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Romeo für immer, Band 02

Romeo für immer, Band 02

Titel: Romeo für immer, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jay
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… « Ich tue so, als würde ich interessiert meinen Daumen betrachten, und sende die Aufnahme an meine E-Mailadresse. Dann schalte ich das Handy aus.
    »Unwiderstehlich? Sinnlich? Verführerisch?«
    »Schrecklich?« Es klingt, als würde ich mit ihm flirten. Ich glaube, ich habe noch nie geflirtet, auch nicht mit ihm. Die wenigen Male, die wir vor dem heutigen Abend miteinander gesprochen haben, war ich viel zu nervös, um etwas anderes als »Ja« oder »Nein« hervorzubringen.
    Er lächelt, greift nach seinen Jeans und lässt mich nicht aus den Augen, während er den Reißverschluss hochzieht und die Hose zuknöpft. Ich wende den Blick ab und schaue zu Boden. Ich bin nervös und angespannt.
    »Es lag wohl weniger an meinem Tanz, wenn der heutige Abend schrecklich war.« Er steigt in seine Schuhe und greift nach seinem T-Shirt. »Du bist doch bestimmt hungrig. Wollen wir eine Kleinigkeit essen gehen?«
    »Du willst jetzt etwas essen?«
    »Nein, ich will, dass du etwas isst.« Er zieht sein T-Shirt wieder an und fährt sich mit der Hand durch die Haare.
    Sie stehen in alle Richtungen ab, aber es sieht süß aus. Vielleicht liegt es ja auch an seinem Gesichtsausdruck. Er scheint aufrichtig begeistert zu sein bei dem Gedanken, mehr Zeit mit mir verbringen zu dürfen.
    »Nachdem ich dir mit Worten, Gesang und bezauberndem Tanz den Hof gemacht habe, möchte ich dich nun mit Speis und Trank umwerben.«
    Ich lache, ich kann nicht anders.
    »Die Schöne lacht«, flüstert er.
    Mein Lächeln verflüchtigt sich. Ich stecke mein Handy in die Hosentasche. Es ist verrückt, aber wenigstens habe ich jetzt etwas in der Hand, mit dem ich mich zur Wehr setzen kann. Wenn dieses Video an die Öffentlichkeit gelangt, wird Dylan sich nirgends mehr blicken lassen können. Es ist ihm bestimmt nicht egal, wenn er sich zum Affen macht. Normalerweise jedenfalls nicht.
    Und vielleicht – wenn wir essen gehen und dabei einen Waffenstillstand schließen – hält er ja seinen Mund über das, was vorhin im Auto beinahe passiert wäre. Es ist einen Versuch wert. Noch weitere ein bis zwei Stunden in seiner Gegenwart werde ich wohl überleben.
    »Na schön«, sage ich. »Gehen wir essen.«
    Er streift sich das Hemd über, knöpft es jedoch nicht zu, und hebt meine Tasche vom Boden auf. Dann kommt er langsam näher. Viel näher, als nötig wäre, um mir meine Tasche zu geben. Ich recke trotzig mein Kinn und weigere mich zurückzuweichen. Er soll nicht merken, wie sehr mich seine Nähe verunsichert.
    »Danke«, sagt er und beugt sich zu mir herunter, bis sich unsere Gesichter fast berühren. »Es wird dir bestimmt nicht leid tun. Das verspreche ich dir.«
    Ich greife nach meiner Tasche und ignoriere das Flattern in meinem Bauch. Es ist mir egal, wie nett er auf einmal ist. Ich werde nicht noch mal zulassen, dass Dylan mir zu nahe kommt. Nie wieder!
    »Wo möchtest du hingehen?«, fragt er. Hinter ihm tauchen in der Ferne Scheinwerfer auf. Er wirft einen Blick über die Schulter.
    Wir sollten besser schnell von hier verschwinden. Heute Abend sind viele Schüler auf dem Weg zur Strandparty, und ich würde nur ungern jemandem begegnen, der von Dylans bescheuerter Wette weiß.
    »Mir egal. Die Crêperie in Solvang hat abends bis elf auf.«
    Er schnaubt verächtlich. »Die Crêperie ist nicht gut genug für dich. Lass uns irgendwo hingehen, wo es etwas Richtiges zu essen gibt. Ich habe schon allzu lang kein Steak mehr gegessen.«
    Allzu lang? Was ist denn in Dylan gefahren? Seit wann verwendet er Wörter wie »allzu lang«?
    »Allzu lang«, flüstert er und kommt noch näher. Ich kämpfe gegen meine Unsicherheit an und bleibe standhaft, rühre mich nicht von der Stelle.
    »Von mir aus«, antworte ich und zucke mit den Achseln. »Aber nur, wenn du mich einlädst. Ich kann mir nämlich kein Steak leisten.«
    »Selbstverständlich lade ich dich ein. Ich möchte dir gern etwas Gutes tun.« Er streicht mein Haar hinter meine Ohren zurück, mit einer Sanftheit, die ich von ihm nicht kenne. Die zärtliche Geste überrascht mich, und ich lasse sie geschehen. Normalerweise verdecke ich mit den Haaren die Narben an Hals und Wange und kann es nicht ertragen, sie hinter den Ohren zu tragen.
    »Du bist wirklich hübsch.«
    »Du legst dich ja ganz schön ins Zeug.«
    »Überhaupt nicht.« Unsere Blicke treffen sich, und ich weiß, dass er daran denkt, mich noch einmal zu küssen. Es steht ihm ins Gesicht geschrieben. Einen winzigen, verrückten Augenblick überlege

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