die Nummer, die er jetzt abzieht, einfach widerlich.
    Ich lasse meinen Daumen über der Stopptaste schweben, aber er redet weiter und ich zögere.
    »Ariel, ich weiß, dass das, was ich getan habe, absolut unverzeihlich ist, aber ich … ich möchte … « Er holt tief Luft. »Ich beobachte dich schon seit Wochen und muss dauernd an dich denken. Daran, dass du nach Blumen und Farbe duftest. Daran, wie du den Kopf zur Seite neigst, wenn du zeichnest, und wie du die Augen schließt, wenn du ein Lied hörst, das du magst.«
    Ich presse die Lippen aufeinander. Nur weil ihm ein paar kleine Details an mir aufgefallen sind, heißt das noch lange nicht, dass er es ernst meint. Das ist nur Show. Er will mich dazu bringen, wieder ins Auto zu steigen, damit er das zu Ende führen kann, was er von Anfang an vorhatte, damit er morgen früh seinen Wettgewinn einstreichen kann.
    »Ich muss immer daran denken, wie du dich auf dem Weg zum Unterricht hinter deinen Haaren versteckst. Jedes Mal wünsche ich mir, du würdest mich nur ein einziges Mal ansehen, wenn ich neben dir gehe. Einmal hätte ich dir die Haare fast aus dem Gesicht gestrichen, aber dann habe ich mich doch nicht getraut. Ich wollte, aber … « Er runzelt die Stirn und reckt das Kinn. »Ich bin ein Feigling. Nur deshalb habe ich mich von Jason und Tanner zu dieser dämlichen Wette überreden lassen. Eigentlich wollte ich das nicht. Ich schwöre dir, das ist die Wahrheit. Und als ich dich heute Abend endlich geküsst habe, das war … ich … am liebsten hätte ich nie wieder damit aufgehört.«
    Seine Stimme ist belegt. Vielleicht geht ihm gerade durch den Kopf, wie wunderbar es sich angefühlt hat, als er sich an mich gepresst hat. Meine Wangen brennen, und es fällt mir schwer, mich auf den Mini-Dylan in meinem Handy zu konzentrieren. Meine Hand zittert. Die Versuchung, aufzuschauen und ihm direkt in die Augen zu sehen, ist groß. »Und das liegt einzig und allein an dir«, sagt er. »Ich mag dich wirklich. Mehr als das. Ich würde alles dafür geben, wenn du mich auch wieder mögen könntest.«
    Alle Achtung! Das war wirklich filmreif.
    Er hätte einen Oscar verdient. Nicht nur dafür, dass er im richtigen Moment die richtigen Worte gefunden hat, sondern auch dafür, dass er all die Jahre, die ich ihn schon kenne, so geschickt verborgen hat, wie klug er ist. Ich habe ihn zwar auch bisher nicht für dumm gehalten, denn wenn man bedenkt, dass er kaum etwas für die Schule tut, hat er eigentlich ganz anständige Noten. Aber ich hätte nie gedacht, dass Dylan Stroud in der Lage ist, aus dem Nichts so eine Rede zu halten. Falls das mit der Singerei nicht klappt, sollte er unbedingt eine Karriere als Schauspieler in Betracht ziehen. Oder als Politiker. Auch ein Beruf, der wie geschaffen ist für talentierte Lügner.
    Nichts anderes ist er nämlich. Ein Lügner. Ich weiß es. Zwar glaube ich ihm nicht, was er da gerade gesagt hat, aber ich könnte ihm glauben . Wenn ich ihm noch länger zuhöre, würde ich ihm vielleicht glauben. Und damit beweisen, dass es auf der ganzen Welt keine größere Idiotin gibt als mich.
    »Bist du endlich fertig?«
    Er lässt die Schultern hängen. »Ich weiß nicht. Habe ich … Kann ich vielleicht … Gibst du mir denn noch eine Chance?«
    »Nein.« Es ist nur ein einziges Wort, leise gesprochen. Aber er tut, als hätte ich ihm einen Pfeil direkt ins Herz geschossen. Er stolpert zurück und wird noch blasser. In seiner Miene liegen Schmerz, Angst und Verzweiflung. Man könnte meinen, er habe gerade erfahren, dass er nie wieder singen darf.
    Dylan will nach der Schule ein Rockstar werden, er hat mit Jason Kim eine Band gegründet. Sie treten manchmal in kleinen Clubs auf und ab und zu sogar bei Veranstaltungen in Santa Barbara. Nach der Schule wollen die beiden gemeinsam nach Los Angeles ziehen und dort entdeckt werden. Gemma hat sie einmal spielen sehen und meinte, ihr Gitarrenspiel sei ätzend. Aber sogar sie musste zugeben, dass Dylan gut singen kann.
    »Bitte.« Er hebt seine Hände hoch. »Was kann ich denn tun, damit du mir glaubst?«
    Er ist sehr

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