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Romeo für immer, Band 02

Romeo für immer, Band 02

Titel: Romeo für immer, Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jay
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wie Romeo selbst.

Romeo
    V ielleicht sollten wir lieber doch nicht shoppen gehen? Willst du wirklich auf den Ball?«, fragt mich Ariel, als wir über den Parkplatz des Secondhandladens spazieren. Sie schlendert langsam neben mir her und ist offensichtlich nicht begeistert bei dem Gedanken an diese Pläne. »Wir müssen da nicht hin. Ich … «
    »Ich würde aber gern«, antworte ich. »So ein Ball ist doch toll.«
    »Finde ich nicht«, meint sie tonlos.
    Ich muss über ihren ausdruckslosen Tonfall lachen und hake mich zärtlich bei ihr unter. »Warst du schon einmal auf einem?«
    »Nein.«
    »Na also. Dann kannst du auch nicht wissen, wie viel Spaß das macht.« Ich bleibe vor dem Secondhandladen stehen und drehe mich mit einem halbherzigen Lächeln zu ihr um. Ich weiß genau, was ihr durch den Kopf geht. Diesen Gesichtsausdruck hatte sie schon vorhin beim Malen. Ich muss ihr nur in die Augen sehen und weiß, dass sie daran denkt.
    Und eben dieses Wissen macht es mir unmöglich, nicht daran zu denken. An ihre schlanken Finger, die mein Hemd aufknöpfen, an meine Hände, die ihr die Bluse über den Kopf streifen, an ihre Küsse, während sie an meinem Gürtel nestelt und …
    »Tja, also …« Ich räuspere mich und lasse meine Augen suchend über den Parkplatz schweifen. Ich tue so, als wolle ich prüfen, wo ich den Wagen abgestellt habe, während ich in Wirklichkeit versuche, mich zusammenzureißen.
    Gestern war ich noch fest entschlossen, mich mit Ariel zu vergnügen, sobald sich mir die Gelegenheit bietet. Aber jetzt ist es anders. So sehr ich mich auch danach sehne, mit ihr zusammen zu sein, es wäre einfach nicht richtig. Ich werde übermorgen schon nicht mehr hier sein. Das ist leider die Wahrheit, auch wenn ich falsche Hoffnungen in ihr geweckt habe, damit sie während der kurzen uns noch verbleibenden Zeit glücklich ist.
    Und ich will nicht, dass Dylan solche Erinnerungen an Ariel hat, wenn er wieder in seinem Körper ist. Ich will ihm keinesfalls Munition liefern, mit der er Ariel verletzen kann. Außerdem will ich sie mit niemandem teilen. Ich will nicht, dass ein anderer Junge, auch nicht der, dessen Körper ich benutze, Ariel so sieht. Irgendwann wird es natürlichpassieren – irgendwann, wenn sie sich nur noch vage an unsere gemeinsamen Tage erinnert – , aber dann werde ich schon im Nebel des Vergessens sein und auf meinen nächsten Einsatz für die Botschafter warten. Ich werde nicht wissen, dass sie einen anderen gefunden hat.
    »Also, ich würde schon ganz gern auf den Ball gehen«, sage ich mit aufgesetzter Fröhlichkeit.
    »Du willst hingehen«, wiederholt sie. »Aber ich nicht … «
    »Ich möchte gern mit dir hingehen«, korrigiere ich und lege die Arme um ihre Taille. »Ich will die Duftmischung aus Cafeteria-Burritos, Schweiß und billigem Eau de Toilette genießen und dich in den Armen halten.« Sie verdreht entnervt die Augen, aber ich weiß, dass sie erleichtert ist. »Und ich möchte mich immer daran erinnern können, wie schön du morgen Abend sein wirst.«
    Sie lässt traurig den Kopf hängen. Bestimmt denkt sie daran, dass der morgige Abend unser letzter sein wird. Aber zum Glück sagt sie es nicht. Denn wenn sie jetzt genauer nachhaken würde, könnte ich versucht sein, ihr die Wahrheit zu sagen. Und die Wahrheit hilft letztendlich niemandem.
    Sie wird mich verachten, wenn sie hört, dass Julia nicht nur gestorben ist, sondern durch mein Täuschungsmanöver in den Selbstmord getrieben wurde. Wenn sie erfährt, dass ich derjenige war, der Julia so schäbig verraten hat, und dass ich geschickt wurde, um sie, Ariel, ebenfalls zu hintergehen, wird sie mich hassen. Statt mich zu lieben und ihr Herz dem Licht zu öffnen, wird sie entsetzt und wütend vor mir zurückschrecken. Würde ich jetzt vor Ariel mein Gewissen erleichtern, dann wäre das äußerst selbstsüchtig.
    Und warum möchte ich ihr dennoch unbedingt alles erzählen?
    Ich weiß es nicht. Am liebsten würde ich sie wieder ins Auto ziehen, mit ihr in die Berge fahren und sie zu der Höhle führen, in der mein gepeinigter Seelengeist gefangen gehalten wird, und ihr jedes schmutzige Detail meiner Vergangenheit gestehen. Wahrscheinlich hoffe ich insgeheim, dass sie mir vergeben kann . Und wenn sie mir vergeben kann, vielleicht …
    Du hast keine Vergebung verdient. Weder deine eigene noch die eines anderen.
    »Na gut«, sagt Ariel und reißt mich aus meinen düsteren Gedanken.
    »Wir werden sicher was Tolles finden.« Ich dränge

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